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2216 - Tau Carama

Titel: 2216 - Tau Carama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rechnen.
    Atlan schilderte, wie es ihnen seit seinem Erwachen aus der Bewusstlosigkeit ergangen war.
    Anschließend berichtete Perry von seinen Versuchen, Rorkhete und die Orakel am Ertrinken zu hindern. „Dieser Planet heißt Ash Irthumo", sagte Atlan. „Von der Insel Ore bis zum nächstgelegenen Kontinent Curhafe sind es nach unseren Maßstäben ungefähr achthundert Kilometer. Dort gibt es einen Stützpunkt der Kybb-Cranar. Mit den Fischerbooten der Motana ist die Strecke nicht zu schaffen. Gleiter und andere Fahrzeuge kommen auf Ore keine vorbei."
    Also mussten sie schwimmen, ein Schiff bauen oder auf ein Wunder warten.
    Alle drei Alternativen sagten Perry wenig zu. Die Ungeduld nagte weiter an ihm, immer drängender schien es ihm zu handeln. Schon bei ihrer Wanderung über Baikhal Cain hatte dieses Gefühl ihn nicht losgelassen, doch bislang hatte er stets nur reagieren können. Die letzten Worte Keraetes bei ihrem Absturz über dem Land Keyzing gingen ihm nicht aus dem Sinn. Lotho hatte von einer Bedrohung gesprochen, die von der ominösen „Bastion von Parrakh" ausging. Die Frage, ob diese Bedrohung nur für Jamondi galt oder darüber hinaus, verknüpfte sich für den Terraner und Solaren Residenten eng mit der Frage, inwieweit der Sternenozean innerhalb seines Hyperkokons eine Bedrohung für die Milchstraße darstellte.
    Die einzigen Hinweise, die sie bis jetzt bekommen hatten, bestanden aus einem Traum und einer Legende. Für sinnvolles, zielgerichtetes Handeln reichte das nicht aus.
    Um die Völker der Milchstraße zu warnen, sah Perry es als seine dringlichste Aufgabe an, zunächst in den Hayok-Sektor der Milchstraße zurückzukehren.
    Rorkhete wusste nichts dazu zu sagen. Aber immerhin glaubte er sich an einen bestimmten Sachverhalt zu erinnern. „Der Planet Ash Irthumo liegt ungefähr 0,6 Lichtjahre von Baikhal Cain entfernt. Wir befinden uns in einem Sonnensystem ohne größere Bedeutung."
    „Na wunderbar!", sagte Perry auf Terranisch. Aus seiner Enttäuschung machte er keinen Hehl. Ohne Raumschiff und ohne die Hilfe der Ozeanischen Orakel spielte es keine Rolle, ob sie 0,6 oder 100 Lichtjahre vom Land Keyzing entfernt waren.
    Der Terraner wandte sich an Rorkhete. „Kannst du Kontakt zu den Ozeanischen Orakeln herstellen?"
    Der Nomade verneinte. Die Orakel tauchten entweder auf oder ließen es bleiben. Anders wären sie ihrem Ruf kaum gerecht geworden. Im Wald von Pardahn waren sie rechtzeitig und ohne Vorankündigung zu Hilfe geeilt. Ob sie es wieder tun würden, wussten sie vermutlich nicht einmal selbst. „Lass uns ein Schiff bauen", schlug Atlan vor. „Die Motana haben bereits ihre Unterstützung signalisiert. Auf Curhafe sehen wir weiter."
     
    5.
     
    „Geh hinein!" Phylatoke schob mich durch die Tür. „Wenn sie erwacht, ist es besser, sie sieht erst nur dich."
    Ich trat in das Halbdunkel, während die Ärztin hinter mir die Tür schloss.
    Es war seltsam. Einerseits freute ich mich riesig, dass sie bald die Augen aufschlug.
    Andererseits zermarterte ich mir das Gehirn darüber, wie ich ihr am besten beibrachte, was geschehen war.
    Den Vorwurf, am Untergang der Pardahn-Residenz mitschuldig zu sein, wollte ich aus ihrem Mund kein zweites Mal hören. Rorkhete hatte ein paar Andeutungen über die eigentliche Ursache gemacht. Es lag in meinem und Perrys Interesse, dass Zephyda es so schnell wie möglich erfuhr.
    Konnte ich ihr aber die Konfrontation mit dem Tod ihrer Großmutter schon wieder zumuten, da sie doch selber dem Tod nur knapp entronnen war?
    Ich zog mir einen der Sitzklötze heran und beobachtete die Geliebte.
    Zephyda lag unter zwei warmen Decken. Im Schein einer Steinöllampe musterte ich ihr Gesicht. Die Haut besaß nicht mehr die Totenblässe wie zu dem Zeitpunkt, als ich die Motana aus dem Wasser gezogen hatte.
    In den Stunden zwischen Leben und Tod hatte sich kein Muskel darin geregt. Jetzt erkannte ich in diesem Gesicht eine leichte Andeutung von Erstaunen. Wie bringe ich ihr die Tragödie bloß bei?
    In diesen Augenblicken kam ich mir so hilflos wie ein Neugeborenes vor. Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich wegsah, um den Augenblick ihres Erwachens zu umgehen.
    Ich kämpfte dagegen an, konzentrierte meinen Blick auf ihr Gesicht und stellte plötzlich fest, dass sie mich ansah. Die Pupillen ihrer katzenhaften Augen weiteten sich. Sie hatte mich erkannt.
    Ich versuchte, so unbefangen und beruhigend zu lächeln, wie es nur ging. „Es ist alles in Ordnung." Ich

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