2197 - DerJahrmillionenplan
gelungen, einen Messenger hundertprozentig exakt zu programmieren oder ihn gar präzise in sein Ziel zu steuern. Beim nächsten Mal aber..."
„Heißt das, die Negasphäre entsteht nicht dort, wo sie eigentlich entstehen sollte?", unterbrach Rhodan den Raum-Zeit-Ingenieur. „Und die Galaxien sind nicht dorthin transitiert, wo sie hin sollten?"
Der Terraner dachte automatisch an Kollisionen von Sterneninseln, aus denen irgendwann in ferner Zukunft Überlappungszonen und PULSE entstehen würden. „Du sagst es. Aber beim nächsten Mal wird es so weit sein. Dann beginnt ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Universums. Dann wird THOREGON seinen Terminalen Messenger aussenden."
Rhodan hörte den Begriff jetzt zum zweiten Mal, ohne dass Chabed Anstalten traf, ihn zu erklären. „Du willst wissen, was >Terminaler Messenger< bedeutet?", kam der Raum-Zeit-Ingenieur seiner Frage zuvor. „Du sollst es erfahren. Zuvor aber will THOREGON dir ein Kaleidoskop der Zukunft zeigen. Du sollst wissen, wie die Welt aussieht, sobald die Pläne der Superintelligenz aufgegangen sind. In dieser Zukunft wirst du eine bedeutende Rolle spielen, aber das wundert dich bestimmt nicht..."
Um Perry Rhodan herum wurde es dunkel.
Vision ISeit den frühen Morgenstunden zauberten Tausende von Projektoren farbige Lichtstrahlen in den Himmel über Terrania. Sie bildeten den Auftakt zu den Feierlichkeiten an diesem denkwürdigen Tag.
Mitten in dem Spektakel hing die Stahlorchidee, das Symbol der alten wie der neuen Zeit, der Hort der Freiheit und Sitz des Solaren Residenten sowie der LFT-Regierung. Ihr metallener Stängel endete einen Kilometer über dem See mitten im Residenzpark. Der Volksmund nannte ihn Alpha-See in Erinnerung an das frühere Regierungszentrum Imperium-Alpha, das sich einst an diesem Ort erhoben hatte.
Die Solare Residenz leuchtete in hellblauen, grauen und bronzefarbenen Pastelltönen mit einem Hauch von Rosa. 1010 Meter maß sie bis zur obersten Plattform, ein kunstvolles Gebilde, das sich problemlos mit dem Kristallpalast auf Arkon Ioder der bluesschen Monosphäre im Verth-System messen konnte.
Die ersten Gleiter mit geladenen Gästen trafen ein. Von einer der Glaskuppeln am oberen Ende des Nordflügels sah Perry Rhodan zu, wie sie sich auf die Plattformen der mittleren Landeebenen herabsenkten. Ein Stück weiter unten lösten sich nach und nach die 60-Meter-Schiffe aus ihren Docks und stiegen in den Himmel über der Stadt. „Perry!" Bully trat ein. Mit schweren Schritten stampfte er herbei. Rhodan beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Der Freund wirkte erregt. Perry Rhodan konnte es ihm nicht verdenken. Auf Reginald Bulls Schultern lastete die gesamte Verantwortung für diesen Tag, zumindest, soweit es die Sicherheit auf Terra betraf. „Hallo, Alter", antwortete Rhodan. „Ich freue mich, dass du ein wenig Zeit für mich findest."
„Hoffentlich ist es nicht das letzte Mal. Ich habe - ich meine ..." Er druckste herum, betrachtete hilflos seine Hände. Er wusste flicht, wohin damit. „Perry!"
„Ja, Bully?" Rhodan legte dem Freund den Arm um die Schultern.
Bully verkrampfte sich. Er schluckte schwer. „Wir haben eine Meldung aus M13 erhalten, vor wenigen Minuten erst", brach es endlich aus ihm heraus. „Die Celista-Geheimdienste besitzen Erkenntnisse, dass ein Attentat geplant ist."
Rhodan lachte leise. „Das ist doch nichts Neues. Wie viele Meldungen haben wir in den letzten drei Monaten erhalten? Zwei Dutzend?"
„Ja, schon. Aber wir konnten jeder einzelnen auf den Grund gehen. Es war an keiner etwas dran. Jetzt allerdings ..." Der Verteidigungsminister der LFT schnaufte laut. „Diesmal sind sich die Celistas mit der USO, dem TLD und selbst den Unsichtbaren Blauen einig."
Die Unsichtbaren Blauen - eine bluessche Geheimorganisation, die nicht Gatas unterstellt war, sondern dem Verteidigungsrat der Eastside. Bisher wusste man in der Westside wenig über sie. Wollte man den Gerüchten glauben, handelte es sich um Angehörige einer Kriegerkaste. „Du machst dir unnötig Sorgen", beruhigte Rhodan den Freund. „Jeder, der seinen Fuß auf die Erde setzt, wird dutzendfach durchleuchtet, Unseren Spezialisten entgeht nichts.
Außerdem kommen ausschließlich geladene Gäste."
„Du sagst es. Der Attentäter kann sich nur unter den geladenen Gästen befinden.
He!" Bully machte einen Satz zur Seite. Dicht neben ihm war Gucky materialisiert. „Puh!", piepste der Ilt und warf Bully einen schelmischen Blick zu.
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