2197 - DerJahrmillionenplan
THOREGONS Dienste?"
Endlich lässt du die Maske fallen, THOREGON! Rhodans Gesicht blieb noch immer ausdruckslos. Er vermied jede Regung, aus der das Wesen Rückschlüsse hätte ziehen können.
Mit einem einzigen Satz schnellte er sich aus dem Sessel hoch und setzte sich auf den Rand der Mulde. Jetzt waren ihrer beider Augen wieder auf gleicher Höhe. „Antworte mir bald!", forderte der Ableger. „Bald genug, THOREGON!"
Rhodan wusste, dass es keinen Ausweg gab. Lehnte er ab, bedeutete es den Untergang der SOL und aller Lebewesen, die sich an Bord aufhielten. Nahm er an, rettete er das Schiff, konnte aber nicht verhindern, dass die Kattixu es stürmten. Als Feldherr THOREGONS würde die Superintelligenz von ihm unter Umständen sogar verlangen, alle Mitglieder der Besatzung zu töten, die sich nicht auf die Seite der Superintelligenz stellten.
Während der Monteur durch METANU-Nabelplatz eilte, ging Perry Rhodan nochmals alle Einzelheiten der Visionen durch, wog das Für und Wider einer Unterstützung des Thoregon-Gedankens ab. Er gelangte zu dem Schluss, dass seine damalige Entscheidung für die Thoregon-Agenda richtig gewesen war. „Beeile dich, Rhodan!"
Chabeds Drängen zeigte ihm, dass die Gefahr für die SOL lediglich einen Aspekt darstellte.
Die Superintelligenz schien nicht gewillt, länger auf seine Entscheidung zu warten, aus welchen Gründen auch immer. THOREGON würde sie ihm mit Sicherheit nicht verraten. „Warte!", antwortete er. „Noch ist es nicht zu spät. Der Terminale Messenger wird sich gedulden, bis ich meine Entscheidung gefällt habe."
Der Bluff misslang. Chabed reagierte nicht. Der Terminale Messenger stand folglich unmittelbar vor dem Beginn seiner Informationsaufnahme.
Rhodan musste handeln. Der Raum-Zeit-Ingenieur stand noch immer vor ihm, die Füße in Reichweite von Rhodans Händen. Wenn er ihn von den Füßen holte und bewusstlos schlug, hatte er fast schon gewonnen. Den Monteur zu steuern, traute er sich nach stundenlangem Zusehen und dem Studium der Systeme sowieso zu. Er musste nur noch dafür sorgen, dass Chabed den Angriff nicht erahnte. „Meine Antwort wird dich kaum überraschen", eröffnete er dem Ableger. „Sie ist die einzig richtige. Hörst du mir eigentlich zu?"
Der Raum-Zeit-Ingenieur reagierte nicht. Er stand reglos da. Seine Augen weiteten sich. In seinem Gesicht entdeckte Rhodan mit einem Mal einen Ausdruck blanken Entsetzens. „Chabed?"'Rhodan sprang auf. Er fasste ihn am Arm, schüttelte ihn. Der Ableger reagierte nicht. „Chabed, verdammt. Ist es zu spät?"
Der Raum-Zeit-Ingenieur bewegte lautlos den Kindermund. Er schien sprechen zu wollen, aber seine Stimme versagte. Nach mehreren Versuchen gelang ihm so etwas wie ein Wispern, und Rhodan hörte ein Wort, das wie „Hismoom" klang. „Sprich lauter! Was ist los?" Der Widerstand zwischen seinen Fingern existierte plötzlich nicht mehr. Chabed war spurlos verschwunden. Rhodan blickte sich hastig um. „Chabed?"
Es blieb still im Monteur, tödlich still. Rhodan war sich nicht sicher, ob er den Ableger richtig verstanden hatte. Er bezweifelte es. Kosmokraten und ihre Diener besaßen keine Möglichkeit, in das Innere eines PULSES oder gar in das Analog-Nukleotid vorzustoßen. Zumindest nach Perry Rhodans Wissensstand. „Hismoom?", murmelte der verhinderte Feldherr THOREGONS. Sein Gesicht hellte sich auf. „Natürlich! Vielleicht ist es doch möglich!"
Ein Monteur trieb durch den Leerraum von MENTANU-Nabelplatz. Das unscheinbare Gefährt beschrieb einen eleganten Bogen, kehrte anschließend zur Membran und in einen der Kanäle zurück. Im Schutz des roten Nebels wanderte es durch das Labyrinth.
Immer wieder sandte der Monteur einen Funkspruch in Kaqagire, sein Inhalt unverfänglich.
Der Spruch enthielt eine schlichte Kontrollmitteilung an eine übergeordnete Instanz mit dem Namen Sen Eca vom Volk der Mochichi.
Aber Sen Eca reagierte nicht - vielleicht, weil es ihn nicht mehr gab.
ENDE
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