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2183 - Mit den Augen der Cishaba

Titel: 2183 - Mit den Augen der Cishaba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erfahren, dass er nach dem Aufwachen wieder ganz normal war."
    Roi überlegte. Dann fragte er: „Diese Ara-Zwillinge heißen Ojan und Afshin?"
    „Ja. Ich vermute, dass sie verdeckt für den dromp'schen Geheimdienst arbeiten. Oder vom Lordkanzler dazu gepresst wurden. Warum sollten sie sich sonst so engagieren?"
    Roi Danton lächelte kurz. „„Manchmal ist es doch gut, sich vorher zu informieren", sagte er. Fast im selben Moment entstand ein Holo zwischen den beiden Menschen, das zwei Aras zeigte und die dazugehörigen Daten auswies. „Die beiden leben also noch", sagte Roi. „Das ist gut. Ojan und Afshin arbeiten nämlich für uns."
    „Die beiden Galaktischen Mediziner sind USO-Spezialisten?"
    „Nein, keine ausgebildeten USO-Spezialisten", berichtigte Roi. „Nur Informanten. Sie unterstützen die USO, weil sie sich bei einem eventuellen Putsch Hilfe von uns erhoffen."
    „Dann gehören sie also doch zu den Roten Kalfaktoren."
    „Auch das ist nicht richtig. Meines Wissens sind die Roten Kalfaktoren in erster Linie terroristisch orientierte Fanatiker.
    Ojan und Afshin gehören zu einer gemäßigten Verbindung."
     
    7.
     
    Die Alarmsirene riss June aus tiefem Schlaf. Rasch eilte sie in die Dusche und kleidete sich danach an. Die Erinnerung an die letzten drei Tage geisterte ihr durch den Kopf. Unter welchen Umständen sie an Bord der TRAJAN gekommen war ... die Faszination des Roi Danton ... der andauernde Flirt mit ihm...
    Sie hastete aus ihrer Kabine, traf auf Scharen von Leuten, die alle auf ihre verschiedenen Posten eilten. Fragen schwirrten durch die Luft. Antworten wusste keiner. June erreichte den Antigravschacht und sprang hinein. Der Flirt mit Roi war bis zuletzt harmlos geblieben. Aber es hatte geknistert zwischen ihnen. Die TRAJAN kreuzte am zweiten Tag im Drompsystem zwischen den Bahnen des dritten und ersten Planeten sowie an den verschiedensten Positionen ober- und unterhalb dieser Umlaufbahnen. Ohne besondere Vorkommnisse. Am dritten Tag schlich sich das Ultraschlachtschiff allmählich an die Sonne heran. Noch immer tat sich nichts. Keine Ortung, keine Übergriffe geistiger Mächte. Kein Fall von Wahnvorstellungen.
    Es war, als sei die TRAJAN in einen schützenden Kokon gehüllt, der alle geistigen Attacken abwehrte. Oder die TRAJAN war von den Fremden noch nicht entdeckt worden. Für Spekulationen war viel Raum, aber sie führten alle zu nichts. Es gab auch keinerlei Anhaltspunkte, an denen man ansetzen konnte. Von Dromp Vkamen keine Schreckensmeldungen mehr. Der Planet war für den Moment wieder zu dem naturbelassenen Paradies geworden, als das er bekannt war. Die Berichte rissen aber nicht ab, die Tragödien aller Art zum Thema hatten. Die Bevölkerung des Planeten würde Jahre brauchen, um sich vom Schock zu erholen, den die Amokläufer angerichtet hatten. Teilweise hatten einzelne Menschen ihre komplette Familie umgebracht, um nach einiger Zeit wieder zwischen vielen Toten zu erwachen.
    Roi Danton hatte gleich nach Junes Aussage, dass Mentalstabilisierte vor geistigen Übergriffen durch die Fremden geschützt seien, verfügt, dass Mannschaftsmitglieder nach Möglichkeit in Dreiergruppen zusammenbleiben, noch besser aber größere Gruppen bilden sollten. Das galt ebenso für die Freizeitgestaltung. Selbst geschlafen sollte unter Aufsicht werden. Zu jeder dieser Gruppen hatte mindestens ein Mentalstabilisierter zu gehören.
    Tom Abertin hatte die Sicherheitsbestimmungen sogar ausgeweitet und allgemeine Entwaffnung angeordnet. Nur Paralysatoren waren erlaubt.
    Seitdem wurde die Ausrüstung aller USO-Spezialisten an Bord in Waffenkammern von Robotern bewacht.
    Bisher schienen diese Einschränkungen übertrieben zu sein. Aber man befand sich gewissermaßen in Feindgebiet. Da konnte es irgendwann doch zu unliebsamen Überraschungen kommen. So angespannt die Mannschaft auch war, machte sich gegen Ende des zweiten Tages der Erkundungsfahrt allmählich Eintönigkeit an Bord breit. Alles wurde zur Routine. Und es passierte nichts. Bis jetzt. Ist der Alarm die Ursache von Nachlässigkeit?, fragte sich June. Haben die Fremden etwa jetzt zugeschlagen?
    June verspürte während des monotonen Fluges keine Langeweile. Roi hatte ebenso wenig den Eindruck, dass er unter der Ereignislosigkeit litt. Die bei den waren oft zusammen und kamen sich in' dieser Zeit einander menschlich näher. June blieb dennoch sehr abwartend in Bezug auf Roi. Der Mann war eine Legende, und er hatte eine schlimme Zeit hinter sich

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