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2203 - Die neuen Sonnen

Titel: 2203 - Die neuen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Zufalls."
    „Unsere SERUNS", sagte ich. „Vielleicht wurde ihre Ausstrahlung registriert."
    Rhodan erhob sich und strich sich den imaginären Staub vom Anzug. „Das sind Vermutungen", sagte er nüchtern. „Um etwas mit Bestimmtheit sagen zu können, brauchen wir Informationen. Suchen wir nach dem Zentrum der Anlage. - Also, welchen Gang nehmen wir?" 440 Grad Celsius hatte ich am Rand des schwarzen Schachts gemässen. Ein Blick auf die Temperaturanzeige meines Anzugs verriet mir, dass es hier unten nicht wesentlich kühler war. Im gegenteil, wir hatten satte 570 Grad.
    Das war ein laues Lüftchen gegenüber dem Magmameer, in dem ich nach Atlan getaucht hatte, aber ungeschützt hätten wir trotzdem „keine Sekunde lang überlebt.
    Wenn es in der Anlage Lebewesen gab, mussten sie ziemlich feuerfest sein. Wie sollte ich sie mir vorstellen? Ich hatte keine Ahnung. Es hätte auch nicht viel gebracht, jetzt darüber Spekulationen anzustellen. „Da vorn ist eine Halle", sagte Rhodan.
    Er hatte die Führung übernommen und flog nun etwas langsamer, damit wir aufholen konnten. „Scheint ziemlich groß zu sein."
    Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. Wir mussten uns diese Halle ansehen. Die Alternative wäre gewesen, den Rückweg anzutreten.
    Aber was hätte uns das gebracht?
    Schließlich suchten wir nach einer Möglichkeit, die PHÖNIX wieder zu erreichen.
    Die Chancen standen eher schlecht, dass uns ein Rettungsteam fand und abholte. „Seht euch das an!", rief Perry.
    Ich wäre fast in ihn hineingeflogen, als er so abrupt anhielt. Atlan näherte sich, während wir am Ende des Ganges aufsetzten.
    Wir standen am Rand eines ausgedehnten Hohlraums, kugelförmig und von gewaltigen Ausmaßen. Ich schätzte den Durchmesser auf gut und gern zweieinhalb Kilometer.
    Eine genaue Schätzung war allerdings schwierig, denn ein verschlungenes Gebilde füllte fast den gesamten Raum aus.
    Röhren wanden sich in alle Richtungen, verknoteten und verzweigten sich, bildeten Querverbindungen, die ebenfalls hohl zu sein schienen. Schwarze Kugeln hingen scheinbar willkürlich verteilt inmitten des Gewirrs, streckten Dornen in alle Richtungen, die von Dutzenden Fensterreihen umkränzt waren.
    Es gab Plattformen, oben und unten mit Gestrüpp bewachsen, Laufbänder, auf beiden Seiten begehbar, und immer wieder Strukturen, die jeden Abschnitt der eigenartigen Konstruktion mit jedem anderen verbanden.
    Ein gewaltiges Knäuel. Eine gewaltige Stadt. In einem gewaltigen Hohlraum.
    „Donnerwetter!", entfuhr es Rhodan.
    Wir standen am Rand des Ganges, starrten entgeistert auf dieses verschlungene Gebilde und konnten es kaum fassen: Wir waren auf eine komplette Stadt unter der Planetenoberfläche gestoßen! „Dort drüben." Atlan deutete neben uns auf die Wandung des Hohlraums, dann über und unter uns, ringsumher. „Diese Kreise an der Oberfläche ... das müssen weitere Gänge wie der sein, in dem wir stehen."
    „>Alle Wege führen nach Rom<", murmelte Rhodan.
    Ich kannte diese terranische Redewendung. Mein Vater ging also davon aus, dass wir es mit der Hauptstadt von Tantalus zu tun hatten, weil alle Gänge hierher führten. Nun, zumindest handelte es sich um eine Hauptstadt. Das ließ sich nicht leugnen.
    Aber der Planet war groß, und es konnte noch viele solcher Bauwerke geben. „Fällt euch etwas auf?" Atlan blickte Perry und mich an.
    Perry hatte die Augen zusammengekniffen, rührte aber sonst keinen Muskel, während er die eigentümliche Stadt sondierte. „Nein, was ..."
    Dann sah ich es. Oder vielmehr: Ich sah es nicht. Ich sah kein Leben. Der gewaltige Komplex schien unbewohnt zu sein.
    Vor uns lag nichts als eine Geisterstadt.
    In diesem Augenblick brachen sie über uns herein - ganz ohne jede Warnung.
    Wir standen am Rand des Ganges, vor uns der Abgrund, als sie von allen Seiten kamen. Sie stoben mit der Geschwindigkeit von Kugelblitzen heran, krabbelten so rasend schnell über die makellos schwarze Wandung, dass ihre Beine ein einziges Flirren waren.
    Aber wir sahen ihre Leiber. Borstig, rot und drall, handspannengroß, aufgehängt, wie es schien, an mehreren dünnen, durch zwei oder drei Gelenke unterbrochenen Gliedmaßen.
    Eine Armee von Spinnenwesen. Metall schimmerte an einigen Gelenken, ich sah ebenso Kunststoff-Strukturen an ihren Leibern.
    Sind das Kunstwesen?, dachte ich. Wie echte Lebewesen wirkten die Spinnen nun wirklich nicht.
    Sie schoben. einander zur Seite, schnellten übereinander hinweg und ließen die

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