Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2226 - Zwischen den Äonen

Titel: 2226 - Zwischen den Äonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verfügt, und vielleicht zeichnete ihr genetisches Erbe dafür verantwortlich, dass Trims Parafähigkeiten sich in die Richtung eines Kosmospürers entwickelt hatten. Er konnte bedeutungsvolle Dinge weit draußen im Weltraum aufspüren und wahrnehmen. Nun versuchte er, darauf zurückzugreifen, doch seine zweite Fähigkeit sprach nicht an. Trim räusperte sich. Ein unheimlicher Beobachter in einer uralten Station, der vielleicht nur in seiner Phantasie existierte, musste nun wirklich kein bedeutsames kosmologisches Ereignis sein ... „Dritter und unterster Teil der Station ist eine weitere Zylinderscheibe von 8000 Metern Durchmesser und 750 Metern lichter Höhe", drang Lyras Stimme wie aus weiter Ferne an sein Ohr, und sein Gefühl eines Dejavu wurde noch stärker, fast beklemmend. „Ihr Boden wird von drei konzentrischen Maschinenblockringen mit jeweils fünftausend, zweitausend und fünfhundert Metern Durchmesser bestimmt. Der Öffnung des bis zur Oberfläche reichenden Zugangstunnels exakt gegenüber mündet ein zweiter Antigravschacht von 210 Metern Durchmesser in die erste Maschinenhalle. Er reicht allerdings nur in die Tiefe, nicht hinauf zum Kegeldom. 1550 Meter tiefer endet der Schacht am Rand der Station in einem Zylindersektor von 640 Metern Durchmesser und zweihundert Metern Höhe. Dort befindet sich ein Saal mit sechseckigem Grundriss und einem Durchmesser von 52 Metern." Schroeder räusperte sich. „Genau wie auf Hayok."
    Trim riss sich zusammen. Er legte den Kopf hoch, sah nach oben, konnte die Decke aber nicht ausmachen. „Gehen wir weiter", sagte er. „Wir bleiben nah beieinander, damit Startac. uns beim geringsten Zeichen von Gefahr mit einer Teleportation in Sicherheit bringen kann." Sein Freund drehte sich zu ihm um. Startacs Blick sprach Bände. Besorgnis schwang in ihm mit und Unbehagen.
    Er spürt es also auch, dachte Trim. Aber wieso? Wir haben die Station bislang völlig unbehelligt erkundet. Und wir sind gut vorbereitet. Durch die Ereignisse der letzten Zeit und dank Lyras Hilfe sind wir über alles informiert, was mit den Oldtimern, ihren Relikten und hinterlassenen Spuren zusammenhängt.
    Wieso werde ich also das Gefühl nicht los, dass hier etwas nicht stimmt?
    Die Antwort würden sie nicht erhalten, wenn sie sich von diesem Unbehagen lähmen ließen. Trim gab sich einen Ruck und setzte sich in Bewegung.
    „Seht doch!" Lyras Schrei kam Trim erstickt vor, gedämpft, als hindere eine instinktive Ehrfurcht sie daran, in dieser Umgebung die Stimme zu heben.
    Die Wissenschaftlerin deutete an einigen der hundert Meter langen, dreißig Meter breiten verkapselten Geräten vorbei.
    Trim kniff die Augen zusammen, erkannte in der Richtung, in die die Agentin zeigte, eine freie Fläche, und dort...
    „Warte, Lyra!", rief er, doch sie achtete nicht auf ihn. Sie lief los, ohne auch nur einmal zurückzuschauen, vorbei an den wuchtigen Maschinenblöcken, blieb dann stehen ...
    Trim warf Startac einen Blick zu und nickte. Schroeder streckte die Hand aus, Trim ergriff sie, und im nächsten Augenblick hatten sie die TLD-Expertin für vorterranischgalaktische Geschichte eingeholt.
    Trim legte den Kopf zurück und stieß leise die Luft aus. Er konnte Lyras Aufregung verstehen, die Disziplinlosigkeit aber nicht einfach so hinnehmen. Ihre Absprache war eindeutig. Sie sollten zusammenbleiben.
    Doch das konnte er später mit ihr regeln.
    Sie standen vor einer Statue, die sich langsam auf einem Sockel drehte. Doch dieser Sockel berührte nicht den Boden, schwebte einige Zentimeter über ihm in der Luft.
    Trim betrachtete die Gestalt, die die Statue darstellte. Sie war zwar durchaus humanoid, aber es handelte sich eindeutig nicht um einen Menschen.
    Es war eine Figur ohne Arme und Beine, schlank und hochgewachsen, größer als zwei Meter. Ihr Körper war unter einem weich fallenden Gewand verborgen, das fast alle anatomischen Merkmale unkenntlich machte. Der Kopf der Statue war stilisiert, ebenso das Gewand. Auch dieser Kopf war nicht menschlich. Er hatte keine Nase, keinen Mund, aber ein Augenpaar. Und diese Augen leuchteten von innen heraus.
    Trim drohte in ihnen zu versinken. Gleichzeitig verwirrten sie ihn ungemein.
    Im ersten Augenblick ging er davon aus, dass diese Augen die eines Menschen waren. Aber welcher Mensch, fragte er sich dann, hat Augen, aus denen in solch einem Maß Weisheit, Abgeklärtheit und Güte sprechen?
    Er musste sich zwingen, den Blick von diesen Augen wieder abzuwenden.
    Trim

Weitere Kostenlose Bücher