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2201 - Der ArkonidenjÀger

Titel: 2201 - Der ArkonidenjÀger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist abgesprochen worden. Ich rechne mit Widerstand von Seiten der SENTENZA. Denkt daran: Die meisten sind ebenso gut ausgebildet und ausgerüstet wie wir.
    Ich schloss mich im Schutz des Deflektorschirms einer Gruppe aus drei älteren Springern an, die im Begriff standen, die Bank zu betreten. Die stählernen Platten des Portals schoben sich dicht hinter meinem Rücken wieder zusammen. Als die Gruppe an einer Säule vorbeiging, blieb ich dahinter stehen und schaltete das Deflektorfeld ab. Nun waren wir eben vier Springer.
    Der dürre Künstler Wennegox Idris hatte mich in einen fetten, diskret aufgedonnerten Springerpatriarchen verwandelt. Ich passte in die prächtige, altertümliche Umgebung der Schalterhalle. Sie besaß die Ausmaße des leeren Beiboot-Hangars eines 1000-Meter-Schiffes.
    Ungefähr 150 oder 200 Personen bevölkerten die Halle vor und hinter den halbrobotischen, mit hochwertigen Syntroniken ausgerüsteten Schaltern; sie war gut besetzt. Hatte auch Shallowain einen Späher oder Vertrauensmann zwischen den Kunden oder sogar unter den Angestellten der Bank?
    Celistas, die sich gut tarnten, würde ich nicht entdecken, aber ich sah auch Shallowain nicht. Ich ahnte es, ich wusste es genau: Irgendwo hatte er seine Finger im Spiel, irgendwo lauerte er auf mich. Die Bank, die höchstwahrscheinlich von der SENTENZA kontrolliert wurde, gab sich einen würdigen, professionellen Anschein: Modernste Technologie war in dieser offensichtlich altehrwürdigen Schalterhalle hinter denkmalgeschützten oder stilvoll nachgeahmten Einrichtungsteilen verborgen. Das erkannte ich mit dem ersten Blick.
    Mit dem zweiten prüfenden Blick sah ich eine ungewöhnlich große Zahl riesiger Springer mit kahlen Köpfen, kurzem Haar oder ebenfalls kurzem Nackenzopf. SENTENZA oder Tu-Ra-Cel-Angehörige?
    Jetzt wäre der richtige Augenblick gekommen, an dem Shallowain und seine Kralasenen eingreifen würden - wenn er wüsste, dass ich hier war. Mein Herz hämmerte bis in die Halsveneri; mühsam zwang ich mich mit einer einfachen Dagor-Technik zur Ruhe.
    Ich ging breitbeinig zu einem Schalter, schlug meine Pranken - voller falscher Ringe - auf das Pult und sagte mit verstellter, fetter Stimme: Eigentlich bin ich gewohnt, dass mein Kundendienst-Sachbearbeiter auf mich wartet. Wo steckt der Essoya mit dem gefärbten Haar?
    Ein junger Arkonide hob den Kopf. Wen willst du sprechen?
    Heißt Leplenc oder Laplanc oder so.
    Eine Millitonta, Herr Patriarch. Worum geht es?
    Um eine 100.000-Galax-Transaktion, sagte ich. Ich bin Tyr Lesim.
    Als er sich umdrehte und etwas in einen Interkom sprach, sah ich, dass er einen schweren Strahler unter seiner Jacke trug. Ich lehnte mich, während ich wartete, an die Barriere der Pultanlage und stellte fest, dass sie aus kühlem Stein bestand. Also doch kein Imitat. Auf dem Mosaik des Hallenbodens standen vielleicht fünfzig Männer in unterschiedlich großen Gruppen zusammen. Das riesige Fenster verwandelte die Halle in eine leuchtende, flimmernde Welt aus Licht, Farben und Bewegungen. Ich konnte keine einzige Frau entdecken.
    Doch, jetzt, an der Stirnseite. Eine große, schlanke Frau. Sie kam eine Treppe herunter, zwei riesenhafte schlanke Raubtiere, ich kannte sie als Kahtodos, an ihrer Seite. Eine ungewöhnlich gut aussehende Frau, die auf verstörende Weise Ähnlichkeit mit meiner Mutter hatte. Wieder musste ich mich zusammennehmen.
    Eine Tür öffnete sich. Leplanc, gefolgt von drei weiblichen Arkoniden, kam auf mich zu. Er hielt ein kleines Tablett in beiden Händen, blieb vor mir stehen und sagte: Es ist schwer, dich wieder zu erkennen. Gute Maske, Lesim. Ich habe deine 100.000 Galax.
    Er wandte sich halb um. Die junge Frau legte eine kleine Schachtel aus Stahl mit dem farbig eingeätzten Logo der Bank auf das Tablett. Alles Schau!, dachte ich. Sie wollen mein Misstrauen einschläfern!
    Die Maske ist zur Sicherheit. Ich hab gehört, dass es viele unehrliche Elemente in Bethany gibt, antwortete ich leise in der groben Redeweise eines Springerpatriarchen. Ich schwitzte unter der Schaumstoffkleidung, nahm eine Schaltung meines Individualschutzschirms vor und war dadurch halbwegs wehrlos geworden. Meine Chronners warten auf dich.
    Ich klappte die Schachtel auf. Darin war ein Hochsicherheits-Kreditchip aus weißem, vergütetem Kunststoff eingebettet. Ich schob die flache Karte in den Schlitz des Prüfgerätes. Das Ziffernfeld leuchtete auf, ich las: Währung: Galax; Guthaben: 100.000.
    Ich nickte zufrieden,

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