Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2216 - Tau Carama

Titel: 2216 - Tau Carama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
strich ihr eine Strähne ihrer Löwenmähne aus dem Gesicht. „Du bist gerettet."
    Sie bewegte die Lippen, hauchte lautlos meinen Namen. Als sie sich bewegte, drang ein Laut des Schmerzes über ihre Lippen. „Die Ärztin hat dich ziemlich lange operiert. Du wirst ein paar Tage brauchen, bis du endgültig über den Berg bist." Ihre Augen blitzten mich an. Ihre Lippen formten das jamische Wort für Wasser. Ich nahm den Becher von dem kleinen Holzklotz neben ihrem Lager, setzte ihn vorsichtig an ihren Mund und gab ihr zu trinken. Sie trank in winzigen Schlucken.
    Wahrscheinlich bereitete sogar dies ihr Schmerzen. „Ah!", machte sie nach einer Weile. Sie betrachtete mich, schloss dann die Augen. „Kybb-Cranar", hauchte sie. „Was ist...?"
    „Sie haben die Residenz angegriffen. Du wurdest schwer verletzt. Dank Rorkhetes Hilfe gelang uns die Flucht."
    „Es war also kein Traum."
    „Nein, Zephyda."
    „Dann - dann ..."
    Während sie noch nach Worten suchte, forderte ihr Körper seinen Tribut. Vor Erschöpfung schlief sie ein.
    Ich blieb bei ihr, wachte geduldig fünf Stunden an ihrem Lager, bis sie erneut die Augen öffnete. Diesmal klang ihre Stimme klar und deutlich. „Atlan, sage mir, was genau geschah."
    So schonend wie möglich berichtete ich ihr von dem Zeitpunkt an, als wir sie gerettet und aus dem Wald gebracht hatten. Sie wusste nicht viel, denn ich hatte sie paralysiert, damit sie nicht zu sehr unter ihren Schmerzen litt.
    Sie hörte aufmerksam zu. Als ich die Ozeanischen Orakel erwähnte, zuckte sie zusammen und stieß daraufhin einen Schmerzensschrei aus. „Schone dich. Ich erzähle weiter, sobald es dir besser geht."
    „Nein." Ihre Hand tastete nach meiner. Ich hielt sie fest, legte meine Stirn für ein paar Augenblicke gegen die ihre. Ihr hektischer Atem beruhigte sich wieder. „Die Planetare Majestät, was ist mit ihr?"
    Zephyda hatte versucht, ihre Großmutter zu retten. Dabei war sie in das Feuer der Kybb-Cranar geraten. „Sie ist tot", sagte ich leise.
    Eine Weile schwieg sie, bewegte nur ab und zu lautlos die Lippen. „Und Lesyde?", hauchte sie dann.
    Ich drückte vorsichtig ihre Hand. „Sie auch. Es tut mir Leid. Wir konnten ihr nicht helfen."
    „Die Kybb-Cranar werden dafür büßen. Dafür und für alles, was sie meinem Volk angetan haben. Wo sind wir genau?"
    Ich zögerte mit der Antwort.
    Sie sah mich misstrauisch an. „Etwas stimmt nicht, ich sehe es dir an."
    „Die Ozeanischen Orakel haben uns auf eine andere Welt versetzt, die ebenfalls von Motana bewohnt ist. Sie heißt Ash Irthumo."
    Ich sah, wie das Blut aus ihrem Gesicht wich. „Nicht mehr daheim? Wie soll ich dann ..."
    „Phylatoke!"
    Die Ärztin kam herein. Sie sah Zephyda und eilte an ihr Bett, wobei sie mich energisch zur Seite drängte. „Was hast du mit ihr angerichtet?", fauchte sie, zog ein kleines Holzdöschen aus einer Tasche ihres Umhangs und ließ es aufklappen. Es enthielt dunkelblaugrüne, lanzettförmige Blätter. Ein paar zerrieb sie zwischen den Fingern, hielt sie der Schwerverletzten dann unter die Nase. Ein paar Atemzüge holten Zephyda wieder zurück. „Er... kann nichts dafür", seufzte sie leise, und Phylatoke trat einen Schritt zurück, aber nicht, ohne mir einen warnenden Blick zuzuwerfen. Ich verstand. „Schone dich jetzt", bat ich. „Um alles andere kümmere ich mich."
    „Was ist mit deinem Freund und dem Nomaden?"
    „Sie sind am Leben und hier im Dorf."
    „Ah - gut."
    Ich sah ihr an, dass sie schon Rachepläne schmiedete. Aber dann war es erneut ihr Körper, der ihr die Grenzen des derzeit Machbaren aufzeigte. Sie seufzte ein paarmal und schlief wieder ein.
    Phylatoke komplimentierte mich hinaus. „Die Motana liefern uns alles, was wir brauchen."
    Perry sah Atlan schief an. „Das mag sein. Unser Problem ist auch weniger mangelnde Unterstützung als fehlende Zeit."
    Sie mussten von hier weg. Wenn sie auf die Orakel zu warten beschlossen, mochte das bis in alle Ewigkeit dauern. Schwimmen kam aufgrund der großen Entfernung nicht in Frage.
    Und eine Patrouille der Kybb-Cranar anzulocken hätte die vergessene Kolonie in Gefahr gebracht. „Na gut, mangels besserer Vorschläge bauen wir also ein Schiff", stimmte Perry Rhodan dem Freund zu. „Und zwar so schnell wie möglich. Du kennst dich damit von uns allen am besten aus."
    Nach diesen Worten wandten sich die Motana alle dem Arkoniden zu. Atlan nahm es mit unbewegtem Gesicht zur Kenntnis. Die Schiffbauer und ihre Gehilfen legten die Arbeit

Weitere Kostenlose Bücher