2230 - Krieger für Jamondi
Wort", sagte Atlan. „Ich denke, wir sollten ein Missverständnis aus der ..."
„Schweig still!", herrschte sie ihn an. Den beiden Frauen traten vor Entsetzen fast die Augen aus dem Kopf. „He, du da!"
Aus einer der Türen trat ein männlicher Motana. Er trug eine Kapuzenrobe in Dunkelrot mit goldenen Stickereien.
Zephyda winkte ihn heran, deutete auf die Scherben und die Pfütze. „Mach das bitte sauber!"
Der Motana lächelte verständnisvoll und wandte sich an die beiden Frauen. „Kümmert euch darum." Er entfernte sich durch dasselbe Portal wie ihr Führer.
Hastig klaubten die Frauen die Scherben auf. Die eine zog ein Tuch aus ihrem Rock, mit dem sie die klebrige Flüssigkeit aufwischte. Anschließend zogen sie sich überhastet zurück. „Bei Jopahaim. dem Schutzherrn!", stieß Zephyda gefährlich leise hervor. „Das ist alles ein böser Traum."
„Es ist eine Welt der Männer. Hier herrschen andere Sitten und Bräuche", versuchte Atlan ihr klar zu machen, aber sie hörte ihm nicht einmal zu.
Zephyda hielt ihre innere Unruhe kaum noch aus. Immer wieder fragte sie sich, was falsch an den Eindrücken war, die ihre Sinne verarbeiteten.
Ist das wirklich eine Motana-Zivilisation?, fragte sie sich.
Perry kam an ihre Seite. Die Berührung seiner Hand an ihrem Arm empfand sie als Wohltat. Hätte es nicht Atlans Hand sein können? Hastig verwarf sie den Wunsch. Jede Hand, nur nicht seine!
Ihr Führer kehrte zurück. „Der Karthog ist bereit euch zu empfangen", verkündete er. Dabei wandte er Zephyda demonstrativ den Rücken zu. „Bring uns zu ihm." Atlan setzte sich in Bewegung.
Der Hüne schritt ihnen voran. Am Durchgang zum Audienzsaal warteten vier Wächter mit Lanzen.
Zephyda stürmte vorwärts, auf die Wächter zu. Sie prallte gegen die sich blitzartig kreuzenden Lanzenschäfte.
Zwei schnelle, harte Schläge mit den Handkanten zerbrachen das Holz. Der Weg war frei.
Aber Zephyda hatte die Rechnung ohne den Anführer des Wachbataillons gemacht. Der stand hinter der Tür. Viel zu spät sah sie den Stiefel, der aus dem toten Winkel schnellte. Sie stolperte darüber und schlug der Länge nach hin. „Hört mit dem Unsinn auf!", erklang Perry Rhodans Stimme. „Zephyda ist eine Kriegerin vom Planeten Baikhal Cain. Das sollte sich langsam herumgesprochen haben."
Mit einer Beinschere holte sie den Motana zu sich herunter. Ein Stoß mit der flachen Hand unter den Rippenbogen machte ihn kampfunfähig. Sie sprang auf und sah sich angriffslustig um.
Die Motana drängten aus dem Saal in den Vorraum, wo sie sich entlang der Wand verteilten. In ihren Gesichtern sah sie Neugier, gepaart mit Erstaunen. Sie warfen sich Bemerkungen zu, die ausgesprochen despektierlich klangen.
Der Angreifer gab sich noch nicht geschlagen. Plötzlich stand er hinter ihr, schlang seine mächtigen Arme um ihren Oberkörper. Sie bekam keine Luft mehr und japste. Vor ihren Augen tanzten feurige Ringe.
Zephyda katapultierte dem Kerl ihre Ellenbogen in den Bauch, bis sich sein Griff lockerte. Ehe er nachfassen konnte, ließ sie sich fallen. Sie packte ihn an den Armen, zog ihn blitzschnell über sich hinweg. Der Motana verlor das Gleichgewicht und landete mit dem Kopf zwischen ihren Beinen. Zwei Schläge gegen die Schläfe schickten ihn ins Land der Träume.
Eine Hand streckte sich ihr entgegen, um ihr aufzuhelfen. Sie gehörte Atlan. Zephyda schüttelte trotzig den Kopf. „Reiß dich zusammen!", flüsterte der Arkonide. „Sie wollen dich vorführen! Wenn du dich lächerlich machst, kann unsere ganze Mission genau daran scheitern. Willst du das?"
Er hatte Recht. So verdammt Recht. Es gab jetzt Wichtigeres.
Die Motana zogen sich in den Saal zurück. Diesmal sah sie maskenhaft erstarrte Gesichter, in denen sich Betroffenheit spiegelte. Vereinzelt hörte sie Worte der Hochachtung.
Nur einer blieb ganz in der Nähe neben einer Säule stehen. Es handelte sich um einen Riesen unter den Motana. Er war so groß wie Atlan, besaß aber den doppelten Brustumfang. Zumindest erweckte die Rüstung, die er trug, diesen Eindruck. Zwei metallene Halbschalen hüllten den Oberkörper ein. Den Unterleib bedeckte ein Kettenhemd, Beine und Arme steckten in lamellenartigen Röhren. Auf dem Kopf saß ein spitz zulaufender Helm.
Alles schimmerte in mattem Schwarzgrau. Hinter dem Visier des Helms glaubte Zephyda zwei Augen zu erkennen, die ihr boshaft zublinzelten.
Am liebsten wäre sie hingegangen und hätte ihm den Helm vom Kopf gerissen, um das
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