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2230 - Krieger für Jamondi

Titel: 2230 - Krieger für Jamondi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Überrascht?", wollte der Arkonide wissen.
    Rorkhete schwieg.
    Die Vermummten setzten ihren Weg fort. Es ging durch einen Gebäudeflügel in den nächsten Innenhof. Atlan stellte plötzlich fest, dass Zephyda fehlte. Weit konnte sie nicht sein. „Wir warten!" sagte er.
    Nach außen ließ die Epha-Motana sich nichts anmerken. In ihrem Innern aber sah es aus wie mitten im Chaos einer Tau Carama. Alles stürzte durcheinander, überschlug sich, krachte irgendwo zu Boden. Ihre Gedanken nahmen mit jedem Atemzug einen Zustand größerer Unordnung an. Verzweifelt kämpfte sie um eine einigermaßen verlässliche Wahrnehmung ihrer Sinne.
    Sie hatte gewusst, dass ein Mann den Ton in Roedergorm angab, aber was das in letzter Konsequenz bedeutete, war ihr nicht klar gewesen. Alles, was sie hier sah, widersprach dem, was sie bisher erlebt hatte, und mit jedem Meter, den sie mehr von der Feste sah, wuchs der Wunsch, sie endlich zu treffen: Irgendwo mussten sie sein, die Frauen, die das Kommando führten oder den Ton angaben, die Lenkerinnen, an deren Weisheit sich die Männer bei der Arbeit orientierten.
    Gewiss gab es einen Zirkel aus Beraterinnen, die hinter dem Karthog standen. Aber wo waren all die anderen Frauen? Der völlig entseelte Markt Zephyda verlor die Fassung angesichts der Ängste, die plötzlich in ihr emporstiegen.
    Ihr wurde schwindelig. In ihrer Not wusste sie sich nicht anders zu helfen, als sich auf den kalten Steinboden zu legen. Er kühlte ihren Körper und vor allem ihre Stirn. Sie versuchte gleichmäßiger zu atmen. Nach einer Weile half es. Das Karussell in ihrem Kopf verlangsamte, bis es schließlich stillstand.
    Ein Lachen drang an ihre Ohren, ein helles Lachen. Sie hörte vertraute Tonhöhen, und in diesen Augenblicken war für Zephyda die Welt wieder in Ordnung. Sie erhob sich, folgte dem lustigen Kichern und fand seine Quelle in einem Lagerraum für Nahrungsmittel. Zwei Frauen saßen auf hölzernen Hockern und putzten hellgrünes Blattgemüse. Als Zephyda eintrat, verstummten sie. „Schwestern, worüber lacht ihr?"
    „Verschwinde, bevor sie dich erwischen", zischte die eine. „Reckendrees sieht es nicht gern, wenn sich Frauen aus anderen Teilen der Feste hier herumtreiben."
    „Reckendrees?"
    „Er ist der Vogt in diesem Teil der Festung. Sein Messer sitzt ziemlich locker."
    Das Verhalten der Frauen irritierte Zephyda. Statt sich über den Besuch zu freuen, wollten sie ihn wieder loswerden. „Ich bin eine Wegweiserin und Epha-Motana vom Planeten Baikhal Cain. Mein Name ist Zephyda."
    „Eine hübsche Ausrede, das muss ich zugeben. Aber doch sehr durchschaubar. Schnell, geh. ehe der Herr dich schnappt!"
    „Der Herr? Was redet ihr für dummes Zeug?"
    Um nicht völlig kampflos das Feld zu räumen, stimmte sie den Choral an den Schutzherrn an. Nach den ersten Takten des Einstimmens brach sie ab. „Warum singt ihr nicht mit, Schwestern?"
    „Wir können nicht singen. Außerdem sind wir nicht deine Schwestern."
    „Ihr seid ..."
    Sie sahen ihr die Fassungslosigkeit an und hielten in der Arbeit inne. „Können wir dir helfen, Zephyda? Du scheinst verwirrt, hast dich wohl verlaufen. Das kommt in der riesigen Feste durchaus vor."
    „Singt!" Zephyda schrie beinahe. „Ich will eure Stimmen hören!"
    Sie taten ihr den Gefallen mit Gesichtern, die Bände sprachen. Die beiden Frauen hielten sie für nicht ganz richtig im Kopf.
    Mehr als ein unmelodisches Krächzen brachten sie nicht heraus. Beide waren absolut unmusikalisch. „Singen ist Männersache", sagten sie. „Es heißt, dass vor langer Zeit in den Karthay-Orten etwas Schreckliches passiert sei. Seither haben die Männer uns das Singen verboten. Stell dir vor, die gesamte Feste würde in sich zusammenstürzen. Das wäre das Ende für unser Volk."
    Schlimmer noch als die Tatsache, Frauen ohne Singstimme vor sich zu haben, wirkte auf Zephyda die Aussage, dass Männer ihnen irgendetwas untersagen konnten.
    Wo bin ich hier nur hineingeraten? „Du solltest dringend einen Heiler aufsuchen", sagte die ältere der beiden Frauen. „Willst du, dass ich dich hinbringe?"
    „Nein, nein. Ich komme gut allein zurecht."
    Sie floh aus dem Raum in den Korridor, rannte bis zur nächsten Tür und fand sich wenig später in einem Innenhof zwischen lauter Backwaren. Motana transportierten Säcke und Kisten. In einigen der großen Holzbehälter klirrte Metall. „Da ist ja Zephyda!", hörte sie Atlans Stimme.
    Da ist ja Zephyda!, äffte sie ihn in Gedanken

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