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2230 - Krieger für Jamondi

Titel: 2230 - Krieger für Jamondi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ballast, den man so schnell wie möglich loswerden möchte", fuhr Corestaar fort. „Unsere Gesänge funktionieren auch ohne Kontrolle durch Wegweiserinnen. So weit unsere Überlieferung zurückreicht, hat es keinen einzigen Fall gegeben, in dem ein Choral der Kontrolle entglitten wäre."
    Natürlich nicht!, dachte Zephyda. Bei diesem hässlichen, unharmonischen Gesang ist es völlig unmöglich, die Schwelle zu erreichen oder gar zu überschreiten. Der Verlust der Musik könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich die Motana zu einer kybernetischen Zivilisation entwickeln ... Vielleicht bin ich aber auch nur zu misstrauisch. Vielleicht fehlt ihnen lediglich die Anleitung.
    Entweder handelte es sich bei den Motana in der Feste um eine harmlose Volksgruppe oder um eine latente Gefahr.
    Es schien der Epha-Motana geboten, sich für einen Test einzusetzen. Wenn die Männer sangen und die Schwelle überschritten, wenn sie eins wurden mit einer Epha-Motana oder wenn sie zumindest Harmonie erkennen ließen, waren sie noch immer Motana. „Unsere Beratungen sind bereits abgeschlossen", eröffnete der Karthog seinen Gästen. „Wir stellen uns auf eure Seite. Ich frage euch im Namen aller Bewohner: Was können wir tun, um euch zu helfen?"
    Zephyda erhob sich. Sie genoss es, die Augen aller Anwesenden auf sich gerichtet zu sehen, egal ob Männer oder Frauen. Ein leises Raunen erklang. Die Männer des Karthogs flüsterten einander Bemerkungen zu. Ein leises Klirren von Metall in Zephydas Nähe zeigte an, dass sich der eiserne Riese bewegte. „Die Würfelschiffe der Kybb-Cranar fallen vom Himmel", begann sie. „Die Kommunikation zwischen den Sternen Jamondis funktioniert nicht mehr richtig. Auf Ash Irthumo gelang es uns, den Stützpunkt der Unterdrücker zu erstürmen und alle Insassen zu töten."
    Das Raunen verstummte. Alle im Saal Versammelten erstarrten. Selbst der Karthog verlor seine bisherige Gelassenheit. „Wer hat die Kybb-Cranar getötet?", fragte Corestaar mit vibrierender Stimme. „Deine Begleiter doch, oder?"
    Zephyda dachte nicht im Traum daran, ihn zu schonen. Sie nutzte die Gelegenheit, sich für die Ignoranz der Männer in der Festung zu revanchieren. „Die Frauen der Planetaren Majestät Garombe waren es, Jägerinnen und Femesängerinnen."
    Dass auch Männer mitgewirkt hatten, verschwieg sie großzügig.
    Vereinzelt gab es Zwischenrufe. Ein paar Motana zogen ihre Worte in Zweifel. Aber es waren wenige unter den inzwischen mindestens hundertfünfzig Motana, die sich im Saal versammelt hatten. „Der Zeitpunkt war noch nie so günstig", fuhr Zephyda fort. „Es gilt zu handeln, bevor die Kybb-Cranar Auswege aus ihrer Lage finden."
    Sie machte ihnen klar, dass es zwei Probleme zu lösen galt. Sie benötigten Daten über die Vergangenheit, unter anderem Hinweise über weite"' nicht zerstörte Bionische Kreuzer aus der alten Zeit. Und sie brauchten Besatzungen, um die Schiffe fliegen zu können.
    Die Bewohner der Feste kannten die alten Überlieferungen von der Raumfahrt ihrer Vorfahren. Sie wussten auch um die Bedeutung der Epha-Motana und den daraus resultierenden Einfluss der Frauen auf die Gesellschaft ihres Volkes. Bisher war ihnen das vermutlich alles wie ein Märchen aus ferner Vergangenheit erschienen.
    Aber die Vergangenheit holte die Männer des Karthogs jetzt und an dieser Stelle ein.
    Zephyda informierte sie über die Schlagkraft eines Bionischen Kreuzers. Das beeindruckte die Motana. Sie kamen näher, ohne dass die Wächter des Karthogs sie daran hinderten. „Wir danken euch für euren Mut", sagte die Motana. „Der Kampf gegen die Kybb-Cranar kostet Opfer, aber sie sind es wert."
    „Kein Kampf endet ohne Opfer, nicht einmal ein Zweikampf", stimmte Corestaar ihr zu. „Es gibt immer einen Sieger und einen Verlierer. Der Sieg ist nur dann vollkommen, wenn der Verlierer tot ist."
    Im Crythumo hatten es die Frauen mit den Stacheligen nicht anders gemacht. Aber in diesem Fall stammten die Worte von einem Motana-Mann, nicht von einer Motana-Frau. Die Art und Weise, wie er es sagte, jagte ihr einen Schauer den Rücken hinab.
    Wieder klirrte die Rüstung. „Kann ich dich unter vier Augen sprechen, Karthog?", klang es dumpf unter dem Helm hervor. Corestaars Gesicht nahm übergangslos einen fast heiteren Ausdruck an. Zum ersten Mal sah er Zephyda direkt an, hielt ihrem Blick stand. „Maphine ist mein designierter Nachfolger", sagte er und folgte dem Eisernen hinaus.
     
    7.
     
    „Zephyda übertreibt."

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