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2216 - Tau Carama

Titel: 2216 - Tau Carama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an den eigenen Booten nieder und folgten ihm zur Werft.
    Die Montagehalle lag in Ufernähe, mitten in der Bucht. Die Motana hatte hier vor langer Zeit künstliche Dünen aufgeschüttet, die nach den Seiten hin ins Landesinnere ragten und als Wellenbrecher dienten.
    Das Gebäude selbst ähnelte von der Konstruktion her einem umgekippten Boot, dessen Seitenwände man bis hinab in den Sand gezogen hatte. Hohe Pfähle rundherum sollten dafür sorgen, dass die letzten, überschwappenden Wogen sich zerteilten und geschwächt auf das Gebäude prallten.
    Tau Carama hieß das Phänomen, erfuhr Perry von Halgorate. Ore bildete die oberste Spitze einer unterseeischen Vulkanzone, den höchsten Schlot gewissermaßen, den die Natur in dieser Gegend des Planeten jemals hervorgebracht hatte. Der Vulkan selbst war seit ewigen Zeiten erloschen, aber drunten am Meeresboden existierten Spalten und Risse in der Planetenkruste, die immer wieder aufbrachen. Ash Irthumo brauchte natürliche Überdruckventile. Solange sie existierten, blieb das Gleichgewicht erhalten, und es bestand keine Gefahr für die Vulkaninsel. „Tau Caramas suchen uns drei- bis viermal pro Jahr heim", sagte die Anführerin der Strandwächter. „Früher beklagten wir jedes Mal Tote und Verletzte. Dann erhörten die Schutzherren unser Flehen und schickten uns nach langer Zeit wieder eine Irthumo-Lauscherin. Seither hat sich die Zahl der Bewohner in Oreschme verdoppelt. Aber lange wird dieses Glück nicht mehr anhalten."
    Die Motana sprach offensichtlich auf das hohe Alter der Lokalen Majestät Intake an, das Atlan erwähnt hatte. „Ihr habt alles getan, was ihr konntet, um euch gegen die Flutwelle zu schützen", sagte Perry. „An eines habt ihr aber nicht gedacht." Er deutete auf die Böschung, wo der Strand endete und der Wald begann. „Baut dort drüben ein paar wasserdichte Bunker in den Boden. Wenn Tau Carama überraschend eintrifft, bleibt für die Fischer und Bootsbauer gerade genug Zeit, in die Bunker zu flüchten."
    „In den Boden zu bauen ist ein neuer Gedanke für uns, doch er klingt vernünftig. Den Schutzherren sei gedankt, die euch an unsere Gestade geschickt haben. Ich werde sofort die Lokale Majestät informieren." Leichtfüßig eilte sie davon.
    Perry trat zu Atlan, der den Baumeistern die Dimensionen des geplanten Schiffes erklärte.
    Um Stürmen in solchen Ozeanen zu trotzen, musste das Schiff größer und leichter zu lenken sein als die plumpen Boote der Fischer. Zehn Meter Decklänge, ein im Kiel verankerter Mast und ein Kielschwert von mindestens vier Metern Länge bildeten den Grundstock für die Konstruktion.
    Die Motana hörten aufmerksam und teilweise fassungslos zu. Nie wären sie auf die Idee gekommen, ein derart riesiges Boot zu bauen. Ihre Fischerboote maßen nach terranischen Maßstäben drei mal zwei Meter. Sie besaßen Paddel, ein kleines Heckruder und einen Stummelmast, dessen Segelfläche für einen kleinen schnittigen Sunfish-Segler ausgereicht hätte, nicht aber für plumpe, offene Boote, in deren Inneres die Fischer ihre Netze leerten.
    Der Arkonide beschrieb ihnen, welche Hölzer sie für den Kiel, die Längs und Querspanten benötigten. „Gebt mir Bescheid, sobald ihr so weit seid", sagte er. „Perry Rhodan wird euch mit Rat und Tat unterstützen."
    Man nennt es auch schwarzer Peter!, dachte Perry. Aber geh nur. Je öfter du in ihrer Nähe bist, desto schneller wird sie wieder gesund.
    Meine Finger streichelten ihre Wange. Zum ersten Mal reagierte sie auf die Berührung. Ihr Kopf bewegte sich in meine Richtung. Ein paar Augenblicke flatterten die Lider, dann öffnete sie die Augen. „Atlan!"
    „Wie geht es dir?"
    „Das Fieber ist weg. Phylatoke hat mir ein Kraut dagegen verabreicht."
    „Dein Gesicht hat Farbe bekommen. Das ist ein gutes Zeichen."
    Sie versuchte zu lächeln, aber es bereitete ihr Schmerzen. „Intake hat mich besucht. Sie ist eine sehr alte, weise Frau. Sie ist zu Höherem berufen, als auf einer Insel wie Ore zu sterben."
    Ich dachte an den Überfall der Kybb-Cranar auf den Wald von Pardahn.
    Vielleicht war Ore die letzte Motana-Bastion des Planeten Ash Irthumo. Mit Rücksicht auf Zephyda behielt ich den Gedanken für mich. „Ein wenig erinnert sie mich an meine Großmutter. Ein klein wenig..."
    „Sprich weiter!"
    Zephyda tat mir den Gefallen nicht. Sie wechselte übergangslos das Thema. „Was ist aus unserem Volk geworden? Ohne die Planetare Majestät wird es sich in alle Winde

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