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2217 - Die FemesÀnger

Titel: 2217 - Die FemesÀnger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kybb-Cranar anzusehen. Vorsichtig entblößte sie den Unterleib der Artgenossin. Als die Kybb-Cranar das Saugrohr ansetzten, empfand die Kopfjägerin etwas wie einen Stich in ihren Körper. In der Art einer gewaltigen Flutwelle brach die Erinnerung über sie herein. Vor zwanzig Sommern hatte sie es selbst durchgemacht.
    Da war sie auf dieser Liege den Kybb-Cranar ebenso ausgeliefert gewesen wie Shokanda jetzt. In den ersten Stunden danach hatte sie sich gefühlt, als sei sie selbst gestorben und nicht das Ungeborene in ihrem Leib. Shokanda fing heftig an zu zittern. Körper und Geist wehrten sich gegen das Unvermeidliche. Augenblicke später sank sie in sich zusammen. Es war vorüber. Die Kybb-Cranar schoben den Fötus in einen schwarzen Behälter, verschlossen diesen und senkten ihn in einen Bottich, aus dem beißende Kälte drang. Einer desinfizierte den Unterleib der Motana, der andere schob den Bottich durch eine zweite Tür hinaus. Anthloza und Garombe zitterten fast ebenso wie Shokanda.
    Vorsichtig hoben sie die junge Frau von der Liege und trugen sie hinaus. Draußen nahmen die Jägerinnen Shokanda in Empfang. Die Rückkehr in den Zug glich jedes Mal einer Flucht. Die Kybb-Cranar kannten das und hinderten die Motana nicht. Drinnen im Wagen legten die Jägerinnen Shokanda sanft zu Boden. Die Zwillingsschwestern sahen sich in die Augen. „Nie wieder!" Von diesem Augenblick an wussten die anderen Jägerinnen, welche Entscheidung sie getroffen hatten. Auf Curhafe würde sich dadurch nichts ändern. Die „Quote" blieb ebenso wie die Kopfjäger. Das Volk der Motana sah keinen Ausweg, als es bis ans Ende aller Tage zu erdulden. Nach einer Weile standen Anthloza und Garombe auf. Sie umarmten sich, starrten anschließend hinaus auf das Crythumo. In ihren Gesichtern spiegelte sich blanker Hass. „Wenn wir jemals zurückkommen, werden wir euch vernichten!", zischte Anthloza. „Das schwöre ich!" Als der Zug in Biliend einfuhr, warteten mehrere hundert Motana am Bahnhof. Sie stimmten den Choral des Abschieds an. Anthloza und Garombe blieben bei ihnen, während die übrigen Jägerinnen Shokanda zurück in ihre Waldsiedlung geleiteten. Die Zwillingsschwestern sangen mit, bis der Choral unter Leitung einer Wegweiserin in einem traurigen Seufzer endete. Hinter einem duftenden Ölblumenhain lag das geistige Zentrum Biliends. Zwischen Wiesen hohen Grases ragte der Dachgiebel eines einzelnen Hauses auf. Hekande saß auf einer Grasbank in der Sonne und erwartete sie. Anthloza und Garombe setzten sich. Sie tranken Wasser und aßen gemeinsam. „Ihr werdet mir fehlen", bekannte die Planetare Majestät. „Eigentlich kann unser Volk nicht auf euch verzichten. Aber wie ich euch kenne, stimmt euch keiner um."
    „Ja", sagte Garombe. „Gib uns ein Heer gut bewaffneter Kämpferinnen. Wir überrennen die Kybb-Cranar und machen diesem Spuk ein Ende", sagte Anthloza. Hekande lächelte nachsichtig. „Würden zehntausend Kämpfer und Kämpferinnen ausreichen, hätten unsere Vorfahren es schon geschafft. Würden hunderttausend oder eine Million ausreichen, wären das Crythumo und die >Quote< längst Vergangenheit. Aber gegen die Technik unsichtbarer tödlicher Wände und gegen Waffen, die brennendes Licht schleudern, besitzen wir keine Mittel. Zehn Millionen Motana würden nicht ausreichen."
    „Irgendetwas muss es doch geben", beharrte Anthloza. „Die Kybb-Cranar können nicht allmächtig sein."
    „Vielleicht...", wich die Planetare Majestät aus. „Ich sehe den Hass in euren Augen. Ich sehe bis in die Tiefen eurer Seele. Ihr seid Zwillinge, und doch seid ihr verschieden." Anthloza sah Hekande an. „Ich kann nicht die Hände in den Schoß legen. Drei Kinder habe ich großgezogen, das vierte haben mir die Kybb-Cranar genommen. Bis heute weiß ich nicht, ob es ein Junge oder ein Mädchen geworden wäre. Der Gedanke, eines Tages könnte einer meiner Töchter diese Tortur ebenfalls widerfahren, macht mich fast wahnsinnig."
    „Du wirst zu den Femesängern von Ash Irthumo gehen. Ich sage dir den Weg." Anthloza zuckte zusammen. „Die Femesänger gibt es wirklich?"
    „Es ist eine Geheimorganisation, über deren Existenz allein ich Bescheid weiß", antwortete die Planetare Majestät. „Nur die zuverlässigsten und willenskräftigsten Motana erhalten Zutritt zu dieser Organisation."
    Hekande wandte sich zu Garombe. „Du warst schon immer die Besonnenere von euch beiden. Du wirst in Biliend bleiben und mir als eine der zwölf

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