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2194 - Der Vierte Inquisitor

Titel: 2194 - Der Vierte Inquisitor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deinem Kameraden auf die Schulter. „Nie wirst du bei mir auch nur einen Galax bezahlen müssen, Alter. Jeremiah Hutkin vergisst seine Freunde nicht."
     
    3.
     
    Gang: Warme Vorspeise Die Schlacht begann.
    Das Oberkommando hatte wie immer November von der Festung aus übernommen. Hutkin verfolgte die Entwicklungen im großen Planungssaal seines Münsters.
    Schon bald wurde klar, dass die Taktik des Souveräns auf Hinhalten und Zeitgewinn ausgerichtet war.
    Hutkin machte sich keine Illusionen: Letztlich würden sie der feindlichen Übermacht erliegen.
    Militärisch ließ sich das Blatt nicht mehr wenden. Nicht auf diese Weise ... Trotzdem schickte November Welle auf Welle von Valentern, jungen, kaum ausgebildeten Konquestoren und unreifen Rudimentsoldaten in den Tod. Dafür waren sie schließlich da.
    Es galt, die Stellung zu halten. So lange, bis jene Nachricht von Trah Katree eintraf, die schlagartig alles ändern würde.
    Hutkin verspürte Hunger. Er überzeugte sich davon, dass in nächster Zeit keine entscheidenden Ereignisse zu erwarten waren. Die Schlacht würde sich noch über Stunden hinziehen. So war es richtig.
    Der Vierte Inquisitor verließ den Planungssaal und begab sich in die Stallungen, die dem Münster angeschlossen waren.
    Er hatte sie selbst entworfen, ebenso wie das Münster und sein genetisches Privatlabor. Aber am liebsten hielt er sich in den Stallungen auf.
    Er schlenderte langsam durch die Gänge. Fast zweitausend verschiedene Lebensformen hatte er hier gesammelt, sowohl aus Tradom als auch aus den Fernen Provinzen. Die Haltung war nicht artgerecht.
    Viele Exemplare kränkelten oder waren über die Jahre verkrüppelt. Aber das kümmerte ihn nicht.
    Schmerzenslaute drangen von allen Seiten an sein Ohr, Wehklagen in unzähligen verschiedenen Muttersprachen. Ungerührt betrachtete Hutkin seine Sammelstücke.
    Ihr Befinden war irrelevant. Ob sie krank waren oder gesund, glücklich oder unglücklich, änderte nichts am Geschmack.
    Die anderen Inquisitoren hatten sich die benötigte Lebensenergie immer mehr oder minder wahllos von denjenigen Intelligenzwesen geholt, die gerade verfügbar waren. Nicht so Hutkin.
    Er bezeichnete sich als Feinschmecker.
    Schon in den ersten Jahrtausenden hatte er es bemerkt. Der Mentalenergie, die er seinen Nutztieren aussaugte, hafteten je nach Rasse gewisse Charakteristika an. In kleinsten Spuren, nur für den Kundigen registrierbar.
    Der Vierte Inquisitor hatte die Fähigkeit, Lebensformen am Geschmack zu unterscheiden, zur Perfektion entwickelt. Ohne hinzusehen, hätte er sagen können, ob er sich gerade an einem Prymbo oder einem Medilen, einer Rishkanischen Kara oder einer Pombarin gelabt hatte. Quintanen vermochte er sogar bestimmten Raumsektoren oder Sonnensystemen zuzuordnen!
    Langsam schlenderte Hutkin durch seine Stallungen. Ihn hungerte, aber noch hielt er sich zurück. „Gangolf, tu mir einen Gefallen."
    „Jeden, verehrte Jattuja. Soll ich dir den Rücken kraulen, die Hand halten, ein Lied vorsingen oder einen Schwank aus meiner Jugend erzählen? Falls dir die Entscheidung schwer fällt, darfst du auch gern einen Freund anrufen."
    „Nichts davon. Halt einfach nur die Klappe, ja?"
    Reca seufzte. Das Warten zerrte an den Nerven.
    Immer noch saßen sie im Shift, im Hangar ihres Kreuzers, der nach wie vor in der LEIF ERIKSSON eingeschleust war.
    Sie verfolgte den Verlauf der Schlacht im Helmdisplay. Viel ließ sich nicht erkennen. Ohne die strategischen Darstellungs-Algorithmen, wie sie den Flottenkommandanten zur Verfügung standen, glich das Gewimmel der Tausende von Pulks und Formationen einem chaotischen, stürmischen Schneetreiben.
    Wenn sie umschaltete, konnte Reca einen makabren Countdown mitlesen: 1508 Einheiten der Valenter vernichtet, 47 Katamare, elf BOXEN der Posbis, zwei arkonidische GWALON-Raumer...
    Wenigstens hielten sich die Verluste der MFT vorläufig in Grenzen. Dennoch. Jeder einzelne Tote ist einer zu viel...
    Auch die anderen hingen wohl ähnlichen Gedanken nach. Nur Gangolf W. Kerzen quasselte unaufhörlich. Vorhin hatte er Anguela schamlos über das Intimleben der Guyaam ausgequetscht. Dem Leuchter war das sichtlich unangenehm, obwohl er aus Höflichkeit Antwort gegeben hatte.
    Bis es Jattuja zu bunt geworden war.
    Nun schwieg Gangolf. Es würde nicht für lange sein, dessen war sich Reca gewiss.
    Jeder ging auf seine Weise mit dem Stress, der Anspannung und der Furcht um. Deshalb hatte sie ihren Nahaufklärer gewähren lassen

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