Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2231 - Der Klang des Lebens

Titel: 2231 - Der Klang des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aus verbogenem Gestänge und deformierten, ausgezackten Metallteilen. Und überall lagen geschmolzene Klumpen, manche davon sahen aus wie Schlacke.
    Atlan erkletterte das Wrack. Akluhi und die anderen folgten ihm.
    „Wer weiß, ob das überhaupt Reste eines Raumschiffes sind", sagte Rorkhete, während sie sich durch den Trümmerhaufen kämpften und Atlan fortwährend Messungen vornahm.
    „Was sollte es sonst gewesen sein?", meinte Atlan. „Es sieht ganz danach aus, als seien das die Überreste eines Flugobjektes, das mit unglaublicher Geschwindigkeit aufgetroffen ist. Der Krater, den es dabei geschlagen hat, ist gewaltig."
    Rorkhete erwiderte darauf nichts.
    Atlan hielt plötzlich an. Vor ihm tat sich eine ausgezackte Öffnung auf. Er leuchtete hinein. Als Akluhi an ihm vorbeisah, erblickte sie eine Art deformierten, gestauchten und völlig verbeulten Schacht. Sie konnte nur wenige Meter weit sehen. Beklemmung beschlich sie bei dem Gedanken, da hinuntersteigen zu müssen. „Eine Schiffszelle, die noch halbwegs intakt ist", stellte Atlan fest. „Die möchte ich mir ansehen. Begleitest du mich, Rorkhete?"
    Der Shozide stimmte zu und kletterte mit vorgehaltenem Gewehr den Schacht hinunter. „Was ist mir euch? Möchtet ihr mitkommen oder hier warten?"
    Akluhi zögerte. Sie war erleichtert, dass sie und ihre Kameradinnen draußen bleiben durften. Aber sie kam sich gleichzeitig ohne Atlans Schutz verloren vor. Und sie wusste nicht, wie ihre Schwestern dachten.
    „Mir wäre es recht, wenn ihr hier draußen bliebt", sagte Atlan. „Als Rückendeckung und Beobachter.
    Ihr konntet die seltsamen Fratzen im Nebel sehen. Wenn es sie tatsächlich gibt und sie wiederkommen, werdet ihr sie auch wieder sehen und könnt uns alarmieren."
    Akluhi zeigte ein dankbares Lächeln. Ihre Schwestern reagierten ähnlich.
    Ich bin also nichts Besonderes, dachte Akluhi. Den Schutzherren sei Dank!
    „Wenn wir in einer Viertelstunde nicht zurück sind, dann kehrt ihr zur SCHWERT zurück und schlagt Alarm." Mit diesen Worten folgte der Arkonide Rorkhete in die Tiefe hinab und war gleich darauf Akluhis Blicken entschwunden.
    Die drei Motana sahen einander an.
    „Das ist ein unheimlicher Ort", sagte Lajona mit belegter Stimme. Daila stimmte ihr fröstelnd zu.
    Akluhi war, als greife etwas Kaltes nach ihr. Es war ähnlich dem Gefühl, das sie beim Landevorgang der SCHWERT gehabt hatte. Sie blickte sich suchend um. Nichts außer Nebel war zu sehen. „Der Nebel wird wieder dichter", stellte sie fest. Nebelbänke wirbelten wie in Zeitlupe um sie, als scheuche ein Windstoß sie auf. Dabei regte sich die Luft nicht, lastete bleiern auf ihnen. Nur der Nebel bewegte sich.
    Kam in Schwaden auf sie zu. Hüllte sie allmählich ein.
    „Das kann kein Nebel sein", sagte Daila und ergriff Akluhis Arm. „Das ist irgendetwas anderes.
    Etwas wie ... ein Atem ... der Hauch von toten Seelen."
    Akluhi schüttelte ihre Hand ab. „Du klingst fast wie Bjazia!", versuchte sie einen Scherz.
    Am liebsten hätte sie die Schwester angeschrieen und beschimpft, so elend und hilflos war ihr zumute. Aber sie wusste, dass das höchst unfair gewesen wäre. Es ging ihnen allen ähnlich, das erkannte sie jetzt. Aber das machte es nicht einfacher. Sie wollte jetzt keine solchen Sprüche hören. Ihr ging es auch so nicht besonders gut. Sie zitterte vor innerer Kälte.
    Der Nebel verdichtete sich immer mehr. Sie waren bereits in eine fast undurchdringliche Wolke gehüllt und konnten einander nur noch erahnen.
    „Daila hat Recht", sagte Lajona. „Etwas fasst nach mir. Ich spüre seinen kalten Griff."
    Akluhi zuckte zusammen, als rings um sie plötzlich in rascher Folge unheimlich verzerrte Fratzen aufblitzten. Sie glaubte sogar, Motana zu erkennen – blutleere, hohläugige, seltsam verzerrte Gesichter.
    Sie wollte vor ihnen zurückweichen, aber die Gesichter sprangen sie an.
    Lajona schrie auf und schlug wie von Sinnen um sich. Sie traf Akluhi so heftig mit der Faust, dass diese rückwärts taumelte und stolperte. Sie fiel hin und schlug mit der Schulter auf scharfkantiges Metall.
    Sie hörte, wie der Schutzanzug an dieser Stelle platzte und die Luft zischend entwich. Sie wollte schreien, Atlan rufen, Rorkhete auch, notfalls die SCHWERT ... aber kein Laut kam über ihre Lippen. Als ersticke der Nebel jeden Laut, jedes Leben.
    Als sie versuchte, auf die Beine zu kommen, war Lajona verstummt. Sie sah sie als Silhouette steif dastehen. Unweit von ihr stand Daila ebenso

Weitere Kostenlose Bücher