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2221 - Die Sekte erwacht

Titel: 2221 - Die Sekte erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tönte es mit schriller Stimme, die deutlich die Angst des Sprechers zeigte. „Warum zerstören sie alles? Jetzt müssen wir wieder von vorn anfangen!"
    Goricellein wandte sich sofort um. Sein Blick ruhte jetzt direkt auf dem Sprecher von gerade eben, einem grauhaarigen Mann mittleren Alters, und in seiner Stimme lagen Kraft und Autorität. „Ich weiß nicht, warum sie alles zerstören. Es ist völlig sinnlos, denn wir bauen alles wieder auf. Wir geben nicht auf. Wenn sie etwas zerstören, fangen wir wieder von vorn an. Immer wieder. So lange, bis wir es geschafft haben. Sie können uns behindern, aufhalten können sie uns nicht."
    Der Grauhaarige nickte, als habe er genau das hören wollen. Erleichterung zeichnete sich auf seinen Zügen ab.
    Nun erinnerte sich Goricellein wieder Mondra Diamonds. Erleichtert stellte er fest, dass sie unverletzt war. „Natürlich habe ich mich nicht nur auf die allgemeinen Sicherungen verlassen. Ich habe zusätzliche Sicherungen einbauen lassen, die sich erst bemerkbar machen, wenn sie wirklich gebraucht werden. So wie in diesem Fall."
    „Kümmere dich nicht um mich", bat sie. „Du hast genug mit den Gästen und der Fabrik zu tun."
    „Und du?"
    „Ich werde mit jemandem reden, der mir hoffentlich eine Antwort geben kann."
    Vor der Fabrik war es ruhiger geworden. Noch immer schoss ein Wasserstrahl aus dem Boden, doch er richtete keinen Schaden an. Durch einen Graben konnte das Wasser ablaufen. Auf den Tribünen hielten sich keine Gäste mehr auf. Die meisten Besucher hatten das Gelände der neuen Fabrik verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen. Beim Aufbruch der Erde hatte es einige Verletzte gegeben. Sie wurden von Medorobotern versorgt.
    Mondra Diamond achtete bloß am Rande auf sie. Nur aus Höflichkeit und aus Gründen der Motivation war sie zur Eröffnung der Fabrik erschienen. Sie wollte Männern wie Doffran Goricellein Mut machen. Menschen wie er bauten die Wirtschaft der Erde wieder auf und waren in der Lage, alle Schwierigkeiten zu überwinden.
    Während sie durch das Tor der Fabrik hinausging, dachte sie an Bre Tsinga. Die Freundin war zum Opfer Carlosch Imberlocks geworden. Ervhatte es nicht nur verstanden, sie für seineabstrusen Pläne zu gewinnen, sondern auch zur Adjunktin zu machen, die für ihn weitere Anhänger warb.
    Irgendwie seltsam. Bre Tsinga war eine starke Persönlichkeit, eine in sich gefestigte Frau, die sich so leicht nicht aus der Bahn werfen ließ. Und doch war es geschehen. Mondra konnte sich nicht vorstellen, dass es der Sekte ohne besondere Hilfsmittel gelungen war, die Freundin für sich zu gewinnen. Unwillkürlich drängte sich ihr der Verdacht auf, dass sich in den Reihen der Gon-Orbhon-Anhänger ein Mutant befand, der sich mit Bres Verstand befasst hatte. Vielleicht Carlosch Imberlock selbst.
    Er war es möglicherweise, der die seltsamen Träume verursachte, Träume von einem Mann, der mit geschlossenen Augen über einem See schwebte. Gott Gon-Orbhon. Viele, die diesen Traum gehabt hatten, waren als Anhänger der Sekte aufgewacht. So musste es auch mit Bre geschehen sein.
    Von ihr erwartete Mondra eine Antwort. Sie beide waren Freundinnen gewesen, und aus Mondras Sicht waren sie es immer noch. Mehr als zwei Monate waren vergangen, seit sie zuletzt miteinander gesprochen hatten.
    Immer wieder hatte Mondra in dieser Zeit versucht, Verbindung zu Bre zu bekommen. Es war ihr nicht gelungen. Vereinzelt hatte sie von Auftritten der Adjunktin in so genannten Bethäusern gehört, wenn sie aber dorthin geflogen oder gefahren war, hatte sie die Freundin nicht mehr angetroffen. Bre predigte offenbar auf der ganzen Erde für Carlosch Imberlock und den Gott Gon-Orbhon, der neue Fabriken als lästerliche Gebäude bezeichnete.
    Sie würde sich noch intensiver um ein Gespräch bemühen, zumal es von den Schohaaken um Orren Snaussenid keine Neuigkeiten gab.
    Die TLD-Agentin durchquerte einen kleinen Park und strebte einer Rohrbahnstation zu, als ihr ein eigenartiger Geruch in die Nase stieg. Sie war augenblicklich alarmiert. Als ehemalige Zirkusartistin kannte sie diesen Geruch. Allerdings wollte nicht glauben, dass er tatsächlich jene Gefahr ankündigte, an die sie augenblicklich denken musste.
    Während sie langsam weiterging, drehte sie sich mehrmals um sich selbst, um alle Richtungen im Auge behalten zu können. Mittlerweile hatte sie die Hälfte ihres Weges bis zu einigen Hochhäusern zurückgelegt. Noch aber war sie zu weit von ihnen entfernt, um sich

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