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2211 - PRAETORIA

Titel: 2211 - PRAETORIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keine weitere Gedächtnisblockade gegeben hatte. Es sind zwar nur erst wenige Tage – aber könnte es sein, dass sich unser „Ziel" gar nicht auf Rumal befindet? Die abgeschirmten Transmitterverbindungen erlaubten ein unbemerktes Erreichen, während ein Pendelverkehr per Shuttle oder Raumschiff schnell auffallen würde. Vor allem, wenn es sich um Tausende Personen dreht...
    „Nun also Nug-Impuls? Bemerkenswert." Ich wies mit dem Daumen über die Schulter. Die vier Containertrucks schwebten in die Dreihundertmeterhalle, kamen fauchend zum Stillstand und sanken, als die Prallfelder ausgeschaltet wurden, auf die nachschwingenden Puffer. Die Fahrzeuge waren robotgesteuert, den Containern war äußerlich in keiner Weise anzusehen, was sie beherbergten.
    „Hinzu kommen Kleinknotenrechner von DeSINA-Neuntausenddreihundert-Positroniken." Trebron wandte sich, kaum dass die Überprüfung abgeschlossen war, dem ersten Truck zu, tippte einen Kode ins Armbandgerät und schwang sich auf die ausfahrende Plattform neben der leeren Cockpitkabine. „Aber das ist eher Toccos Fachgebiet. Sie wird sicher gleich kommen."
    Eigentlich wäre die Anwesenheit des Ingenieurs bei der Anlieferung nicht nötig gewesen, aber ein Mann wie er neigte wohl dazu, sich penibel um alles zu kümmern, was in seinen Verantwortungsbereich fiel.
    Und das ist mit dem Eintreffen der Aggregate der Fall. Die reine Sicherheitsüberprüfung ist das eine – die technische Kontrolle des Angelieferten das andere. In Gedanken seufzte ich abermals. Ist schon ein merkwürdiger Zwiespalt: Einerseits ist die Alttechnik robust und zuverlässig, sogar oder gerade unter den neuen Bedingungen – und andererseits sind wir dennoch derart an den normalen Technikstandard gewöhnt, dass das Unbehagen nicht weichen will.
    Vermutlich ein unbewusster psychologischer Hemmfaktor: Allen Vorbereitungen, Simulationen und Schulungen zum Trotz wollte sich noch niemand wirklich mit dem abfinden, was uns mit großer Wahrscheinlichkeit bevorstand. Es war die wilde, wenngleich vermutlich irrige Hoffnung, dass es vielleicht doch nicht so schlimm werden würde, dass sich andere Mittel und Wege finden würden.
    Aber je mehr wir mit „primitivtechnischen Alternativen" konfrontiert werden, desto größer scheint die innere Ablehnung zu werden. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass hinter dem aufschwingenden Sicherheitsschott schon einige Personen warteten und sich nun in Bewegung setzten. Tocco Savalle, dachte ich und winkte erfreut der zierlichen Frau zu, deren Aussehen einer präatomaren Südseeinsulanerin entsprach. Sie hob die Hand und lächelte zurück. Trebrons vertrauliches Zwinkern ließ mich die Stirn runzeln. Ist es derart offensichtlich? Dabei war es noch gar nicht so lange her, dass ich mir selbst die zarte Faszination für die Spezialistin für Datenverarbeitung eingestanden hatte, die auf der DAVID LIVINGSTONE als Positronik-Expertin tätig gewesen war. Vor kurzem erst hatten wir uns einander angenähert, vorsichtig und beinahe ängstlich ...
    ... als ein Ruck durch Therbald ging. Außer einem rot blinkenden Warnfeld hatte sich auf dem Hufeisenpult nichts verändert. Der Mann sah mich durchdringend an und schob mit einer beiläufig wirkenden Geste einen Kombistrahler an den Pultrand. Ich nickte, griff zu und sah die Gestalt eines Wachmanns durch die verbleibende Öffnung des sich wieder schließenden Schotts huschen. Stummer Alarm!
    Hatten die meist unsichtbaren, aber allgegenwärtigen TLD-Topagenten eine der im Arklis stationierten Personen als Agenten der Celista-Geheimdienste identifiziert?
    „Deflektor!", raunte Therbald. „Celista-Spion! TARAS gehen in Stellung."
    „Wo?", fragte ich ebenso leise, um laut in Richtung Trebron hinzuzufügen: „He, warte noch! Du kannst mich mitnehmen."
    Der Ingenieur hatte die Flügeltür des Cockpits geöffnet und sah mich zweifelnd an, bemerkte dann die halb hinter meinem Rücken verborgene Handwaffe und hüstelte nach einem Blick über die sich betont entspannt gebende Wachmannschaft. Zwei TARAS vor dem nun geschlossenen Schott setzten sich in Bewegung und glitten auf uns zu.
    „Nähert sich langsam", flüsterte Therbald mit kurzem Blick auf das Ortungsdisplay. „Hofft wohl, unerkannt rauszukommen. Noch hundertsiebzig Meter, halblinks."
    Trebron glitt in den Sitz und winkte. „Beim Jogging verausgabt, Forrest? Mann, deine Kondition war auch schon besser." Er lachte rau. „Na, komm schon, Alter."
    Ich ging vier Schritte und sprang

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