2185 - Souverän der Vernunft

Titel: 2185 - Souverän der Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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zusammenziehen, die dann erst überwunden werden müssen, bevor die Paläste wieder einsatzfähig sind."
    Warum denken die anderen nicht so wie ich?, fragte sich Vampuce. Hebt mich das heraus?
    Macht mich das zum Unao-Dhasaren? Denn seines Erachtens war es höchste Zeit, eine letzte Bastion einzurichten. Einen verborgenen Planeten, auf dem sich die wichtigsten Kräfte der Thatrix-Zivilisation konzentrierten. Nur - welcher Planet? Oder sollte er besser gar mehrere wählen? Und zur Gründung dieser Bastion benötigte er die Paläste. Sein rechtes Multifunktionsarmband vibrierte.
    Wenn es etwas häufiger gab als Konferenzen, die einander jagten, dann wichtige Mitteilungen über den Kommunikator. Diesmal musste es allerdings eine wirklich wichtige Mitteilung sein. Das Armband hatte gen au umrissene Vorgaben erhalten, ihn nur bei solchen Fällen zu stören. Er aktivierte den Kommunikator, und ein Hologramm entstand. Es zeigte eine seiner Dutzenden Ordonnanzen von äußerster Wichtigkeit.
    „Unao-Dhasaren", sagte der Eltane, „soeben hat eins unserer Schiffe die Calditischen Paläste erreicht. Es hat eine ... Fracht von herausragender Bedeutung an Bord."
    „Ja?"
    „Acht so genannte Menschen und einen seltsamen Wasserstoffatmer, der sich selbst als Maahk bezeichnet."
    „Ja?"
    „Die Besucher behaupten, Informationen über VAIAS Ende zu besitzen ..."
    „VAIAS Gnade!", entfuhr es dem Stellvertreter des Verkünders der Thatrix-Zivilisation.
    Die neun Fremden waren auf Herz und Nieren durchleuchtet, ihre Glaubwürdigkeit nicht minder streng überprüft worden. Jo Vampuce wollte gar nicht wissen, was dies im Detail bedeutete.
    Die Rebellion überzog die Thatrix-Zivilisation mit Krieg, und der Krieg schrieb unweigerlich seine eigenen Gesetze. Höchste Vorsicht war unumgänglich. Doch seine Leute waren geschickt und behutsam vorgegangen. Die neun Aufgegriffenen trugen zumindest äußerlich keinerlei Spuren der eingehenden Befragung.
    Ihre Geschichte klang teilweise ungeheuerlich, dabei aber stets glaubwürdig. Für wichtige Eckpunkte des Berichts lagen Bestätigungen in Form anderer Aussagen vor. Die Fremden behaupteten, Besucher aus einer fernen Galaxis zu sein, die durch Zufall in die Ereignisse im Queigat-System geraten waren. Sie hätten ihr Raumschiff verloren, könnten aber berichten, was dort vor wenigen Wochen wirklich geschehen sei. Man hatte sie auf einem unbewohnten Sauerstoffplaneten aufgelesen, der kurz zuvor von AGLAZAREN angeflogen worden war. Die Schlachtschiffe hatten dort ihre Waffen zum Einsatz gebracht, und ein Würfelschiff der Eltanen hatte ihre Aktivitäten geortet.
    Der Kommandant des Schiffs war davon ausgegangen, dass ein Kampf zwischen Eltanen und Valentern stattgefunden hatte, und hatte nach Überlebenden suchen wollen. Doch die einzigen Intelligenzwesen, die er auf dem Planeten entdeckt hatte, waren die neun Fremden gewesen. Er hatte sie an Bord genommen. Ihre Geschichte gehört. Und sofort die Calditischen Paläste informiert. Als Jo Vampuce begriff, worauf diese Geschichte hinauslief, wurde er ohnmächtig.
    Nachdem er wieder zu sich gekommen war, befahl er, den Bericht der Fremden so gründlich wie nur möglich zu überprüfen. Und als ihm die Ergebnisse der Untersuchung vorlagen, begab er sich sofort zu der Suite, in der man die Fremden vorerst untergebracht hatte, und konfrontierte sie mit dem, was er soeben erfahren hatte.

    5.

    Zim November „Ihr habt uns nicht die Wahrheit gesagt!" Zim November zuckte zusammen. Obwohl der Unao-Dhasaren mit seinen nicht einmal 1,40 Metern nach menschlichen Begriffen fast sehr klein war und mit der hageren Gestalt, der stark vorgewölbten Stirn, dem schmalen Kiefer und den kurzen schwarzen Haaren nicht gerade bedrohlich aussah, hütete er sich, ihn zu unterschätzen. Der amtierende Verkünd er der Thatrix-Zivilisation war Herr über Leben und Tod, und Zim November bezweifelte nicht, dass er es mit einem höchst fähigen Gegenüber zu tun hatte. Er warf Raye einen Blick zu. Ja, sie hatten sich nach eingehender Beratung tatsächlich entschlossen, die Eltanen zu belügen. Sie hatten behauptet, Besucher aus einer fernen Galaxis zu sein, die durch Zufall in die Ereignisse im Queigat-System geraten waren.
    Aber nur, weil sie es nicht gewagt hatten, die Wahrheit zu sagen. Sie war ihnen schlicht und einfach zu unglaubwürdig vorgekommen. Wer hätte ihnen schon geglaubt, dass sie in Wirklichkeit aus der Zukunft kamen? Die Tefroderin zuckte schwach mit den