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2231 - Der Klang des Lebens

Titel: 2231 - Der Klang des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unbeweglich, statuenhaft. Und die Nebel umtanzten sie wie ein Wirbel. Immer rascher rotierten die Schwaden um die beiden bewegungslosen Gestalten. Wie in ...
    Ekstase, dachte Akluhi noch. Dann legte sich etwas Kaltes um ihren Geist und wollte ihren Willen brechen.
    „Was ist hier los?", erklang da Rorkhetes kraftvolle Stimme und brach den Zauberbann des Nebeltanzes. Leben und Geräusche kehrten zurück.
    Sie konnte den Shoziden sehen, der aus dem Schacht geklettert war, und dahinter erschien Atlan. Der weißhaarige Mann warf Akluhi und den beiden anderen nacheinander anklagende Blicke zu. „Ihr solltet uns doch alarmieren, wenn etwas vorfällt. Kehren wir zur SCHWERT zurück. Hier gibt es nichts zu holen."
    Doch.
    Akluhi zuckte zusammen. Wer hatte da gesprochen?
    S'toma.
    Sie besah sich nacheinander alle ihre Begleiter. Niemand schien die Stimme zu bemerken.
    Euch.
    Wurde sie jetzt am Ende auch noch wahnsinnig?
    „Was ist denn, Akluhi?", hörte sie Atlan fragen. „Hast du etwas Besonderes beobachtet?"
    „Ich? Besonderes?", stieß sie hervor. „Nein, nein, wirklich nicht. Lasst uns gehen. Schnell." Akluhi hastete mehr, als zu gehen. Es glich einer wilden Flucht.
    In ihren Ohren erklang ein Lachen.
    Niemand entkommt Vanidag.
     
    4.
     
    Das Sterben
     
    Alles, was lebt, ist wert, dass es mir untersteht. Das ist mein Credo, und dagegen kann ich kaum an.
    Diejenigen, die S'toma erzeugen, nennen es Gier, aber das trifft es nicht. Es ist Notwendigkeit. Wenn sich mir S'toma bietet, egal in welcher Menge, muss ich es bis zur Neige kosten. So ist meine Natur. Das hat mich schon oft in schlimme Situationen gebracht, auch die missliche Lage, in der ich mich derzeit befinde. Aber ich weiß nicht, wie ich mich selbst besiegen kann, um beim nächsten Mal diesen Fehler nicht wieder zu begehen. Die Gelegenheit zur Mäßigung bot sich mir auf dieser Welt, auf der ich mit dem Flüchtlingsschiff abgestürzt war. Während sich meine nach der Explosion des Schiffes verstreuten Bestandteile wieder zusammenfügten, nahm ich eine erste Analyse der Situation vor.
    Ich bezwang eine der Motana, die mein Wrack untersuchten, und erfuhr Folgendes: Die Kommandeurin Trideage hatte 60 Bionische Kreuzer zu dieser Welt geschickt, die Ham Erelca hieß. Hier sollten sie sich vor den kybernetischen Völkern für zwei Jahre verstecken. Und danach, wenn sich die Lage beruhigt und die Schutzherren gar wieder Oberwasser gewonnen hätten, zu ihrer Basis nach Tom Karthay zurückkehren.
    Die Basis Tom Karthay – das verhieß noch mehr S'toma für mich! Ich musste klug und umsichtig handeln, damit ich die Reise nach Tom Karthay, der Welt des fließenden S'toma, unternehmen konnte.
    Ich versuchte wirklich, mich zu mäßigen. Und ich wollte mir von der einen Motana nur deren Wissen holen. Aber das S'toma floss wie von selbst auf mich über. Das war der Auftakt zur Ekstase. Ich konnte nicht mehr anders, als das mich umgebende S'toma in mich aufzusaugen.
    Und doch war es anders als bei anderen solchen Gelegenheiten. Ich verwendete das S'toma nicht allein für mich: Indem ich wieder ich wurde, erinnerte ich mich auch meiner Gemahlin Arinach. Und die Sehnsucht nach ihr wurde so groß, dass ich ihr zu einer Wiedergeburt verhelfen wollte.
    Ich ließ fast alles S'toma, dessen ich habhaft werden konnte, in eine Sammelstelle fließen. Für mich verwendete ich nur eine geringfügige Menge. Den überwiegenden Teil leitete ich dorthin, zu einem Ort hoch über mir, der zur Geburtsstätte meiner Gemahlin werden sollte.
    Und so erschuf ich Arinach erneut.
    Aber als ich alles verfügbare S'toma für die Erschaffung Arinachs verbraucht hatte, musste ich erkennen, dass sie nur ein kleines, unscheinbares Figürchen geworden war. Unfähig zu leben, aber zu stark, um vergehen und sterben zu können. Als winziger, aber körperlicher Teil von mir.
    Und ich war wieder am Nullpunkt angelangt. Ich hatte alle Motana getötet, um mir ihr S'toma zu holen.
    Es gab niemanden mehr, der die Bionischen Kreuzer nach Tom Karthay hätte fliegen können, dorthin, wo genügend S'toma floss, um Arinach eine ansehnliche Gestalt zu verleihen und ihr Leben einzuhauchen.
    Wieder einmal hatte ich mich selbst besiegt. Ich war erneut mein eigenes Opfer geworden. Zum wievielten Male schon?
    Gut, ich hatte den Großteil des S'toma für Arinach verwendet. Aber Tatsache war, dass sie viel prächtiger hätte werden können, wenn es mir gelungen wäre, mich zu zügeln und zu neuen Ufern aufzubrechen. Ich

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