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2221 - Die Sekte erwacht

Titel: 2221 - Die Sekte erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Familie nach außen hin, aber nach ihr hatten sich alle zu richten. Auch er. Clarian musste zugeben, dass sie eine außerordentlich intelligente und dazu kluge Frau war, fand aber, dass sie in den letzten Jahren starrsinnig geworden war.
    Mondra sah keine Möglichkeit mehr, dem Nashorntiger zu entkommen. Da er ihr die Tatze auf den Oberkörper setzte, konnte sie sich noch nicht einmal bewegen. Sie konnte nur den tödlichen Hieb abwarten, der - wie sie wusste - gegen den Kopf gerichtet sein würde.
    Als sie es in den Augen der Bestie aufblitzen sah, wusste sie, dass es so weit war. Unwillkürlich wandte sie den Kopf ab.
    In diesem Moment wich ein Teil der Last von ihrer Brust. Der Tiger kippte zur Seite, schnaufte laut und regte sich nicht mehr. Sie konnte es nicht fassen. Für einen kurzen Moment lag sie wie gelähmt unter dem Tier. Dann packte sie die Pranke und stemmte sie mit aller Kraft zur Seite. Sie schaffte es, sich davon zu befreien, brauchte dann jedoch eine schier endlose Zeit, um ihr Bein unter dem Körper des Tigers hervorzuziehen. Erschöpft sank sie auf den Rücken, und erst jetzt sah sie den Gleiter, der wenige Meter neben ihr in einer Höhe von etwa drei Metern schwebte.
    Eine knabenhaft schlanke Frau beugte sich heraus. Sie hatte ein schmales, blasses Gesicht und blonde Haare, die ihr lang über die Schultern fielen. „Bre!", sagte Mondra Diamond verblüfft, wobei sie sich aufrichtete. „Also dir habe ich es zu verdanken, dass ich ..."
    „Ich konnte doch nicht zusehen, wie der Tiger dich zerfleischt", unterbrach sie die blonde Frau. So lange schon suchte Mondra den Kontakt zu ihr, und jetzt, ganz plötzlich, war sie da. „Warte!" Mondra blickte zu dem Gleiter hoch. „Wir müssen miteinander reden."
    „Ich wusste nicht, worüber", erwiderte die ehemalige Dekanin der Ersten Universität Terranias. Sie streckte eine Hand vor, der Gleiter beschleunigte, stieg steil auf und verschwand zwischen den Hochhäusern.
    Aus einem dieser Häuser' kam eine Gruppe von acht Frauen.
    Sie eilten auf Mondra und den Nashorntiger zu. „Können wir helfen?", rief eine der Frauen. Scheu blickte sie das mörderische Raubtier an, das reglos im Gras lag. Bevor Mondra antworten konnte, fügte sie hinzu: „Du bist Mondra Diamond, nicht wahr?"
    „Ja, die bin ich", bestätigte die LFT-Staatssekretärin, wobei sie von dem Nashorntiger abrückte. Die Bestie hatte drei Höcker auf dem Kopf, von denen der größte etwa sechzig Zentimeter hoch war und in einer äußerst scharfen Spitze endete. Raubtiere dieser Art töteten, indem sie ihre Beute mit den Höckern aufspießten und erst danach mit ihren Zähnen zerfleischten. „Der Tiger ist nur gelähmt, nicht tot. Wir müssen die Behörden verständigen."
    „Warum tötest du ihn nicht einfach? Damit wäre das Problem vom Tisch. Wer weiß, was alles passieren kann, wenn Bestien dieser Art frei herumlaufen." Sie streckte Mondra die Hand entgegen. „Ich bin Gsella."
    „Erstens weiß ich nicht, woher der Tiger gekommen ist und wem er gehört„, entgegnete Mondra. „Und zweitens habe ich keine Waffe."
    Gsella und die anderen Frauen blickten sie zweifelnd an. „Keine Waffe?" Eine rothaarige Frau mittleren Alters schüttelte den Kopf. „Wieso das denn? Ich dachte, jeder von euch sei bewaffnet. Die Gon-Orbhon-Sekte trachtet euch nach dem Leben. Wie man sieht, hetzt sie sogar Tiger auf dich. Und du bist unbewaffnet?"
    Nach kurzer Überlegung nutzte Mondra ihr Multifunktionsgerät, das sie am Arm trug, um die wahrscheinlich zuständige Behörde über den Tiger zu informieren. „Seit Monaten gehe ich von einer Veranstaltung zur anderen", antwortete sie ebenso freundlich wie nachsichtig. „Fabrikeröffnungen, Empfänge, Präsentationen, Vorträge und was sonst noch so anfällt. Dabei ist es nicht ein einziges Mal zu Zwischenfällen gekommen. Wir leben in einer friedlichen Welt. Die Tatsache, dass einige aus der Sekte offenbar verrückt spielen, ist noch lange kein Grund für mich, Waffen zu tragen. Ich kann mich auch so wehren."
    „Wie man an dem Vieh dort sieht", spöttelte Gsella.
    Mondra bemerkte, dass sich ihnen ein großer Gleiter näherte. Er trug die Aufschrift der Stadtverwaltung an der Seite. Ihr Anruf hatte die erhoffte Wirkung, und so sah sie keinen Grund mehr, noch länger in der Nähe des gefährlichen Raubtieres zu bleiben. Sie würde später klären, woher es gekommen war und wer es auf sie gehetzt hatte.
    Inmitten der Gruppe der Frauen ging sie auf die

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