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2194 - Der Vierte Inquisitor

Titel: 2194 - Der Vierte Inquisitor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte. Was für eine dumme Angewohnheit! Er steckte die Hände in die Hosentaschen, ballte sie dort zu Fäusten.
    Tradom ist frei, dachte er. Ja, im Prinzip stimmt das. Einigermaßen. Doch für wie lange?
    Würde es dem mysteriösen Souverän der Vernunft gelingen, in den PULS vorzustoßen?
    Der flüchtige Machthaber würde sicher eine gewisse Zeit benötigen, sich mit den Einrichtungen der SETA WAE vertraut zu machen.
    Aber dann?
    Sie verfügten über kein Raumfahrzeug, das dem Thoregon-Botenschiff Paroli bieten konnte. Es war vollständig unmöglich, mit den Cälditischen Palästen, der LEIF ERIKSSON oder einem anderen unter seinem Kommando stehenden Raumfahrzeug die Glutzone zu durchqueren und in den PULS einzufliegen.
    Doch die Terraner konnten nicht einfach nur zuwarten! Ihm musste etwas einfallen, und zwar schnell.
    Weit hinten, am Horizont seines Bewusstseins, wo die Gedanken in Ahnungen und Instinkte übergingen, begann eine überaus gewagte Idee Gestalt anzunehmen ...
    Da kam Anguela zur Sache. „Was", fragte der Leuchter, der sich anlässlich des Rückblicks hörbar in Rage geredet hatte, sein eine ganze Galaxis umfassendes Publikum, „was, Völker von Tradom, soll mit denen geschehen, die sich zu Bütteln der Inquisitoren gemacht haben - obwohl sie nicht dazu gezwungen wurden, sondern im Gegenteil zahlreiche Möglichkeiten gehabt hätten, dagegen aufzubegehren?"
    Reca Baretus stand nur zwei Meter hinter der Gestalt des Verkünders. In ihrer derzeitigen Rolle als seine Leibwächterin hatte sie ihn in dieselbe Subzentrale begleitet, die sie unter so vielen Opfern eingenommen und sogar gegen einen Inquisitor verteidigt hatten.
    Jetzt, das fühlte sie, ging es ans Eingemachte. Sogar Rhodan, der biologisch Unsterbliche, dem sie trotz seiner Schmächtigkeit und geringen Körpergröße gewaltigen Respekt zollte, hatte fast ängstlich gewirkt, als er sie verabschiedet hatte. „Beschütze ihn gut, Reca", hatte er gesagt. „Und beschütze, falls es nötig werden sollte, uns und Tradom vor ihm."
    Reca Baretus betastete ihren Kombistrahler. Ihre Augen fixierten Anguela Kulalin. Er, niemand sonst, hielt das Schicksal der Galaxis in seinen leuchtenden, dünnen Händen. Farbschimmer jagten darüber hin, für Reca undeutbar.
    Der Verkünder, der sich abermals zur Stimme der Galaxis aufgeschwungen hatte, konnte Mord und Brand über die Sonnensysteme Tradoms bringen. Er konnte dem jahrzehntausendelang aufgestauten Hass Bahn brechen.
    Wenn ihr einen der Dhyraba'Katabe seht - tötet ihn!
    Wenn ihr einen der Genetiker von Kaaf seht - tötet ihn!
    Wenn ihr einen Valenter seht - tötet ihn!
    Wen immer ihr seht von denen, die für die Inquisition der Vernunft tätig waren - tötet sie!
    Falls Anguela solche Gedanken aussprach; falls er dazu kam, sie nur anzudeuten, zwischen den Zeilen: Niemand vermochte dann mehr einzugreifen.
    Die Mobile Flotte Tradom konnte unmöglich in jedem einzelnen von Hunderten, Tausenden, Millionen Sonnensystemen, auf jedem einzelnen der unzähligen Planeten für Ordnung sorgen.
    Tradom würde sich in einen Sternensee aus Blut verwandeln. Aus Rache. Aus Hass.
    Anguela starrte auf das Akustikfeld, das jeden seiner Atemzüge in die gesamte Galaxis übertrug, als ob er dort eine Antwort auf seine Frage finden könnte. Dann wandte er den Kopf.
    Seine Augen brannten violette Löcher in Recas Gehirn. Sie konnte ihn verstehen. Er war der Letzte des Lichtvolks. Alle, die ihm etwas bedeutet hatten, alles, was ihm etwas bedeutet hatte - ausgelöscht, innerhalb weniger Tage.
    Dann die Zeit der Verwirrung, als er kaum er selbst gewesen war. Als Rhodan ihm von der schrecklichen Zukunft berichtet hatte, gegen die anzukämpfen paradox gewesen wäre.
    Als die hyperenergetische Schockwelle ihn nahezu paralysiert hatte. Sodass er zu nicht viel mehr fähig gewesen war, als seine Kodes in das Rechnersystem der Calditischen Paläste einzugeben und sich hernach selbst in Tiefschlaf zu versetzen.
    Und dann das Erwachen, nach unvorstellbar langem Schlaf. 160.000 Jahre in der Zukunft. In der grausamen Gegenwart des Reiches Tradom. Wo alles, für das er gelebt hatte, in grässlichster Weise pervertiert war.
    Wo aus Sivkadam, seinem Heimatplaneten, einem der Zentren der Thatrix, einem Synonym für Völkerverständigung, für friedlichen Handel, für den freien Austausch von Waren und Gedanken, eine Folterwelt geworden war.
    Wo es die goldenen Kuppeln, unter denen er geboren worden war, nicht mehr gab. Nur noch Ruinen und ein

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