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2229 - Zuflucht der Motana

Titel: 2229 - Zuflucht der Motana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verfemten Gesänge, Lieder, die man niemals mit Hingabe singen darf, aus Angst davor, was man mit ihnen anrichten könnte."
    Aufgeregtes Murmeln bestätigte ihr, dass auch die Motana von Tom Karthay das Tabu besaßen. „Aber dieses Verbot ist eine Fessel, die uns die Kybb-Cranar angelegt haben, um uns daran zu hindern, unser Potential zu entfalten. Die Kybb-Cranar fürchten uns! Zu Recht. Wenn wir erst einmal die Fessel der Furcht ablegen, gibt es keine Grenzen mehr für uns! Die SCHWERT, die vor eurer Stadt ruht und den wütendsten Stürmen trotzt, ist nur der Anfang. Es muss noch viele Bionische Kreuzer geben, die in Verstecken auf den Tag warten, an dem das Volk der Motana seinen Mut wiederfindet und sich anschickt, das einzufordern, was ihm zusteht: Freiheit! Für die Motana und den Sternenozean!"
    Zephyda stemmte die Arme in die Hüften. „Verstecken und verkriechen wir uns nicht mehr länger! Wir waren viel zu lange das Wild - drehen wir den Spieß um und jagen die Kybb-Cranar! Wenn wir zusammenhalten, kann es gelingen. Wir werden weitere Bionische Kreuzer finden und sie bemannen. Und Tom Karthay, Kimte, wird die Zentrale unseres Kampfes sein. Wir werden die Begabtesten unter den Motana eurer Welt finden, sie ausbilden und die Kybb-Cranar zum Kampf stellen, sie schlagen! Erklären wir den Kybb-Cranar den Krieg!"
    Stille herrschte im Saal. Das Flüstern der Zuhörer war verstummt. Die Motana blickten Zephyda stumm an.
    In ihren Gesichtern spiegelte sich Zerrissenheit. DieAussicht auf ein Zeitalter der Freiheit war verlockend, aber...
    Es war Venga, die die Stille beendete. Tränen traten aus den großen Augen der Botin, rannen über ihre Wangen. „Du ... du machst mir Angst", schluchzte sie.
    Zephyda erstarrte. Mit allem hatte sie gerechnet. Offener Feindseligkeit. Gleichgültigkeit. Unverständnis.
    Mehr noch als alles andere mit hartem, rhetorisch geschultem Widerstand und kühler, glasklarer Logik.
    Aber das? Zephyda zwang sich aus ihrer Starre, drehte sich auf dem Absatz, überblickte den Saal. Die Zuhörer waren ebenso verblüfft über den Gefühlsausbruch Vengas wie sie selbst. Wie würden sie auf ihn reagieren? Sie waren Führerinnen. Sie durften sich nicht von Gefühlen leiten lassen. Sie...
    Kischmeide regte sich. Sie hob den Arm - und legte ihn Venga, die jetzt lauthals heulte, tröstend um die Schultern.
    Etwas riss in Zephyda. Es war nicht fair! Seit Wochen rang sie mit sich selbst, nahm sie um des höheren Ziels willen den Preis der Isolation von ihren Kameraden in Kauf, hatte sie ihre Liebe geopfert -nur damit ein Mädchen, das noch niemals in seinem Leben einen ernsthaften Gedanken gehabt hatte, alles zunichte machte? Nein! „Seht sie euch an!", rief Zephyda. Seht auch die Botin an!" Sie zeigte anklagend auf Venga. Die Botin reagierte nicht, sie hatte den Kopf zwischen die Hände gelegt. „Da sitzt sie und heult. Ich frage euch: Was sollen wir davon halten? Ist das eine nebensächliche Störung?
    Versagen eben die Nerven einer jungen Botin, die von Dingen zu hören bekommt, die nicht für sie bestimmt sind? Sollten wir die Tränen Vengas als unwichtig abtun?"
    Zephyda ließ die Fragen einige Augenblicke lang einwirken, dann gab sie ihre Antwort: „Nein, das sollten wir nicht. In den Tränen dieser Botin spiegelt sich der traurige Zustand unseres Volkes. Sie stehen für den Sieg der Kybb-Cranar. Unsere Feinde haben uns gebrochen, uns zu Untertanen gemacht. Und was für gute Untertanen wir geworden sind! Dumm sind wir. Dumm und ängstlich. Wir ducken uns vor den Kybb-Cranar. Wir haben uns verkrochen, haben uns in unseren Verstecken gemütlich eingerichtet und reden uns ein, dass diese Existenz unsere natürliche ist. Sie ist es nicht!"
    Zephyda hob ihre Stimme zu einem letzten, flehenden Appell. „Motana, lasst euch nicht täuschen! Gebt euch nicht mehr länger damit zufrieden, euch zu verstecken! Lasst uns unsere Ketten sprengen - auf dass ein neues Zeitalter für unser Volk anbricht!"
    Keine Hand rührte sich zum Beifall, keine Stimme erhob sich in Gegenrede. Vengas Schluchzen war das einzige Geräusch, das die Halle erfüllte.
    Kischmeide zog ihren Arm zurück und erhob sich. „Du hast ehrlich gesprochen, Zephyda", sagte sie laut und fest. Die Planetare Majestät war es gewohnt, im Blisterherzen die Stimme zu erheben. „Ich bewundere deinen Mut. Du hast dich gegen die Kybb-Cranar erhoben, hast einen Bionischen Kreuzer gefunden und seine Steuerung gemeistert, hast den Weg nach Tom

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