2192 - Wider den Seelenvampir
Lippen, als er sie mit dem todeswürdigen Verbrechen konfrontierte - das er bereits begangen hatte.
4.
Im Zentrum des Hortes 15. Mai 1312 NGZ Gleich würden sie vor ihn treten und sich zu Boden werfen. Wie immer. Er brauchte es nicht selbst, aber es diente zur Absicherung seiner Herrschaft.
November spürte die Ausstrahlungen der Dhyraba'Katabe und der anderen Wesen im KATAPULT-Hort, fühlte die Angst, die in ihnen wucherte und ihnen fast die Kraft zum Atmen nahm. Am liebsten hätte er zugegriffen, hätte Leben genommen, egal, von wem. Aber jetzt nicht, er brauchte die Wissenschaftler und Soldaten an Bord des Hortes. Zumindest noch einige Tage ...
Der Souverän der Vernunft sah seine Lage durchaus kritisch. Er wusste, dass die Terraner seit einiger Zeit auf der Siegerstraße waren und militärisch kaum noch geschlagen werden konnten. Seit die Sternenf enster zu den Fernen Provinzen des Reiches Tradom unterbrochen waren, konnte er keinen Nachschub mehr in die Galaxis beordern.
Seine Mörserflotte existierte nicht mehr, und von den Kreaturen von Quintatha waren nur noch wenige am Leben. Sogar die Zahl der Rudimentsoldaten war rapide gesunken. Nachschub aus den Zuchttanks der Genetiker von Kaaf würde so schnell nicht eintreffen.
November wusste, dass seine einst unbeschränkte Macht nun deutlich reduziert war. Kurz rief er sich die toten Inquisitoren in Erinnerung: Von seinen Wegbegleitern über die Jahrzehntausende hinweg lebten nur er selbst und der Vierte Inquisitor.
Sie hatten so lange Zeit gemeinsam gewirkt, und jetzt waren sie nur noch zu zweit. Er schüttelte den Kopf, während er an seine toten Kameraden dachte.
Der Siebte Inquisitor starb in einem Satelliten der Festung der Inquisition, die Sechste Inquisitorin starb vermutlich auf dem Planeten Sharamandie 2, während der Dritte Inquisitor auf Linckx zu Tode kam. Der Zweite und der Fünfte Inquisitor starben in der Schlacht bei Rifa.
Und dann die Erste Inquisitorin ... Corona war ebenfalls tot; sie war durch Novembers Hand gestorben. Sie hat es nicht anders verdient, dachte er in plötzlich aufflammender Wut.
Blieb nur noch der Vierte Inquisitor. Und dieser führte derzeit das Kommando im Genetischen Kaafix.
Hutkin arbeitete an einem geheimen Projekt, das möglicherweise noch zu einem wichtigen Erfolg im Kampf der Galaxien führen konnte.
November spürte die unglaubliche Gier in sich selbst. Er kam nur mit Mühe dagegen an. Er wollte Leben nehmen und sich selbst einverleiben, es sehnte ihn mit jeder Faser seines uralten Körpers danach. Er brauchte es, um seine Unsterblichkeit weiter verteidigen zu können.
Er stellte sich vor, wie es normalerweise sein würde. Mit seiner Eskorte würde er einen beliebigen Planeten in der Nähe aufsuchen. Er würde über diesen Planeten wandeln, am besten durch die Straßen einer dicht besiedelten Stadt ziehen.
November holte tief Luft, versuchte sich in Erinnerung zu rufen, wie sehr er diese Augenblicke genoss, wenn ihm das Leben zufloss, wenn rings um ihn andere Lebewesen einfach starben - damit er, der Souverän der Vernunft, weiterleben konnte.
Aber er traute den Dhyraba'Katabe nicht. Ohne Aufsicht konnte er sie nicht lassen, ein solcher „Ausflug" kam derzeit einfach nicht in Frage.
Die Tür zum Empfangssaal öffnete sich. Mit geneigtem Blick traten die drei führenden Besatzungsmitglieder der ersten drei KATAPULT-Kapseln in den Raum. Drei Dhyraba'Katabe waren es, und sie richteten ihre Augen stur auf den Boden, blickten weder nach links noch nach rechts, zitterten vor Angst.
November sah die albern aussehenden Spender über ihren Köpfen vibrieren, nahm wahr, wie ihre gummiartigen Anzüge das Lebenselixier in sich aufsaugten.
Prompt verspürte der Souverän der Vernunft erneut die Gier in sich. Wie einfach wäre es jetzt, diese drei Wesen auszusaugen, ihnen das Leben zu nehmen ...
Die drei warfen sich vor ihm auf den Boden, blickten nicht zu ihm auf, bargen den Kopf in ihren Händen. November ließ sie buchstäblich zappeln, ließ sie die Auswirkungen seiner Macht spüren.
Die untergeordneten Wesen dieser Galaxis mussten erkennen, wer ihr Herr war. Nur die Angst ließ sie sich unterordnen, nur die Furcht vor seinen Kräften brachte sie dazu, alles für ihn zu tun. „Ich habe eine Aufgabe von großer Bedeutung für euch", sprach er mit dröhnender Stimme, die durch ein Verzerrfeld verändert und zugleich verstärkt wurde. „Von euch und euren Begleitern aus verschiedenen Völkern hängt das
Weitere Kostenlose Bücher