Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

Titel: 223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
Vom Netzwerk:
Leben bewahren sollen.
      Sie zog Linettes Bettlaken zurecht, wobei die hinter ihr stehende Kerze ihr Profil als Silhouette zeigte. Beim Anblick ihrer Schönheit stockte ihm einmal mehr der Atem, doch dann besann er sich eines Besseren. Das Leben ihres Kindes war in Gefahr, und er durfte in einem solchen Moment nicht darüber nachdenken, wie schön sie war und was er am liebsten mit ihr gemacht hätte.
      „Sie wird genesen, Madeleine“, versicherte er ihr. „Sie müssen keine Angst haben.“
      Eine Weile schaukelte sie mit ihrem Stuhl vor und zurück, dann auf einmal fragte sie: „Devlin, glauben Sie, Gott bestraft die Sünder?“
 

4. KAPITEL
 
 
      P lötzlich wurde Devlin wach und schreckte hoch. Er war auf seinem Stuhl eingeschlafen. Die Kerzen waren längst erloschen, und durch die Fenster drang der erste Vorbote der Morgendämmerung ins Zimmer. Madeleine saß da und hielt ihre reglose Tochter in den Armen.
      „Mein Gott, ist sie …?“ Nein, er konnte es nicht aussprechen.
      „Sie schläft.“
      Devlin hatte das Gefühl, als sei ihm das Herz für einen Augenblick stehen geblieben.
      „Sie hat das Fieber überwunden“, fuhr sie leise fort. „Ich dachte, ich würde sie verlieren. Verdient hätte ich das.“
      „Unsinn.“ Erleichtert streckte er sich. „Dann hat sie ihre Erkrankung überstanden?“
      Madeleine nickte, Tränen liefen ihr über die Wangen.
      Während sie voller Angst Wache gehalten hatte, war er einfach eingeschlafen. Was war er doch für ein nutzloser Trunkenbold! Er stand auf und strich behutsam über das dunkle Haar des Mädchens, dann gab er der Mutter einen Kuss auf die Stirn. „Jetzt können Sie sich auch zur Ruhe legen. Ab ins Bett, Madeleine. Das Kind kann bei uns schlafen.“
      Er half ihr aufzustehen und führte sie zum Himmelbett, woraufhin sie ihn ansah, als wolle sie protestieren.
      „Denken Sie bloß nichts Falsches“, meinte er grinsend. „Ich bin viel zu müde, um mich jetzt noch meiner Kleidung zu entledigen, und Ihnen geht es nicht anders. Wir werden alle Formen des Anstands wahren.“
      Madeleine zog ihre Schuhe aus und legte Linette aufs Bett. Devlins Stiefel lagen bereits in irgendeiner Ecke, ebenso die Jacke und die Weste. Er schlug die Bettdecke auf, damit Madeleine sich hinlegen konnte. Nachdem er selbst im Bett lag, zog er sie an sich, dann war er auch schon eingeschlafen.
      Als Madeleine viel später aufwachte, war ihr sofort klar, dass sie allein im Bett lag.
      Wo war Linette?
      Mit einem Satz war sie aus dem Bett und lief ins Nebenzimmer, wo sie ihre Tochter entdeckte: Devlin hatte sie auf dem Schoß, und sie zog an seiner Nase. Er drehte den Kopf zur Seite, um einem weiteren Angriff zu entgehen, dabei entdeckte er Madeleine. „Oh, guten Morgen, Schlafmütze.“
      „Daddys Nase!“, rief die Kleine, die mit ihm am Frühstückstisch saß.
      „Möchten Sie auch etwas essen, Miss?“, fragte Bart und zog für sie einen Stuhl zurück.
      Sophie hatte auf einem Stuhl auf der Seite des Tischs Platz genommen, die der Kochnische zugewandt war. Sie wirkte noch zierlicher und kindlicher als am Tag zuvor. Auf einmal sprang sie von ihrem Platz auf und verschwand in die Spülküche.
      „Unser Mädchen hat sich prächtig erholt, nicht wahr, Maddy?“
      Devlin zu hören, wie er „unser Mädchen“ sagte, ließ ihr Herz einen Satz machen. Ihr entging auch nicht, mit welch vertrautem Tonfall er sie Maddy nannte.
      „Sie macht einen guten Eindruck“, pflichtete sie ihm bei.
      „Mama!“, rief Linette und kletterte in aller Eile von Devlins Schoß, um zu Madeleine zu laufen. „Hab Daddys Nase“, erklärte sie stolz.
      „Das habe ich gesehen, mein Liebling.“ Sie küsste ihre Tochter auf den Kopf, dann fühlte sie ihre Stirn, die wieder normale Temperatur hatte.
      Bart trug ein Tablett mit einer Teekanne herein, Sophie brachte einen Teller mit Biskuits. Der Sergeant goss Madeleine eine Tasse ein. „Möchtest du auch Tee, Dev?“
      Devlin nickte und sah zu Madeleine. „Maddy, wie sehen Sie aus? Dieses schreckliche Kleid.“
      Sie senkte den Blick und betrachtete die zerknitterte rote Seide.
      „Soll Bart Ihnen ein Bad einlassen? Wir haben hier doch irgendwo eine Wanne, oder, Bart?“
      „Ich glaube, ja“, erwiderte der und holte den Zuber, um ihn in das Schlafzimmer zu tragen. Sophie setzte bereits den Wasserkessel auf, obwohl Madeleine noch nicht mal wusste, ob sie überhaupt baden wollte.
      Bart

Weitere Kostenlose Bücher