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221 - Feindliche Übernahme

221 - Feindliche Übernahme

Titel: 221 - Feindliche Übernahme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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versuchten von außen beruhigend auf die Tiere einzuwirken.
    »Sie sind abgelenkt«, sagte Grao. »Die Gelegenheit ist günstig!«
    Das Gatter wurde von zwei Feuern beleuchtet. Sättel und Geschirre lagen diesseits in einer langen Reihe auf dem Boden.
    Streng ausgerichtet, denn in den Reihen der Huutsi herrschte eiserne Disziplin.
    Bei den Sätteln stand ebenfalls eine Wache. Sie trug Bogen und Lanze. »Den hole ich mir«, flüsterte Grao. »Besorg du inzwischen zwei Tsebras für uns.«
    »Nein, wir drehen das um«, sagte Daa’tan. »Ich mache den Wächter alle und du holst die Tsebras.«
    Der eigentlich rein rational ausgerichtete Daa’mure, der aber schon lange sein Verlangen nach Emotionen entdeckt hatte, verzweifelte fast an dem bockigen Jungen.
    »Erfolgreiche Feldherren tun gut daran, auf ihre Berater zu hören«, flüsterte er. »Außerdem geben sie sich niemals dazu her, irgendwelche einfachen Wachtposten zu töten.«
    »Hm. Meinst du? Also gut. Dann machen wir es so, wie du sagst, und treffen uns später wieder hier.« Dass es noch weitaus tiefer unter der Würde eines Feldherrn lag, Reittiere zu organisieren, kam ihm nicht in den Sinn.
    Der Daa’mure robbte durchs Gras. Als er urplötzlich vor dem Wächter in die Höhe wuchs, hatte er seine Echsengestalt angenommen. Das Licht des Feuers brach sich auf seinen silbrigen Schuppen.
    »Deemon!«, röchelte der kleine Krieger, dem fast die Augen aus dem Kopf fielen. Er begann zu zittern. Bevor er jedoch losbrüllen konnte, zog ihm Grao die scharfen Krallen über die Kehle. Lautlos sank der Mann zusammen. Grao nahm zwei Sättel und zwei Zäume auf und trug sie zum Treffpunkt.
    Sein Schützling war bereits wieder da. Zwei Tsebras standen jenseits des Gatters und bockten, ohne von der Stelle zu kommen. »Ich hab das Gras wachsen lassen und es den Viechern um die Läufe gewickelt«, sagte Daa’tan kichernd.
    »Die haben vielleicht blöd geschaut.« Mit den Sätteln zwängten sie sich unter dem Zaun hindurch. Grao, jetzt wieder in seiner menschlichen Gestalt, stülpte ihnen die Zäume über und sattelte sie. Er war gerade damit fertig, da ertönte ein lang gezogener Alarmschrei.
    Sie haben die Leiche entdeckt, fluchte Grao innerlich. Wir müssen uns beeilen.
    Tatsächlich stand ein Wächter bei seinem toten Kameraden und fuchtelte mit einem Speer in der Luft herum. Andere kamen angelaufen. Ein Pistoolschuss zerriss die Nacht. Das Lager erwachte schlagartig. Überall sprangen Huutsis auf und griffen nach ihren Waffen.
    Grao zerschlug das Gatter mit seiner Rechten, die er zu einer Axtschneide geformt hatte. Dann schwang er sich auf sein Tsebra. Daa’tan tat es ihm gleich. »Los jetzt!«
    Sie stießen den Tieren die Fersen in die Flanken und preschten durch die Lücke im Zaun. Weitere Tsebras witterten wohl den Duft der Freiheit und schlossen sich ihnen an.
    Sie mussten an den Wächtern vorbei, die ihnen den Weg verstellen wollten. Grao ritt einen von ihnen einfach nieder.
    Ein weiterer Pistoolschuss krachte. Ein dritter. Grao spürte, dass die Kugel direkt vor seinem rechten Bein in den Sattel schlug. Er hatte alle Mühe, das seitlich ausbrechende Tier zu bändigen.
    Dann waren sie durch und galoppierten in die finstere Steppe hinein.
    Plötzlich ertönte ein mächtiger Knall. Laut wie Donner rollte er an den nahen Bergen entlang und erzeugte ein vielfaches Echo. Und dann hörten sie ein schrilles Pfeifen in der Luft.
    Nicht weit hinter ihnen schlug etwas ein und explodierte.
    Grassoden und Dreck spritzten über die Fliehenden hinweg, die Druckwelle brachte Graos Tsebra ins Taumeln. Es stolperte, fiel nach vorn und rollte über den Hals ab. Grao konnte gerade noch abspringen. Unsanft landete er im Gras. Im Gegensatz zu seinem Tier stand er aber wieder auf.
    »Daa’tan!«
    Der Junge reagierte sofort. Er zog sein Tsebra herum und ritt zu Grao zurück. »Los, sitz auf!«
    Der Daa’mure sprang hinter dem jungen Mann in den Sattel.
    Sie entkamen, weil die Huutsi ihre Tsebras nicht schnell genug reitfertig machen konnten.
    »Was war das?«, fragte Daa’tan, als das Tier ruhiger ging.
    »Ich meine, der Knall.«
    »Das war eine der Dampfdruckkanonen. Sie halten sie offenbar sogar in der Nacht schussbereit. Das ist wirklich ein gut trainiertes Heer. Was hältst du von folgendem Vorschlag, Daa’tan? Wir lassen König Yao mit diesem Heer die Fliegenden Städte erobern und greifen dann erst ein. Das wäre mit weitaus weniger Gefahren für uns verbunden.«
    »Bist du

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