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2216 - Tau Carama

Titel: 2216 - Tau Carama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sah der Terraner, dass der Nomade fast einen halben Meter einsank. „Morgen singen sie wieder."
    Er gab nicht zu erkennen, ob er es wusste oder lediglich vermutete. „Wir wechseln uns bei der Nachtwache ab", sagte Perry. „Würde es dir etwas ausmachen, die erste zu übernehmen?"
    „Ich bin einverstanden."
    „Gute Nacht!"
    Perry legte sich in der Sandmulde zurecht. Augenblicke später war er eingeschlafen. Die Erschöpfung forderte ihren Tribut. Zunächst schlief er tief und traumlos, aber irgendwann holte ihn das Erlebte ein. Er bekam keine Luft mehr, wehrte sich gegen das Wasser in Mund und Nase, schlug mit den Armen um sich und - erwachte. „Atlan?" Er fuhr auf, blinzelte in die Helligkeit des beginnenden Tages. „Es gibt keine Hinweise auf Atlan und Zephyda", sagte Rorkhete. Der Nomade saß noch genauso da wie am Abend zuvor.
    Perry schluckte. „Du hast mich nicht geweckt. Brauchst du keinen Schlaf?"
    Die Katzenaugen unter dem Helm schienen zu funkeln. Wieder gab der Nomade keine direkte Antwort auf die Frage. „Ich habe gewacht, während du schliefst. So hatten wir es verabredet."
    „Vielen Dank, Rorkhete!"
    Der Nomade erhob sich. „Lass uns in meine Richtung gehen, Perry Rhodan. Die Küste teilt sich. Das eine Ufer habe ich gestern abgesucht, das zweite nehmen wir gemeinsam in Augenschein."
    Perry lauschte. Der Gesang der Vögel blieb aus, obwohl sich der orangerote Ball des Muttergestirns über den Horizont hob und sich anschickte, an einem strahlend metallblauen Firmament hinaufzuwandern.
    Stumme Vögel, warum nicht? Noch wussten sie nichts über die Natur dieser Welt, auf der sie gestrandet waren. Obwohl - Perry war sich nicht sicher, ob der Nomade ihm nicht ein paar Informationen vorenthielt. „Wir sollten aufbrechen", drängte Rorkhete. Er zog den Stamm mit dem Hinweis aus dem Boden und schulterte ihn.
    Gemeinsam marschierten sie nebeneinanderher.
    Es hätte ein so schöner Tag werden können. Aber solange sie nicht wussten, was aus Atlan, Zephyda und den Ozeanischen Orakeln geworden war, trug selbst das herrliche Wetter nichts dazu bei, ihre Stimmung zu heben. Perry verspürte nach wie vor ein flaues Gefühl im Magen. Immer wieder redete er sich ein, Atlan könne es mit der schwer verletzten Zephyda nicht geschafft haben, es sei denn, er gab sie verloren. So, wie Perry den Arkoniden einschätzte, nahm er das Gegenteil an.
    Nach schätzungsweise drei Stunden erreichten sie die Stelle, von der Rorkhete gesprochen hatte. Der Strand gabelte sich. Die bisherige Uferlinie führte halblinks weit hinaus ins Meer, die andere kam weiter rechts von draußen herein und beschrieb einen Bogen, an dessen Ende undeutlich eine Bucht zu erkennen war. Die Landzunge links hatte der Nomade schon erkundet. Er bog nach rechts ab, wo sie nach einer halben Stunde Waten durch tiefen Sand erneut ans Meer gelangten. Am Ufer lag vereinzelt Treibgut. Rorkhete wühlte in angetriebenen Baumstümpfen, Büschen und Wurzelwerk, bis er etwas fand. Er zog mehrere gebrochene und gesplitterte Bretter hervor. Perry sah, dass das Holz gebogen und geschliffen war. Es handelte sich eindeutig um Planken eines Bootes.
    Leider ließ sich aus den Bruchstücken weder auf dessen Größe noch auf die der Benutzer schließen.
    Rorkhete stapfte entschlossen weiter. Perry hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Der dunkle Fleck im Hintergrund war inzwischen zu einer deutlichen Einbuchtung in der geschwungenen Uferlinie angewachsen.
    Rorkhete drehte sich einmal um die eigene Achse. „Es sind Lebewesen in der Nähe!"
    Sosehr Perry sich anstrengte, er fand nichts, was diese Vermutung bestätigt hätte. „Bestimmt handelt es sich um Tiere", vermutete er. „Sie bewegen sich in den Bäumen, sind aber keine Vögel", lautete die orakelhafte Antwort.
    In diesem Augenblick erwachte der Wald zum Leben. Ein vielfältiges Zwitschern erklang, begleitet von einem heiseren Brummen und Fauchen.
    Perry Rhodan nahm es erleichtert zur Kenntnis. D,as Gefühl, sich in einer völlig stummen, unnatürlichen Welt zu bewegen, schwand zu einem beträchtlichen Teil. Nur die Bäume blieben so unnatürlich groß.
    Der Terraner setzte sich wieder in Bewegung, aber Rorkhete hielt ihn zurück. „Bleib. Wer immer da kommt, hat uns schon gesehen."
    Je höher die Sonne stieg, desto heißer wurde es. Die beiden unterschiedlichen Wesen setzten sich in den Sand. Perry hielt sich im Körperschatten des Nomaden. Eine weitere Stunde verging, ohne dass sich etwas tat. „Wenn meine

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