2231 - Der Klang des Lebens
Tal aufgesetzt, über das die 60 Bionischen Kreuzer weit verstreut standen. Nur die der SCHWERT nächstgelegenen Einheiten waren mit bloßem Auge auszumachen. Die hinteren Reihen verschwanden dagegen im Nebel. Die Kamerasonde, die Echophage ausgeschickt hatte, übermittelte ihnen jedoch Bilder der gesamten Flotte aus der Vogelperspektive. Alle 60 Einheiten nacheinander. Sie machten durchweg einen unbeschädigten Eindruck. „Was für ein grandioser Anblick, den Echophage uns bietet", stellte Akluhi ergriffen fest. Die Bionischen Kreuzer standen nicht in Formation aufgereiht, sondern bildeten ein ungeordnetes Durcheinander. Sie standen weit auseinander, kreuz und quer, in willkürlichen Abständen, bis ans Ende des Tals.
Und mitten unter ihnen das unbekannte Wrack!
Akluhi stellte über seine Herkunft keine Vermutungen an, solch komplizierte Gedanken lagen ihr nicht, sie konnten zu weit führen. Das überließ sie besser anderen und begnügte sich damit, dass sie irgendwann erfahren würde, was das zu bedeuten hatte. Rhodan und Atlan würden das schon herausfinden. Vielleicht auch Rorkhete oder Zephyda.
Die Epha-Motana, die nun nicht mehr durch die Steuerung der SCHWERT gebunden war, ergriff sofort die Initiative. Sie schickte einen weiteren Funkspruch an die Bionischen Kreuzer.
„Kommandeurin Zephyda an die Flotte der Kommandeurin Trideage. Ich wünsche einen knappen Lagebericht. Wie ist die Situation an Bord der Flotte?"
Und wieder kam keine Antwort, wie schon während des Anflugs. Zephyda schickte weitere ähnlich formulierte Funksprüche ab. Aber keine der Einheiten antwortete. Die Epha-Motana überlegte kurz, bevor sie sich entschied.
„Wenn das so ist, werden wir Erkundungskommandos ausschicken, die die Lage auf den Kreuzern auskundschaften sollen. Ich selbst werde eine dieser Gruppen leiten. Rhodan, Rorkhete und Atlan, ihr könntet die anderen übernehmen, aber es wäre mir lieb, wenn ihr meinen Quellen etwas Spielraum lasst.
Sie müssen lernen, Verantwortung zu tragen und Entscheidungen zu treffen. Solange keine Notlage eintritt – besprecht euch. Und ihr selbst könnt auch davon profitieren. Die Sinne von Motana sind für die Erkundung motanischer Schiffe womöglich besser geeignet als eure. Ich denke, es reicht, wenn zwei Personen als Notbesatzung an Bord bleiben."
Rhodan und Atlan wechselten miteinander einen Blick, wer das Wort ergreifen würde. Es war der Terraner. „Ich rate zu einer anderen Vorgehensweise", schlug er vor. „Ehe wir überstürzt aufbrechen, sollten wir uns fragen, warum die Biotroniken der Kreuzer auf weitere Anrufe nicht mehr reagieren."
„Eben. Das herauszufinden habe ich vor", widersprach Zephyda.
„Meinst du nicht auch, dass es sinnvoller wäre, zuerst das unbekannte Wrack zu untersuchen, Zephyda?", wandte Rhodan ein. „Wir sollten herausfinden, ob von ihm nicht möglicherweise ein Einfluss auf die Kreuzer ausgeht. Deren Biotroniken ruhen seit Jahrtausenden. Sie sind ohne einen Beistand wie Epasarr. Das könnte sich störend auf ihren psychischen Zustand ausgewirkt haben. Wer weiß, ob wir mittlerweile nicht – durch irgendein Fehlverhalten unsererseits – als Feinde eingestuft wurden. Rechnen wir mal mit dem Schlimmsten."
„Ohne Todbringer können die Bionischen Kreuzer uns nichts anhaben", argumentierte Zephyda. „Sie sind nicht in der Lage, das Feuer auf uns zu eröffnen. Und was die psychische Verfassung der Biotroniken betrifft, Echophage hat eine ebenso lange Ruhepause ohne Schaden überstanden."
„Da ist aber noch dieses Wrack", gab Rhodan zu bedenken. „Wir sollten zuerst erforschen, was es damit auf sich hat."
Akluhi musste Rhodan zustimmen. Man sollte, so nahe dem Ziel, nichts überstürzen. Und das sah schließlich auch Zephyda ein.
„In Ordnung", gab die Kommandeurin der SCHWERT nach. „Untersuchen wir das Wrack."
„Ich schlage vor", sagte Rhodan schnell, bevor Zephyda eine Entscheidung fällen konnte, „dass Atlan und Rorkhete mit drei Freiwilligen zum Wrack gehen. Ich bleibe mit dir an Bord der SCHWERT zurück, damit du notfalls einen Blitzstart machen kannst. Und Selboo sollte auf dem Posten sein, damit wir uns verteidigen können, sollte es zum Äußersten kommen."
„Einverstanden." Zephyda ließ ihre Blicke über ihre Quellen schweifen. „Wer meldet sich freiwillig für diesen Einsatz?"
Akluhis Arm schnellte sofort in die Höhe. Sie musste hier fort. Obwohl sie auch hier bleiben und mit Mavrip und Bjazia reden wollte. Nein, sie
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