1375 - Friedhof der Nakken
Friedhof der Nakken
Der Mond ist ein Black Hole - nur ein Splitter der Ewigkeit
von Ernst Vlcek
Immer öfter findet Perry Rhodan, den es ins Universum Tarkan verschlagen hat, in diesem fremden Kosmos Zeichen, die auf die verschollene Superintelligenz ESTARTU hindeuten. Immer klarer werden somit Verbindungen zwischen beiden Universen - und zwischen Ereignissen, die rund 50.000 Jahre in der Vergangenheit liegen. Daß demnächst eine ganze Flotte unter dem Kommando seines alten Freundes Atlan aus der Milchstraße aufbrechen wird, um Tarkan zu erkunden, kann er natürlich nicht wissen. Er ist nach wie vor auf sich allein gestellt.
Es gibt eine Ausnahme: In Beodu, dem kleinen Attavenno, hat der Terraner im fremden Universum einen tatkräftigen Begleiter gefunden, mit dem er ins Charif-System vorstößt. Dort sucht er nach weiteren Spuren ESTARTUS, und dort hofft er, Hinweise darauf zu finden, wie er in seine Heimat zurückkehren kann.
Auf Vinau bekam es Perry Rhodan zuletzt mit der Han-Shui-Kwon zu tun. Hinter diesem Namen verbirgt sich eine Geheimorganisation im Dienst des Hexameron. Doch dann forscht der Terraner weiter nach Hinweisen auf der Ursprungswelt der Kartanin. Spätestens nach dem Verschwinden Beodus wird klar: Die Spur der Saboteure und Attentäter führt letztlich nach Nansar. Dieser Planet ist unter anderem bekannt als der FRIEDHOF DER NAKKEN...
Die Hauptpersonen des Romans:
Perry Rhodan - Der Terraner fliegt zur Welt der Nakken.
Beodu - Perry Rhodans Gefährte scheint entführt worden zu sein.
Namenlos - Ein Legendenforscher.
Dalphrol - Ein Gon-Wen der Nakken.
Clennar - Ein „mißratener Sohn".
1.
Imago ... Imago I... Imago II...
Perry Rhodan hatte eine schlaflose Nacht hinter sich.
Er hätte ebensogut an Bord der LEDA gehen können, um die Zeit durch Gespräche mit der DORIFER-Kapsel totzuschlagen, anstatt sich unruhig auf dem luftgefüllten Nierenbett in der kartanischen Villa herumzuwälzen.
Es war viel passiert in den letzten zwei Tagen seines Aufenthalts auf Vinau, der Ursprungswelt der Kartanin, und die Erinnerung daran ließ ihn nicht los.
Er hätte an Bord der DORIFER-Kapsel gehen können, um diese Dinge mit LEDA zu besprechen und vielleicht hätte das geholfen. Er hätte sich einiges von der Seele reden und seinen Geist reinigen können.
Aber er wollte diese Reinigung nicht.
Er wußte, daß er zuerst mit sich selbst ins reine kommen mußte, bevor er mit LEDA darüber sprach.
LEDA besaß für ein Raumschiff ein außergewöhnliches Gefühlsempfinden. Darum wollte er noch nicht über Mi-Auwas Tod mit LEDA reden, nicht über Beodus Abgang, der einer Flucht aus der Isolation in den Alltag glich. Und er wollte auch noch nicht über die seltsame Gedankenkette diskutieren, die sich mit traumhafter Inkonsequenz in seinen Geist geschlichen hatte und nun sein Denken immer mehr zu beherrschen begann. Schmitt... Nostradamus ... Zwei unscheinbare Namen bloß, aber sie hatten in seinem Kopf eine unheilvolle Kettenreaktion von Assoziationen ausgelöst. Es waren absurde Assoziationen, Hirngespinste, redete er sich ein, aber nichtsdestotrotz beschäftigten ihn diese phantastischen Spekulationen. Der Spieler ... die Imago ... Wie paßte das zusammen? Bestand eine Querverbindung?
Und er trauerte um die Kartanin Mi-Auwa. Und er sorgte sich um seinen treuen Freund Beodu, den Attavenno, der ihn ein gutes Stück Weges durch das fremde Universum begleitet hatte. Er hatte das unbestimmte Gefühl, daß Beodu in Gefahr war.
Vor zwei Tagen, bei dem Empfang in Baos Palast, hatte Beodu drei Attavennok-Frauen kennengelernt und war mit ihnen zum dritten Planeten Jalip gegangen.
So weit, so gut. Rhodan gönnte ihm diese Abwechslung, und er hätte es nur zu gut verstanden, wenn der Attavenno sich an eine der drei „Grazien" gebunden und bei ihr geblieben wäre. Aber der Attavenno hatte ihm von Jalip eine Nachricht geschickt, eine Videoaufzeichnung, in der er behauptete, zu dieser Maßnahme gegriffen zu haben, weil er Rhodan nicht persönlich erreichen konnte.
Dabei hatte Rhodan die Villa den ganzen Tag über nicht verlassen. Das gab ihm zu denken. Natürlich konnte es sich dabei um eine Notlüge von Beodu handeln, der er sich bediente, um nicht mit Rhodan sprechen und sich vielleicht Vorhaltungen wegen seines Verschwindens machen lassen zu müssen.
Wenn es so war, dann wollte Rhodan Gewißheit haben.
Eine Kleinigkeit bloß, aber es war ein Gedanke, der in seinem Geist zu
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