2189 - Geheimnis der Kattixu
Belüftungsröhre. Die feuchte Luft zog an ihnen vorbei, doch das störte sie nicht.
Aus ihrem Versteck heraus konnten sie in den Raum blicken, ohne selbst gesehen zu werden. „Mit ein bisschen Glück können wir hier so lange bleiben, bis ich mich erholt habe", stöhnte der Teleporter, wobei er sich auf den Rücken drehte und sich lang ausstreckte. Er schloss die Augen. Die wirren braunen Haare schoben sich über seine Augen. „Weck mich, falls ich einschlafen und schnarchen sollte."
„Worauf du dich verlassen kannst!" Trim gab sich ruhiger, als er war. Immer wieder musste er an seinen Schwarzen Zwilling denken, der ihm das Leben gerettet hatte.
Trim musste daran denken, dass er über die höchsten gemessenen Psi-Werte aller Monochrom-Mutanten verfügte, ohne dass ihm irgendjemand hatte sagen können, welche Kräfte in ihm schlummerten. Die Fähigkeit, bei Todesgefahr den Schwarzen Nebelkrieger zu erschaffen, wurde als Fähigkeit eines Para-Defensors bezeichnet. Doch das erklärte noch nicht, warum der Schwarze in derart extremer und erschreckender Weise. handelte.
Vielleicht hatte es tatsächlich damit etwas zu tun, dass Trim Marath Cyno-Blut in den Adern hatte. Die Pangalaktischen Statistiker hatten das zumindest behauptet.
Deutlich und klar spürte er tief in seinem Inneren, dass sich seine Para-Fähigkeiten weiterentwickelten.
Zumindest hoffte er, dass der Schwarze Zwilling sich mit seiner bisherigen Rolle bescheiden würde und sich nicht noch mehr in den Vordergrund drängte.
Trim wollte nicht, dass ein Killer seine Persönlichkeit dominierte.
Die SERUNS erholten sich. Ein System nach dem anderen regenerierte sich und schaltete sich ein. Startac Schroeder wurde unsichtbar, und wenig später wurde Trim es auch. Die Schwerkraft pendelte sich auf den für ihn normalen Wert ein.Trim atmete auf. Die Pause tat ihnen gut. Sie konnten in aller Ruhe neue Reserven aufbauen.
Stimmen schreckten ihn aus seinen Gedanken auf. Durch das Gitter der Belüftung blickte er in den Raum mit den vielen Schränken. Dutzende von humanoiden Gestalten kamen herein. Die meisten von ihnen waren unbekleidet. Sie hatten sich offenbar in den Hygieneräumen geduscht.
Trim glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen.
Er hatte kurzfristig das Gefühl, Menschen der Erde zu sehen. Ihre Gestalten, die Art, sich zu bewegen, und ihr Ausdruck wiesen nur wenige Abweichungen auf.
Geschöpfe solcher Art hatte er auf Cencha-1 auf gar keinen Fall erwartet. Er legte Startac die Hand an die Schulter und rüttelte ihn, um ihn auf diese humanoiden Wesen aufmerksam zu machen.
Ihr Brustkorb war etwa um dreißig Prozent größer als jener der Menschen der Erde. Die Haut erinnerte an die Haut von Chamäleons. Nahezu jedes dieser Wesen schien eine andere Hautfarbe zu haben. Mehrere schienen sich beinahe vollkommen ihrer Umgebung anzupassen. Genau konnte Trim es nicht erkennen, da er als Monochrom-Mutant seine Umwelt nicht in Farben sah, sondern nur in Schwarzweiß erkannte. Die vielfältigen Graustufen ließen ihn jedoch vermuten, dass es farbliche Unterschiede gab.
Die Gesichter waren sehr grob geschnitten und wirkten beinahe primitiv wie jene der fernsten Vorfahren der Menschen. Doch die Proportionen der Augen, der Nase, Mund und Kinn wiesen nur wenige Abweichungen von jenen der Terraner auf. Dabei gab es deutlich erkennbare, individuelle Unterschiede.
Schroeder schob sich neben ihn. „Was sind das für Wesen?", fragte er leise. „Von denen habe ich bisher überhaupt noch keine gesehen."
Die Unbekannten öffneten die Schränke, holten schwarze Kombinationen hervor. Sie streiften sie über, schlössen sie, um danach eine Schaltung in Gürtelhöhe zu betätigen.
Damit leiteten sie eine verblüffende Verwandlung ein: Plötzlich wiesen die Gestalten keine klaren Konturen mehr auf. Alles Individuelle verschwand aus ihren Gesichtern. Dafür bildeten sich verschwommene Energiefelder heraus, die ihren Gesichtern etwas Düsternes, Dämonisches verlieh. Ein eigenartiges Licht umgab die Gestalten.
Die Humanoiden hatten sich in Kattixu verwandelt!
Sprachlos beobachteten die beiden Mutanten das Geschehen. Bisher waren sie nicht auf den Gedanken gekommen, dass die Kattixu mit ihren Schutzanzügen tatsächlich so etwas wie Masken trugen. Damit verloren diese Wesen viel von ihrer dämonischen Ausstrahlung.
Als alle entsprechend bekleidet wareb, eilten sie aus dem Raum. Die Schränke schlössen sich, und aus den Nebenräumen zogen letzte Dunstwolken
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