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223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

Titel: 223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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Aderlass dürfte genügen, um das Fieber zu senken.“ Er durchsuchte seine Tasche, dann holte er ein kleines Behältnis heraus und entnahm mit einer langen Pinzette einen Blutegel.
      „Halten Sie bitte ihren Arm fest“, wies er Madeleine an, die sich aufs Bett setzte und Linette auf den Schoß nahm.
      Devlin blieb bei ihr stehen, obwohl er am liebsten davongelaufen wäre. Er musste an die Ärzte denken, die ihm derartige Kreaturen auf die Haut gesetzt hatten. Delirium und Schmerzen füllten diese Zeit aus, als die Egel ihn seinetwegen ruhig hätten vertilgen dürfen, damit er nichts mehr spürte.
      Das Mädchen wird sich nach dem Aderlass besser fühlen, hielt er sich vor Augen. Ihm war es nicht anders ergangen.
      Nach einer Weile hatte der Egel genug Blut herausgesaugt, und er löste sich vom Arm. Der Doktor legte ihn in das kleine Gefäß und packte seine Tasche zusammen. „Sie haben sich bis jetzt sehr gut um Ihre Tochter gekümmert“, sagte er zu Madeleine und nahm ihre Hand. „Verlieren Sie nicht den Mut. Ich verfüge über verschiedene Pulver, die auch noch helfen können.“
      Madeleine nickte besorgt. Der Arzt warf Devlin einen vielsagenden Blick zu und bedeutete ihm, er solle ihm nach draußen folgen.
      „Das Kind hat sehr hohes Fieber“, sagte er zu ihm, nachdem sie das Schlafzimmer verlassen hatten. „Es wird sich erst mit der Zeit zeigen, ob es sich davon erholt.“ Er gab dem Lieutenant ein Päckchen mit verschiedenen Pulvern und erklärte ihm, wie sie einzunehmen waren. „Ich werde morgen wieder nach ihr sehen.“
      Devlin drückte dem Mann ein paar Münzen in die Hand, dann begleitete er ihn zur Tür.
      „Er hat Ihnen gesagt, dass keine Hoffnung besteht, richtig?“, fragte Madeleine, als Devlin zu ihr zurückkam.
      „Die Wahrheit ist, er hat nichts in dieser Art gesagt“, antwortete er und versuchte ein Lächeln. „Er hat mir einige Pulver gegeben und mir erklärt, wie sie gemischt werden müssen. Morgen kommt er wieder her und sieht nach ihr.“
      „Dann wird sie nicht sterben?“ Ihre Stimme zitterte.
      Devlin stellte sich zu ihr und strich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Sie wird genesen. Sie sind übermüdet. Kommen Sie, setzen Sie sich. Ich bin mir sicher, Sie haben nichts gegessen.“ Er brachte ihr einen Stuhl. „Wo sind Ihre Freundin und Bart hin?“
      „Sie heißt Sophie, Lieutenant.“
      „Und ich heiße Devlin.“ Mit der Fingerspitze tippte er leicht auf ihre Nase, dann sah er zu dem kleinen Mädchen. „Das Kind wird sicher ruhig schlafen.“
      „ Das Kind heißt Linette.“
      „Ich weiß“, gab er zurück. In diesem Moment hörte er die Tür zufallen, woraufhin er nach nebenan ging. Bart war soeben hereingekommen und trug verschiedene Holzteile.
      „Was ist denn das?“, fragte Devlin verwundert.
      Bart räusperte sich. „Ich war so frei, ein Bett für das Kind aufzutreiben, außerdem einen Schaukelstuhl. Die arme Kleine muss ja irgendwo schlafen.“
      Devlin musste lächeln, da er von selbst nicht auf diese Idee gekommen wäre. Bart dagegen war ein praktisch denkender Mann. „Gut gemacht, mein Freund.“
      „Ein Bett für Linette?“, fragte Madeleine, die in der Türöffnung stand.
      „Aye, Miss. Und ein Schaukelstuhl, um sie zu wiegen.“
      Sie sah Bart fast so an, als würde sie ihn verehren. Devlin spürte, wie ihm heiß wurde. O Gott, er war eifersüchtig … auf Bart. Er wollte, dass Madeleine nur ihm dankbar war, niemandem sonst.
      „Du kannst das Bett für den Augenblick in unserem Zimmer aufbauen, Bart“, sagte er.
      Sophie kam aus dem Raum, in dem Bart schlief. „Kann ich dir helfen, Maddy? Was soll ich tun?“
      „Bereiten Sie für Madeleine etwas zu essen zu“, entschied Devlin und brachte sie zu dem kleinen Tisch, setzte sich ihr gegenüber hin und schenkte ihr ein Glas Portwein ein. „Das wird Sie wieder ein wenig zu Kräften bringen.“
      Er war ihr so nah, dass Madeleine wieder den Duft wahrnahm, der sie in seinem Bett umgeben hatte. Die Falten in seinem Gesicht waren nun deutlich zu sehen und zeugten von den Jahren auf dem Schlachtfeld. Ihr Herz machte einen Satz. Er war dem Mann in ihren Träumen viel zu ähnlich.
      „Trinken Sie“, forderte er sie auf und reichte ihr das Glas.
      Madeleine gehorchte. Das süßliche Getränk wärmte ihre Kehle, doch Devlins Besorgtheit machte ihr Angst. Der Doktor musste ihm etwas Unheilvolles gesagt haben.
      Er sprach weiter mit sanfter

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