2189 - Geheimnis der Kattixu
der Kattixu erfasst worden zu sein.
Doch dann waren die Schmerzen mit einem Mal vorbei. Ein Schub von Energie pulsierte durch seinen Kopf. Er fühlte ihn, und instinktiv versuchte er, Einfluss auf ihn zu nehmen. Doch auch das gelang ihm nicht. Was in seinem Kopf erwacht war und sich kraftvoll bemerkbar machte, entzog sich seinem Willen.
Ihm war, als entzünde sich eine Flamme mit rasch ansteigender Hitze in seinem Innersten. Er meinte, sie müsse ihn verbrennen.
Aus dem faustgroßen Nebelball wuchs eine humanoide Gestalt - schwarz, kompakt wie ein Oxtorner, ohne Gesicht und mit allmählich klarer werdenden Konturen. Sie stieg auf bis in eine Höhe von etwa zwei Metern, und sie schien nochkompakter zu werden, als sie diese erreicht hatte.
Trim Maraths Schwarzer Zwilling!
Der Nebel pulsierte. Er erweiterte sich, als wollte er sich auflösen, um sich dann zusammenzuziehen und sich zu verdichten, bis die Gestalt zu ihrer endgültigen Form gekommen war. Für Trim entwickelte sich das Geschehen quälend langsam. Tatsächlich aber entfaltete sich der Zwilling sehr schnell. Innerhalb weniger Atemzüge baute sich die Gestalt zwischen Startac und Trim einerseits sowie den Kattixu andererseits auf.
Von dem Schwarzen Zwilling ging eine erschreckende, mentale Todesdrohung aus, so deutlich spürbar wie sein Herzschlag. Bei keinem anderen Wesen hatte Trim eine derart ausgeprägte Aggression gefühlt wie bei ihm. Ein Wesen, düster und erbarmungslos wie die Unterwelt, ein Geschöpf aus dem Abgrund altertümlicher Schattenwelten schien sich zwischen ihn und die Kattixu zu stellen.
Obwohl das schwarze Wesen kein Gesicht hatte, gab es keinen Zweifel für ihn. Die schwarze Gestalt war er - Trim Marath!
Der junge Mutant konnte sich die Erscheinung nicht erklären. Dazu blieb ihm in der kurzen Zeit der Erscheinung auch gar keine Zeit. In ihm aber wuchs die Überzeugung, dass er es mit seinem Alter Ego zu tun hatte. Eine wie auch immer gestaltete Persönlichkeit aus ihm selbst, die er mit seinem Willen nicht beeinflussen konnte. Die Schattenseite jener Persönlichkeit, die zu sein er bisher geglaubt hatte.
Mit jedem Pulsschlag entzog sich seinem Gehirn eine Energie, von deren Existenz er bis dahin noch nicht einmal etwas geahnt hatte, die aber fraglos vorhanden war.
Die Kattixu ließen sich nur ein paar Sekunden lang verblüffen. Dann stürzten sie sich auf die schwarze Gestalt, um sie mit blanken Messern zu durchbohren. Die Klingen fuhren durch das unheimliche Etwas hindurch, als sei es tatsächlich nicht mehr als komprimierter Nebel, ohne etwas auszurichten oder den Schwarzen Zwilling gar zu verletzen.
Bis dahin hatte die schwarze Gestalt regungslos vor Trim gestanden. Nun aber erwachte sie zu einem wahrhaft erschreckenden Leben.
Mit fließender Bewegung, so schnell, dass Trim dem Geschehen kaum folgen konnte, griff sie die Kattixu an. Sie riss ihnen die Messer aus den Händen und wirbelte sie rasend schnell herum, so dass es schien, als handele es sich um metallisch blitzende Scheiben. Wuchtig schleuderte sie den Wächtern von Cencha-1 die eigenen Waffen in die Brust.
Mit einer schier unbeschreiblichen Kraftentfaltung und Angriffslust stürzte sich der Schwarze auf die Kattixu. Es half ihnen nichts, dass sie in Panik zurückwichen und ihr Heil in die Flucht suchten. Er ereilte jeden Einzelnen von ihnen, um sie zu töten. Einer der Kattixu nach dem anderen sank sterbend zu Boden. Kein einziger überlebte.
In diesem Moment schien wiederum etwas in Trims Kopf zu explodieren. Er war nach wie vor unfähig, sich zu bewegen. Lediglich die Lider konnte er öffnen und schließen. Er wollte nicht sehen, was geschah, doch er konnte sich dem Blutbad nicht entziehen, das der Schwarze Zwilling anrichtete.
Als der letzte Kattixu zusammenbrach, löste sich die schwarze Gestalt überraschend auf. Sie wurde zu einem kleinen Nebelball, der verwehte und spurlos im Nichts verschwand.
Trim ertrug die Schmerzen in seinem Kopf nicht mehr. Er verlor das Bewusstsein.
Benommen und ohne Gewalt über Körper und Geist raste Trim Marathdurch eine Sphäre ständig wechselnder Eindrücke, die er nicht bewusst in sich aufzunehmen wusste. Er erfasste, dass Startac Schroeder ihn berührte und dass sie die Kampf stätte verließen. Alles Weitere aber zog an ihm vorbei, ohne dass er es einordnen konnte.
Dann kehrte Euhe ein. Sie befanden sich in einem lichten Raum, in dem es still war. Nur das Atmen des Teleporters war zu hören.
In den Armen und Beinen
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