21st Century Thrill - Mind Games
wollte es versuchen. „Willst du, dass diese Typen uns jetzt auch noch unser Zuhause zerstören, bei allem, was sie angerichtet haben?“, hatte Aki ihn angespitzt, als er ihr im Krankenhaus von seinen Zweifeln erzählte. Nein, das wollte Kris auf gar keinen Fall. Von der Susanna wegzuziehen, wäre ihm wie ein später Sieg für Glinka und seine Gangster vorgekommen.
Die unbekannten Fingerabdrücke auf dem Hausboot stammten von Ellen. Sie befand sich in U-Haft, genauso wie ihr Chef. Die Tatsache, dass sie die Seiten gewechselt hatte, würde ihren Richter milde stimmen. Isa war Chemiestudentin an Ellens Institut. Sie hatte sich bereiterklärt, Kris und Val zu treffen, ohne genau zu wissen, was Ellen vorhatte.
Das Wasser, das Kris aus dem Hahn in seinem Gefängnis getrunken hatte, enthielt ebenfalls Alanzon N. Zum Glück hatte er es rechtzeitig geahnt. Es war ihm gelungen, möglichst wenig davon zu trinken, sodass er kaum Nebenwirkungen zu spüren bekam.
Herr Lasky arbeitete Tag und Nacht an einer Hintergrundgeschichte für die Zeitung. Kris und Val halfen, aber die Hauptarbeit leistete Jon. Er klemmte sich dahinter, zusätzliche Informationen zu Alanzon N zusammenzutragen. Dabei stieß er auch auf immer mehr Hinweise zum Einsatz von Calmativen und anderen psychoaktiven Substanzen als nicht-tödliche Waffen. Tatsächlich schien Glinka InterLabs in diesem Geschäft kräftig mitzumischen. Herr Lasky mobilisierte einen Kontaktmann in Moskau. Er hatte vor, in den nächsten Tagen zu seiner Recherchereise nach Russland aufzubrechen und erlaubte Jon, ihn zu begleiten. Kris und Val mussten mehrere Nachmittage lang bei Ben Meyer im Büro sitzen und einer nicht enden wollenden Reihe von Beamten Rede und Antwort stehen. Am Schluss hatte Kris das Gefühl, nie mehr ein Wort über Medikamententests, Labore oder Lüftungssysteme sagen zu können.
Herr Lasky hatte recht: Vals Wunde verheilte sehr gut. Als das Pflaster abgezogen wurde, sah man nur einen rosa Strich quer über dem linken Auge. Sah eigentlich ganz cool aus. Die Kerbe passte zu ihr.
Val begleitete Kris ins Krankenhaus, als er Aki abholte. Während sie vor der Tür warteten, dass die Abschlussuntersuchung beendet war, küsste Kris Val auf den Mund.
„The cool cats I adore“, sagte er leise.
Val lächelte.
Und obwohl ihm immer noch alles wehtat, hatte Kris das Gefühl, sich seit Langem nicht mehr so wohlgefühlt zu haben.
Quellen
QUELLEN
http://www.psychose.de
http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/psychose.html
http://burnout-syndrom.com/behandlung-heilung/
http://www.medizinfo.de/kopfundseele/psychose/neuroleptika.htm
http://www.sgipt.org/gipt/hypak/ritalin/rit_inf0.htm
http://www.info-adhs.de
J. Bäuml: Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis.
Heidelberg 2008. 2. Aufl.
H. Häfner: Das Rätsel Schizophrenie. Eine Krankheit wird
entschlüsselt. München 2005. 3. Aufl.
H. Häfner, J. Klosterkötter, A. Bechdolf: Psychosen. Früherkennung und Frühintervention. Stuttgart 2011.
H.J. Möller, G. Laux, A. Deister: Psychiatrie und Psychotherapie. Stuttgart 2009. 4. Aufl.
Leseprobe
Kapitel 1
„Wer sein Leben verändern würde, wenn er eine Million Euro gewinnt, sollte es verändern. Auch ohne die Million.“
Christoph gefiel, was Laura da gesagt hatte, aber er kam gar nicht dazu, es zu äußern. Neben ihm stand Benni, mit dem und einigen anderen zusammen er jede Pause verbrachte, und der hatte sofort losgelacht. Das war typisch für ihn. Benni hatte immer eine Meinung. Zu allem. Meistens nicht besonders durchdacht und schon gar nicht tiefsinnig. Aber prompt. So auch diesmal.
Zum Verändern des Lebens bräuchte man ja gerade dieses Geld, argumentierte er. Deshalb wäre Lauras Spruch total unlogisch.
Laura wich aber nicht von ihrer These ab, sondern konterte nur: Benni sollte mal über sein Leben nachdenken, wenn er so heiß auf ’ne Million wäre und deshalb Lotto spielte. Als Siebzehnjähriger! Total krank!, fand sie. Auch, wenn er natürlich über seine Eltern spielte, weil er selbst ja noch gar nicht teilnehmen durfte.
Laura hielt sowieso nicht besonders viel von Benni. Christoph hatte sich schon oft gefragt, warum sie eigentlich immer mit in der Gruppe vor dem Schultor stand, obwohl sie gar nicht rauchte. Allerdings tat er das ja auch nicht. Er leistete Benni nur Gesellschaft, der jede Gelegenheit nutzte, sich eine Zigarette zu drehen. Ebenso wie Anna, Lauras beste Freundin. Christoph nahm an, dass Laura ihre Zeit hier
Weitere Kostenlose Bücher