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2221 - Die Sekte erwacht

Titel: 2221 - Die Sekte erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keineswegs - oder nicht nur als Betsaal vorgesehen, sondern sollte einen zentralen Turm aufnehmen. „Reichlich ungewöhnlich", kommentierte Tifflor. „Ich kann mir denken, dass die seltsame Formgebung eine besondere Bedeutung hat, vielleicht eine Art spirituelle Antenne oder etwas in der Art. Aber was das sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich wüsste auch nicht, wen wir danach fragen könnten."
    „Carlosch Imberlock zum Beispiel", sagte Mondra. „Gute Idee", urteilte Tiff.
    Sein Assistent kam mit dem Durchsuchungsbefehl herein. Als zentrale Begründung für die Aktion war angeführt worden, dass eine Schießerei in dem entstehenden Tempel stattgefunden hatte und dass Explosionen ausgelöst worden waren.
    Tifflor las das Schreiben flüchtig durch und reichte es dann an Mondra weiter. „Also los!", forderte er. „Nimm den Laden auseinander."
    Keine zwei Stunden waren vergangen, seit die ehemalige TLD-Agentin den Bau verlassen hatte. Es war kurz nach Mitternacht, als sie mit einer Hundertschaft Sicherheitskräften anrückte. Während sie am Haupteingang der Sicherungsautomatik den Durchsuchungsbefehl präsentierte, kesselten die Ordnungshüter den gesamten Tempel der Degression ein, um zu verhindern, dass auf der einen Seite belastendes Material weggeschafft wurde, während Mondra auf der anderen Seite des Bauwerks nach ebensolchem Material suchte.
    Von den Kampfspuren war absolut nichts mehr geblieben. Sie wollte ihren Augen nicht trauen. Die Energiestrahlen hatten Löcher in die Wände gebrannt, Fensterscheiben gesprengt, Möbel vernichtet und die automatischen Löschanlagen ausgelöst. Der Sprengsatz hatte weitere Zerstörungen angerichtet. Doch nichts mehr war davon zu sehen. Innerhalb von zwei Stunden war alles wieder so hergerichtet worden, wie es am Abend vor ihrem Eindringen gewesen war.
    Bleich bis an die Lippen und mit zornig funkelnden Augen stürmte Carlosch Imberlock auf sie zu. „Was ist hier los?", rief er. „Was gibt dir das Recht, den Tempel zu betreten? Meine Anwälte sind bereits im Anmarsch. Sie werden dafür sorgen, dass ihr hier alle verschwindet."
    Mondra gab einigen der Polizisten ein Handzeichen. „Verhaftet den Mann", befahl sie, „und bringt ihn sofort in die Polizeistation 17! Ich komme gleich nach."
    Carlosch Imberlock schien wie vom Schlag getroffen. Leicht schwankend stand er vor ihr. Seine Lippen zuckten.
    Lange suchte er vergeblich nach Worten. „Mit welcher Begründung?", fragte er. „Illegaler Waffenbesitz, Einsatz von Sprengstoff, Körperverletzung, Mordanschlag - willst du noch mehr hören?
    Du stehst unter dem dringenden Verdacht, mitverantwortlich für terroristische Anschläge zu sein."
    „Lächerlich!", schnaubte er. „Absolut lächerlich. Die Gemeinde des Gottes Gon-Orbhon ist eine friedliche Organisation, und ich bin ein absolut friedliebender Mensch. Mir wird niemand nachweisen können, dass ich an Gewaltakten beteiligt bin oder war, weil dies ganz einfach nicht zutrifft."
    Da magst du sogar Recht haben!, dachte sie. „Führt ihn endlich ab!", befahl sie, ohne auf seine Worte einzugehen.
    Die Polizisten taten, was sie verlangte.
    Sie brachten Carlosch Imberlock zu einem Gleiter und flogen mit ihm zu der angegebenen Polizeistation. Sie wusste, dass es sich dabei um eine der ersten technisch auf den aktuellen Stand gebrachten Polizeistationen handelte.
    Mondra folgte wenige Minuten später, nachdem sie die Durchsuchung des Tempels abgeschlossen hatte. Als sie bei der Polizeistation eintraf, stürmten von allen Seiten Männer und Frauen heran. Andere näherten sich mit Großgleitern. Vor der Station hatten sich etwa tausend Demonstranten eingefunden, die lautstark die Freilassung Imberlocks forderten.
    Ihr war ein Rätsel, wie die Sekte diese Menschen in so kurzer Zeit informiert' und dazu gebracht hatte, zu dieser Polizeistation zu eilen.
    Sie landete auf dem Dach des Gebäudes und lief sofort nach unten. Wütendes Geschrei empfing sie. Carlosch Imberlock brüllte aus Leibeskräften. Er wehrte sich gegen die Verhaftung, rief nach seinen Anwälten und wollte auf der Stelle freigelassen werden. Die Polizisten führten ihn in einen kleinen Raum, der als Medocenter gekennzeichnet war. Mondra setzte sich zu ihm. „Nun beruhige dich!", forderte sie ihn auf, während die Geräte ihre Taster nach dem Mann ausstreckten. „Je vernünftiger wir miteinander reden können, desto früher bist du frei."
    „Das ist Freiheitsberaubung", schnaubte er. „Ich will sofort

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