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2203 - Die neuen Sonnen

Titel: 2203 - Die neuen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hätte? Ich glaube, wir halten uns in dieser Stadt auf, die wir gesehen haben. In einer der dornengespickten schwarzen Kugeln."
    Rhodan musste seinem Sohn beipflichten. Kantiran neigte zu impulsivem Handeln, aber wenn er nachdachte, erzielte er logische Resultate. „Klingt einleuchtend. Obwohl das natürlich bedeutet, dass diese Stadt gar nicht verlassen ist." Rhodan beugte den Oberkörper vor, um den Grad der Fesselung zu ermitteln. Sein Spielraum reichte genau bis zu den Reifen, die über ihn gespannt waren. Seufzend sank er zurück. „Was machen wir jetzt?"
    „Warten", schlug Atlan vor. „Andere Möglichkeiten haben wir ohnehin nicht."
    Sie brauchten nicht lange zu warten.
    Keine fünf Minuten dauerte es, bis ein leises Geräusch erklang, das Rhodan aufmerken ließ.
    Er hatte sich in dem kreisrunden Raum umgesehen und die Vielzahl der fremden Apparate bestaunt. Anhand des Designs glaubte er bereits zu wissen, dass sie für humanoide Wesen geschaffen waren, vielleicht etwas größer als Menschen, aber ebenfalls mit Händen als Werkzeug, vermutlich zweien.
    Das Geräusch erinnerte ihn an eine sich öffnende Schleuse. Es schien von der anderen Seite des Raums zu kommen.
    Leider war ihm die Sicht darauf durch die wabernde Energiekugel genommen.
    Er brauchte nicht zur Seite zu sehen, um zu wissen, dass auch Atlan und Kantiran aufgemerkt hatten. Und er spürte fast körperlich, wie jetzt ein Ruck durch seinen Sohn ging.
    Kantiran befand sich ganz außen und hatte wohl als Erster jemanden gesehen - irgendwo hinter der roten Energiekugel.
    Gespannt wartete Rhodan, bis dieser Jemand um die Kugel herumkäme ...
    Dann sah er die schwebende Plattform, die sich näherte - eine zweite und dritte folgten. Und auf jeder befand sich eine sitzende Gestalt, die vielleicht zweieinhalb Meter groß sein mochte. In aufrechtem Zustand.
    Jetzt saßen die Gestalten im Schneidersitz, mit ineinander gelegten Handflächen und den Rücken durchgedrückt.
    Der Schädel war rund und kahl, die Brauen nur unbehaarte Wülste, zwischen denen eine violette Träne schimmerte.
    Die Wangen waren eingefallen, die beiden weit auseinander liegenden Augen geschlossen. Statt einer Nase befand sich über dem schmalen Mund ein schneckenartiges Gebilde; die Ohren waren gefächert wie Kiemen.
    Wasserbewohner!, durchfuhr es Rhodan. Hier in dieser Gluthölle?
    Die Wesen sagten nichts, als ihre Plattformen vor den drei Gefangenen verharrten. Sie hielten weiter die Augen geschlossen, und ihre Leiber wirkten schrecklich ausgedörrt.
    Sprecht uns an, dachte Rhodan ungeduldig. Ich will endlich mehr erfahren!
    Das ausgetrocknete Wesen vor ihm öffnete einen Spalt weit die Augen. Es schien ihn Mühe zu kosten, die Lippen zu bewegen. Doch die Worte schienen in Rhodans Bewusstsein zu materialisieren, „Ich bin Moze Lowatldel", raunte es. „Meine beiden Freunde heißen Devendra Dzyang und Sal Binpo. Wir sind Samadhi. Ihr würdet uns als Androiden bezeichnen, wir sind Kunstwesen wie unsere Wächter auch."
    Einen Moment lang schwieg Rhodan.
    Diese Eröffnung war sehr freundlich, aber sie sagte ihm nichts. Er stellte seine Begleiter vor. „Wo sind wir?", fragte er dann. „Warum habt ihr uns gefangen genommen?"
    „Ihr sollt alles erfahren."
    Städte wie diese gibt es überall auf unserer Welt. Wie Nervenknoten durchziehen sie den Planeten, den wir vor langer Zeit Abandaan tauften. Sie sind durch ein Netzwerk von Röhren miteinander verbunden.
    Jede Stadt umfasst zehn Dutzend Schwarze Kugeln. Jede Kugel beherbergt drei Samadhi, denen besondere Aufgaben zukommen. Sie sind Gärtner, Techniker oder Heizer, Archivare, Bewässerer und vieles mehr, aber ihnen allen ist gemeinsam, dass sie für das' Wohl und Wehe unserer Städte arbeiten.
    Diese Stadt heißt Sabandaa. Sie befindet sich in einer künstlichen Welt, und diese kreist normalerweise um die Sonne Shambaa. Und das ist unsere Göttin. Wir spüren sie - unsere Göttin Shambaa, die für ihre Kinder sorgt.
    Wir müssen all unsere psychische Kraft aufwenden, um der Göttin ebenbürtig zu bleiben. Das ist nicht anmaßend, sie verlangt es von uns. Sie hat es uns gesagt.
    Wir treten für die Göttin ein und erzeugen Licht und Hitze. Wir schützen unsere Welt, wie sie ein Leben lang uns beschützt hat.
    Dabei bedienen wir uns der neuen Energien, die Shambaa uns zukommen lässt. Wir filtern sie aus Abandaans Umgebung.
    Wie Shambaa uns riet, stoßen wir Finger aus schwarzem Licht immer dann ins All, wenn dort ungewöhnliche

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