2197 - DerJahrmillionenplan
entstanden war. Nach der Rückkehr des Kosmonukleotids an seinen ursprünglichen Standort im Jahr 429 NGZ hatten die Messengers wieder Informationen übertragen. Das Chaos war der .Ordnung gewichen, die Negasphäre hatte aufgehört zu existieren. „Das hieße, die Regelmechanismen unseres Universums auf den Kopf zu stellen", sagte der Terraner zu dem Raum-Zeit-Ingenieur. „Ich bezweifle, dass THOREGON weiß, was er tut."
„Du irrst dich. Ich weiß genau, was ich tue", antwortete die Superintelligenz aus dem Mund ihres Ablegers. „Andere Messengers haben für Spontan-Teleportationen einiger Galaxien gesorgt, die im Machtgefüge der Kosmokraten eine Rolle spielen. Dadurch binde ich Kapazitäten der Kosmokraten."
Perry Rhodan erkannte neidlos an, dass THOREGON sein Spiel mit großer Intelligenz, ja Gerissenheit betrieb. Was er aus dem Mund Chabeds erfuhr, hatte aber so wenig mit den ursprünglichen Zielen der Thoregon-Agenda zu tun, dass sich grimmige Entschlossenheit in ihm breit machte. Um dieser Ziele willen hatte er die Menschheit nicht in den Schoß eines Thoregons geführt. Die wieder auferstandene Superintelligenz gab sich falschen Hoffnungen hin. „Erinnere dich", fuhr Chabed fort. „Durch die Niederlage in der Schlacht von Kohagen-Pasmereix und den Verlust der Negasphäre durch die Heimführung von TRIICLE-9 gerieten die Chaotarchen gegenüber den Kosmokraten ins Hintertreffen. Eine neue Negasphäre schafft Ausgleich. Sie entfacht den Wettlauf der kosmischen Mächte neu. Solange sich die Kosmokraten mit den Chaotarchen herumschlagen, befassen Sie sich nicht mit THOREGON."
„Vordergründig könnte man denken, das diene dem allgemeinen universellen Ausgleich. Wenn man es hinterfragt, stellt sich einem jedoch sofort die eine entscheidende Frage. Wo entsteht die neue Negasphäre?"
Chabed starrte ihn stumm an. Seine Augen schienen ein Stück aus dem Kopf treten zu wollen.
Der Atem des Raum-Zeit-Ingenieurs beschleunigte sich.
Rhodan gelang ein unbefangenes Grinsen. „Du weißt es. Heraus damit." Als Chabed noch immer nicht reagierte, kletterte der Terraner aus der Vertiefung und trat an die Nachbarmulde. „Dein Schweigen spricht Bände. Könnte die Milchstraße in Mitleidenschaft gezogen werden?"
„Diese Frage kann ich nicht beantworten", erklang es schließlich in schrillem Diskant. „Mir fehlen die Informationen."
„Dann arbeiten die Psiqs zwischen dir und THOREGON fehlerhaft!"
Der Raum-Zeit-Ingenieur tat das, was er in Bedrängnis offenbar immer tat. Er wechselte das Thema. „In wenigen Tagen geht der nächste Messenger hinaus. Es wird ein Terminaler Messenger sein. Sobald er sein Ziel erreicht, kann niemand mehr THOREGON aufhalten. Die Superintelligenz wird alles überrollen, was sich ihr in den Weg stellt. Und METANU entfaltet sein volles Funktionsspektrum."
„Was ist mit ES, Nisaaru, Stern von Baikolt und wie sie alle heißen?", wiederholte Rhodan seine Frage. „Die Antwort darauf bist du mir bisher schuldig geblieben."
Chabed starrte demonstrativ in eine andere Richtung. „Du wirst sie bald erhalten."
Perry Rhodan erfuhr aus Chabeds Kindermund weitere Einzelheiten. Die Kontrollsatelliten am Rand der Kanäle dienten dazu, die Aktivität der Helioten im Innern der METANU-Membran so zu steuern, dass Informationen zur Übertragung auf einen Messenger bereitgestellt wurden. Dazu brauchte es allerdings permanente Anpassungen des Kontrollsystems. Verblüfft erfuhr Rhodan bei dieser Gelegenheit, dass es nicht nur weiße, sondern auch rote Helioten gab.
Der Raum-Zeit-Ingenieur wandte zum ersten Mal seit Stunden den Kopf und sah Rhodan wieder an. „In der Membran existiert eine Vielzahl psionischer Felder ungekannter Feldstärke. Sie bringen die Kontrollsatelliten immer wieder aus dem Takt. Die Korrekturen können, oft nur unter normalenergetischen Bedingungen ausgeführt werden, also von einer Station außerhalb METANUS. Erst wenn ein möglichst stabiler Status erreicht ist, kann ein Messenger sinnvolle Informationen aufnehmen."
„Bei den Messengers handelt es sich um natürliche psionische Teilchen", sagte Rhodan. „Woher stammen sie? THOREGON stiehlt sie wohl kaum von den Kosmonukleotiden."
Chabed erzählte ihm die Geschichte von der Superintelligenz KABBA, die vor 3,6 Millionen Jahren verstorben war. „Aus der Psi-Restmasse generieren unsere Techniker die Messengers.
Die Erfolgsquote liegt irgendwo bei eins zu einer Million. Trotz des Aufwands ist es noch kein einziges Mal
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