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2203 - Die neuen Sonnen

Titel: 2203 - Die neuen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in einer Umgebung, die lediglich als Simulation sichtbar gemacht werden konnte. Irgendwie unheimlich.
    Ich fühlte mich beinahe erleichtert, als Rhodan uns zu sich bat - und in einen Konferenzraum vorausging. Er wollte uns etwas mitteilen.
    Mal Detair und ich blickten einander an. Es war Rhodan sichtlich schwer gefallen, uns zu sich einzuladen. Ein seltsamer Zug in seinem gespannten Gesicht, ein leichtes Glitzern in den Augen. Ja, es war ihm schwer gefallen.
    Ich zuckte mit den Achseln und warf einen letzten Blick auf die Simulation, die den Sternhaufen Camouflage wiedergab. „Ich bin gespannt, was Rhodan uns mitteilen will", raunte Mal Detair mir zu.
    Ich auch, dachte ich, sagte aber nichts.
    Vor allem, warum er ausgerechnet uns hinzubittet. Schweigend folgte ich meinem Freund zu dem Konferenzraum, der nicht weit von der Hauptzentrale entfernt lag.
    Wir waren nicht die Ersten. Atlan, Bull, Gucky und Myles Kantor hatten schon an dem großen Tisch Platz genommen.
    Ich stand noch in der Tür, als mich ein leises Grollen herumfahren ließ. Hinter mir erhob sich die mächtige Gestalt eines Haluters, der mich um anderthalb Meter überragte. Icho Tolot! „Wenn du so gütig wärst", knurrte er.
    Mal Detair zog mich zur Seite, als der Koloss sich an mir vorbei in die Kabine schob.
    Ein wenig skeptisch beobachtete ich, wie er sich niederließ. Aber der wuchtige Sessel schien sein Gewicht zu tragen.
    Ich wollte gerade ebenfalls hineingehen, als Mal auf jemanden deutete, der gegenüber aus einem Antigravlift trat. „Mondra!" Erfreut schüttelte ich die Hand der attraktiven Frau. „Wie geht es euch?" Mit blitzenden Augen sah sie Mal und mich an. „Schon vom Schreck des Insektenüberfalls erholt?"
    Ich gewährte ihr lächelnd den Vortritt.
    Sie nickte in alle Richtungen und setzte sich ebenfalls .an den großen Tisch. Wir nahmen links von ihr Platz. „Es freut mich, dass ihr alle gekommen seid", begann Rhodan. Einen Moment lang, nur ganz kurz, blieb sein Blick auf Mondra ruhen. „Ich weiß, dass einige von euch gerade dringend woanders gebraucht werden. Aber glaubt mir ... Ich habe meine Gründe."
    Ein Schatten huschte über sein Gesicht, dann fuhr er fort: „Atlan schlug mir vor, euch in einer bestimmten Sache reinen Wein einzuschenken, und nach reiflicher Überlegung halte ich es ebenfalls für das Beste ..."
    Er stockte, und ich spürte, wie viel Überwindung es ihn kostete, weiterzusprechen. „Es geht um ... unseren jungen Begleiter. Um Kantiran." Überrascht blickte ich auf.
    Rhodan sah mich an. Seine Stirn lag in Falten, aber in seinen Augen lag ein Lächeln, das mich beschwichtigte. Was immer er vorhatte, es sollte nicht zu meinem Nachteil sein. Jedenfalls wollte er mir nichts Böses. „Die meisten von euch werden sich schon gefragt haben, was es mit ihm auf sich hat. Warum er an Bullys Hochzeit teilnehmen sollte. Und was er hier an Bord der LEIF ERIKSSON zu suchen hat. Nun ... der wirkliche Name des jungen Mannes lautet Kantiran da Vivo-Rhodan."
    Ich war so erstaunt, dass ich eine Weile nicht klar denken konnte. Niemals hätte ich dieses konkrete Bekenntnis erwartet. „Verstehe ich recht?" Reginald Bull stierte seinen alten Freund ungläubig an. „Da Vivo ... also wie Ascari? Und Rhodan ... also wie du?"
    „Kantiran ist mein Sohn." Rhodan hob die Hand, bevor der Verteidigungsminister der Liga Freier Terraner lospoltern konnte. „Vor neunzehn Jahren kam es zwischen Ascari da Vivo und mir zu einer ... zu einer Liebesnacht." Rhodan schaute in die Runde. „Es war in der Calditischen Wolke, in der Vergangenheit also."
    Bull schnappte nach Luft. Den anderen erging es nicht besser. Sie hatten nur ihre Mienen besser im Griff. „Kant kam der Wahrheit selbst erst vor kurzem auf die Spur. Und er teilte es mir mit. Ich wusste davon nichts. Was wir aber wissen, ist, dass er auf der Flucht vor den arkonidischen Geheimdiensten ist."
    Schockiertes Schweigen. Mal Detair blickte mich von der Seite an, aber ich reagierte nicht.
    Auf einmal spürte ich, wie ein Blick mich förmlich zu durchbohren schien.
    Ich sah zur Seite, direkt in Mondras fassungsloses Gesicht. „Du ... bist Perrys Sohn?", fragte sie.
    Es fiel ihr schwer, das zu glauben. Aber als sie Rhodan ansah, blieb ihr nichts anderes übrig. Er begegnete ihrem Blick direkt und schweigend. Ihr Blick war kühl.
    Mondra nickte, dann lehnte sie sich zurück. Ihr Gesicht wirkte unnatürlich blass.
    Atlan räusperte sich. „Mich würde interessieren, was Kantiran

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