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2217 - Die FemesÀnger

Titel: 2217 - Die FemesÀnger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Shokanda, in unserer Begleitung fällt dir dieser Weg leicht."
    „Ihr seid Mörder. Ich hasse euch."
    „Du tust uns unrecht. Wir sorgen dafür, dass jeder die Bestimmungen der Wahl einhält. Wen das Los trifft, der muss das Opfer bringen. Nicht für uns, sondern für die Gemeinschaft." Die Lippen der Flüchtenden bebten. Sie raufte sich die Haare, fuhr mit einem Ruck herum. Anthloza ahnte ihre Absicht.
    Mit einem gewaltigen Satz warf sie sich Shokanda in den Weg. „Alles, nur das nicht", sagte sie. „Wenn die Dornen deinen Körper zerfetzen, wirfst du grundlos Leben weg."
    „Was spielt es für eine Rolle, ob ich es jetzt verliere oder heute Abend?" Shokanda ging mit den scharfen Fingernägeln auf sie los. Anthloza wehrte den Angriff so sanft wie möglich ab. Es gelang ihr, die Handgelenke der Frau zu fassen. „Beruhige dich! Füge dich in das Unvermeidliche."
    „Wie kannst du von mir ver..." Die Frau brach ab. Sie fing an zu weinen. Ihr Körper schüttelte sich, während sie zum Boden zurücksank. „Nehmt mich mit. Aber beeilt euch. Ich will, dass es schnell geht." Anthloza kniete neben sie, wandte sich aber ab. Ihr war speiübel. Sie atmete so flach wie möglich, bis sie sich ein wenig besser fühlte. „Ich verspreche es dir", sagte sie. „Es wird schnell gehen." Zwei Motana reichten Shokanda die Hand. Im Eilschritt ging es aus dem Wald und über die Wiesen und Felder bis zur Bahnstation von Kogiand. Shokanda wehrte sich nicht mehr. Mit gesenktem Kopf lief sie zwischen den Jägerinnen. Ab und zu drang ein Stöhnen aus ihrer Brust.
    Anthloza rannte den anderen voraus, den Blick unverwandt auf den Bahnhof gerichtet. Dort erkannten die ersten Motana, was sich über dem Südrand von Kogiand zusammenbraute. Der Warteplatz des Bahnhofs leerte sich so schnell, als hätten die Motana gelernt, sich auch außerhalb ihres Waldes unsichtbar zu machen. Die Jägerinnen schafften es zum ersten Vormittagszug. Außer ihnen stieg an diesem Morgen niemand zu. Die Motana, die zuvor auf den Zug gewartet hatten, würden den nächsten nehmen, der am späten Vormittag abging. Shokanda schwieg die ganze Zeit. Ab und zu lief Wasser aus ihren Augen und rann die Wangen hinab. Je weiter der Zug nach Süden gelangte, desto stärker flössen die Tränen. Kurz vor Biliend hielt Anthloza es nicht mehr aus. Sie stürmte hinaus auf den Steg zwischen zwei Wagen und erbrach die wenigen Beeren, die sie als Frühstück zu sich genommen hatte. Biliend lag hinter ihnen. Die letzten Passagiere hatten den Zug fluchtartig verlassen. Nur die Kopfjägerinnen und ihr „Opfer" saßen noch im vordersten Wagen. Anthloza beobachtete ihre Begleiterin. Shokanda wirkte apathisch, aber ihre Augen funkelten in wildem Zorn. Ihr Kopf bewegte sich hin und her. Sie sucht nach einer Möglichkeit, sich das Leben zu nehmen, erkannte Anthloza. Die Kopfjägerinnen setzten sich im Kreis um Shokanda. Sie begannen ein Lied zu summen. Es handelte sich um eine einfache Weise, keineswegs um einen der Choräle. Die Motana schafften es dennoch, ihrem Gesang eine nicht zu überhörende Ausdruckskraft zu verleihen. Nach einer Weile beruhigte sich Shokanda. Ihr Kopf pendelte im Rhythmus des Liedes hin und her. „Als wir einst im Glück noch lebten", lautete der Refrain. Keine von ihnen wusste, wie lange das her war. Die „Quote" existierte, seit die Motana sich Geschichten erzählten. Ob davor tatsächlich eine andere Zeit gewesen war, konnte niemand sagen. Und doch musste es diese andere Zeit gegeben haben. Damals, als die Schutzherren über den Sternenozean regierten, die die Motana heute noch um Erlösung anflehten. Shokanda sank zu Boden. Wie schon im Dickicht kauerte sie sich zusammen, schlang ihre Arme um den Bauch und zog die Beine an den Körper. Sie schloss die Augen, wiegte ihren Körper hin und her. Anthloza erhob sich. Sie trat an eines der Fenster und sah hinaus. Der Zug näherte sich seinem Ziel, fuhr den Bogen der Nichtwiederkehr, an dessen Ende in diesen Augenblicken die Festung auftauchte. Das Crythumo schob sich in Anthlozas Blickfeld, riesig und fremdartig, einem gefräßigen Monster ähnlich, das sich an den Boden duckte und sich zum Sprung bereithielt. Anthloza keuchte. Am liebsten wäre sie geflohen, zusammen mit den Jägerinnen und Shokanda im Schutz der Waldzunge verschwunden, die sich links auf der Innenseite des Bogens entlangzog und beinahe bis zum Crythumo reichte. Sie klammerte sich an das Fenster, grub die Fingernägel in das harte Material, bis

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