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2216 - Tau Carama

Titel: 2216 - Tau Carama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ja. Sobald das Boot mit dem fremden Namen TERRA INCOGNITA vom Stapel gelaufen ist und seine erste Bewährungsprobe absolviert hat, teile ich euch meine Entscheidung mit."
    „Die Segel sind fertig", verkündete Perry. „Morgen stellen wir den Mast auf und verankern ihn. Anschließend passen wir das Kielschwert ein."
    Von da an vergingen nach meinem Dafürhalten höchstens noch drei Tage, bis wir endlich in See stechen konnten.
    Zu dritt marschierten wir zum Strand. Zephyda blieb in der Hütte der Ärztin. Phylatoke verpasste ihr mehrmals täglich Massagen zur Lockerung des Gewebes. Die Fäden waren gezogen, die Narbe von der Achsel bis unter den Rippenbogen erinnerte an einen Säbelschmiss.
    Die MotanaÄrztin benutzte für die Nähte im Innern des Körpers einen hanfähnlichen Faden, der aus dem Holz der Riesenbäume gewonnen wurde. Mit einer bestimmten Pflanzentinktur behandelt, die nur oben auf dem Plateau wuchs, zersetzte sich dieser Faden exakt nach zwei Wochen unserer Zeitrechnung, wenn die Wundheilung weit genug fortgeschritten war. Besser hätten es die Roboter in so mancher Milchstraßenklinik auch nicht machen können, und etliche Aras hätten noch etwas lernen können, abgesehen vielleicht von Zheobitt, dem wir unter anderem die Heilung der Monochrom-Mutanten verdankten. Er war tatsächlich ein Ausnahmemediziner und ein guter Geschäftsmann zudem. Ganz sicher würde er beträchtlichen Profit aus einem Aufenthalt auf Ore schlagen ...
    Halgorate empfing uns. Die Strandwächter schoben abwechselnd Wache auf ihren Aussichtsbäumen und halfen beim Schiffsbau. Sie fädelten die Seile ein, mit denen wir später die Segel an den Rahen befestigten. „Habt ihr Ozeanische Orakel gesichtet?", erkundigte ich mich bei der Motana.
    Sie verneinte. „Wesen, wie ihr sie uns beschrieben habt, wären uns sofort aufgefallen."
    Vielleicht waren sie doch nicht mehr am Leben. Drei Wochen Erholungszeit müssten mehr als genug gewesen sein. Ich hielt es daher durchaus für möglich, dass die Teleportation über eine Distanz von über einem halben Lichtjahr für sie tödlich gewesen war - eine Distanz, wie sie nicht einmal Gucky schaffte, der anerkannt begabteste Mutant der LFT und selbst ernannte „Überallzugleich-Töter". Rorkhete ließ sich von meiner pessimistischen Einschätzung allerdings nicht anstecken. Er war sicher, dass sie irgendwann wieder auftauchten. Es gäbe viele Gründe, aus denen sie sich nicht blicken lassen, warf der Extrasinn ein. Die Nähe von Kybb-Cranar zum Beispiel. Oder die Nähe reißender Bestien aus den Tiefen des Ozeans, die sie gefressen haben, ehe sie richtig zur Besinnung kamen, erwiderte ich. So ganz von der Hand zu weisen war das nicht.
    Wir erreichten das Boot auf seinem Gerüst. Die Motana hatten es ins Freie geschoben, damit der sechs Meter hohe Mast aufgerichtet werden konnte. Wir kamen gerade rechtzeitig, um das Anschlagen und Vernieten der letzten Planken mitzuerleben. Auf der anderen Seite arbeiteten die Bootsbauer von Oreschme mit einem pechähnlichen Baumharz, mit dem sie die Fugen der Planken von außen und innen abdichteten. Das Harz hielt nach Angabe der Baumeister mehrere Sommer.
    Der Zeitpunkt unserer Abreise rückte näher.
    Gleichzeitig wuchs der bisher unterschwellig in meinem Innern vorhandene Konflikt zu einer mittelschweren Krise heran. Zephyda wusste nichts davon, dass ich Zeuge ihrer Unterhaltung mit Intake gewesen war. In ihr sah es zur Zeit aber wohl ähnlich aus wie in mir. Wenn wir uns auf ihrem Bett im Haus der Ärztin aneinander schmiegten und jeder die Streicheleinheiten des anderen genoss, bevor sie erschöpft in traumlosen Schlaf sank, dachte sie bestimmt ebenso wenig an eine Trennung wie ich.
    Mein Verstand allerdings rang sich seit dem Erwachen an diesem Morgen immer deutlicher zu der Erkenntnis durch, dass diese Trennung sein musste.
    Ich liebte Zephyda. Sie erwiderte meine Gefühle, war sich aber nicht sicher, ob ihre Empfindungen mir gegenüber von Dauer sein würden.
    Männer spüren so was!
    Weil ich sie liebte, konnte ich es unmöglich zulassen, dass sie ihre Kraft in einem unsinnigen Kampf gegen die allmächtigen Kybb-Cranar vergeudete oder sogar ihr Leben wegwarf. Für sie war es das Beste, sie blieb auf Ore und übernahm das Amt der Irthumo-Lauscherin und trat später die Nachfolge Intakes als Lokale Majestät an.
    Wenn sie mit mir kam, lief ich Gefahr, sie zu enttäuschen und am Schluss erneut als Verräter dazustehen, diesmal allerdings

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