2216 - Tau Carama
Vermutung richtig ist, sollten wir warten", sagte Rorkhete. „Und was vermutest du?", erkundigte sich der Terraner.
Wieder einmal blieb Rorkhete ihm die Antwort schuldig.
Perrys Ungeduld wuchs. Sie hielten sich nicht mehr auf Baikhal Cain auf, das stand fest. Dort hatten sie wenigstens die Chance gehabt, ins Land Keyzing zurückzukehren und den Beauftragten von ES aus dem Eis zu befreien. Und dort hatten sie Raumschiffe der Kybb-Cranar gesehen.
Hier jedoch, auf der zweiten fremden Welt in Folge gestrandet, mussten sie von vorn anfangen. Ihr Ziel, so schnell wie möglich in die Heimat zurückzukehren, war in weite Ferne gerückt.
Sie brauchten ein Raumschiff.
Rorkhete hielt seinen Blick unverwandt auf den Wald gerichtet. Nach einer Weile drang ein Pfeifen aus dem breiten Mundschlitz. „Ich kann sie nicht sehen, aber sie sind da", verstand der Terraner ihn.
Die Aussage deutete auf Motana hin. Kaum hatte Rorkhete es ausgesprochen, standen, wie hingezaubert, mindestens zwanzig von ihnen am Waldsaum. Zwischen ihnen tauchte eine große Gestalt auf, bei deren Anblick Perry aufsprang. „Atlan!"
Er rannte los. Auf halbem Weg zum Wald trafen die beiden zusammen. Rhodan musterte den Freund besorgt. Der Arkonide schien unverletzt. „Fast glaubte ich euch schon verloren", sagte Atlan mit vibrierender Stimme. Seine Augen tränten, sie sonderten salziges Sekret ab.
Perry deutete hinter sich. „Wir kommen von dahinten und sind seit dem Morgengrauen unterwegs."
„Wir strandeten in entgegengesetzter Richtung, etwa eine halbe Stunde von der Bucht entfernt."
Der Orkan hatte sie schätzungsweise zehn, zwölf Kilometer voneinander getrennt.
Ein paar Augenblicke standen sich die beiden Freunde gegenüber, die Blicke ineinander versenkt, und hielten lautlose Zwiesprache. „Zephyda lebt also", stellte Perry erleichtert fest. „In der Nähe gibt es ein Motana-Dorf", informierte Atlan ihn. „Sie haben eine junge Ärztin, die Zephyda noch gestern operiert hat. Die Nacht über ging es ihr gut, aber seit heute Morgen hat sie hohes Fieber. Die Motana tun alles, damit sie überlebt."
„Dann lass uns aufbrechen. Du solltest nicht zu lange wegbleiben."
Die Motana warteten am Waldrand. Atlan stellte Perry Halgorate vor, die Anführerin der Strandwächter. Seit dem frühen Morgen waren die Strandläufer auf der Suche gewesen, bis sie die beiden einsamen Wanderer entdeckt hatten.
Halgorate führte sie auf dem schnellsten Weg in die Siedlung, wo Atlan sofort in die Hütte der Arztin ging. Als er zurückkehrte, war seine Miene ernst. „Das Fieber schwankt im Minutentakt", sagte er. „Phylatoke, die Ärztin, macht sich Sorgen und ich auch."
Er führte sie zu einer leer stehenden Hütte in der Nähe. Die Lokale Majestät hatte sie ihnen zugewiesen. Sie setzten sich auf ein paar der im Kreis aufgestellten Holzklötze. „Wenn Zephyda die kritische Phase übersteht, dauert es mindestens zwei Wochen, bis sie das Krankenlager verlassen kann", fuhr der Arkonide fort.
Arkonidisches Spionageboot Diese Spezialkonstruktion wurde erstmals im Jahr 1331 NGZ von der Liga Freier Terraner registriert. Das Fahrzeug verfügt über vier Antriebsgondeln mit je drei NUG-Protonenjets, die bei nahezu vollständiger Tarnung eine noch beachtliche Beschleunigung von rund 600 km/sec? ermöglichten. Die Erhöhung der Hyperimpedanz beeinträchtigt jedoch auch diese Entwicklung in vorher nicht absehbarer Weise.
Mit Hilfe eines Dreipunkt-SPARTAC-Energielinsenteleskops ließen sich Bewegungen über Lichtstunden Distanz hinweg zentimetergenau optisch verfolgen. Ein passiver Strukturtaster konnte zudem die meisten galaktischen Schiffe Qhne eigenen Energieaufwand identifizieren. Die umfangreiche Abhörausrüstung, die nahezu sämtliche technisch machbaren Medien auf gesamter Bandbreite simultan empfangen konnte, vervollständigt die Ausstattung.
Zentrales Element des Bootes bilden jedoch die autonomen Drohnen, die den Aktionsradius sowie die Palette möglicher Einsatzgebiete als Relaisbrücke, mobile Funk- oder Abhörstationen erheblich erweitern.
Technische Daten: Unterlichtantrieb: zwölf scharf gebündelte NUG-Protonenstrahl-Triebwerke in vier Gondeln Überlichtantrieb: Metagrav Sensorik: SPARTAC-Energielinsenteleskop; passive Strukturtaster; Abhöreinrichtungen für Hyperfunk, Funk und Transmittersignale.
Beiboote: acht autonome Spionagedrohnen.
Die genauen Leistungsdaten sind unbekannt.
Unter diesen Umständen mussten sie mit einem längeren Aufenthalt
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