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2231 - Der Klang des Lebens

Titel: 2231 - Der Klang des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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musste fort. Und wenn es nur für kurze Zeit war. Natürlich war Akluhi nicht die einzige Freiwillige. Doch Zephyda wählte sie schließlich aus, ebenso Lajona und Daila.
    Sie würden Atlans und Rorkhetes Begleiterinnen sein. Auf Atlans Geheiß mussten alle Schutzanzüge tragen, abgesehen von dem Shoziden.
    „Die Raumanzüge passen mir nicht", begründete er das knapp. Er hob sein Gewehr. „Damit fühle ich mich sicher genug."
    Sie stiegen über die Rampe aus. Atlan setzte sich an die Spitze. Ihm folgten die drei Motana, die jede, wie Atlan auch, mit einem Strahler ausgerüstet waren. Rorkhete bildete den Abschluss. „Du gibst uns vor allem Rückendeckung, Rorkhete", trug Atlan dem Shoziden überflüssigerweise auf.
    Akluhi fühlte sich in dem Schutzanzug eingeengt. Obwohl die Luftversorgung funktionierte, hatte sie mit dem Atmen Schwierigkeiten. Atlan hatte jedoch versichert, dass sie mit dem Einatmen der Planetenatmosphäre mehr Atemprobleme bekommen hätte. Außerdem waren die Ortungsgeräte eine brauchbare Einrichtung. Akluhi verschwieg, dass sie diese nicht nutzte, weil ihr der Umgang mit ihnen zu kompliziert war. So begnügte sie sich mit der Luftversorgung.
    „Das Wrack ist keine siebenhundert Meter von unserem Landeplatz entfernt", hörte Akluhi Atlan über den Helmlautsprecher sagen. „Der Weg dorthin ist frei. Keine Hindernisse."
    Sie versuchte, den Nebel mit den Augen zu durchdringen, aber auf diese Entfernung waren nicht einmal die Konturen des Wracks auszumachen. Ihr schien, als verdichte sich der Nebel mit jedem Schritt.
    Links von ihnen schälten sich die Umrisse eines Bionischen Kreuzers aus dem Nebel. Atlan ging achtlos vorbei.
    „Noch dreihundert Meter", sagte der Arkonide.
    „Der Nebel wird dichter", meldete Rorkhete. „Ich kann die SCHWERT nicht mehr sehen."
    „Unsinn", sagte Atlan. „Ich habe fast freie Sicht nach vorn. Ich kann das Wrack mit freiem Auge ausmachen."
    „Es ist, wie ich sage!", beharrte Rorkhete.
    Und Daila, die hinter Lajona ging, bekräftigte: „Ich kann dich kaum mehr sehen, Atlan." Atlan drehte sich im Gehen um und stieß einen Laut der Überraschung aus.
    „Ihr seid tatsächlich in eine Nebelwolke gehüllt", sagte er. „Das ist zwar merkwürdig, aber meine Sensoren melden keine erhöhten Werte von irgendetwas. Wenn ihr keine sonstige Beeinträchtigung spürt, ist der Nebel keine so große Behinderung, und wir können ihn zunächst einmal ignorieren und uns den zentralen Fragen zuwenden. Wir sind gleich beim Wrack."
    Akluhi glaubte, rechts von sich eine Bewegung zu sehen. Als sie in die Richtung blickte, war ihr, als verflüchtige sich dort gerade so etwas wie ein Tierschädel. Was bildete sie sich da nur ein? Lajona stieß einen spitzen Schrei aus. Sofort hielt Atlan an, und der Nebel lichtete sich. „Ich habe durch den Nebel Gesichter gesehen", sagte Lajona mit zittriger Stimme. „Da war jemand, ich bin ganz sicher."
    Atlan blickte sich um. Der Nebel hatte sich verzogen, die Sicht war gut. Weit und breit war nichts Ungewöhnliches zu entdecken.
    „Wen willst du gesehen haben, Lajona?", fragte Atlan; er klang ungehalten. „Einen Motana? Einen Kybb-Cranar?"
    Lajona schüttelte mit noch immer schreckgeweitetem Mund den Kopf. Schließlich brachte sie hervor: „Die Gesichter waren fremdartig... fratzenhaft und ..."
    „Mir erging es wie Lajona", bestätigte Daila. „Ich hatte auch die Vision von fremden Gestalten."
    Atlan seufzte und wandte sich an Rorkhete. „Ich habe gelernt, dass man motanischer Sensibilität glauben muss. Im Heiligen Berg Baikhal Cains war das sogar überlebenswichtig. Aber hier ... Hattest du auch Halluzinationen?"
    Der Shozide schüttelte den Kopf. „Wir Shoziden sind keine Visionäre."
    Atlan schien zu stutzen, als denke er darüber nach, ob er lachen oder weinen solle. „Was auch immer es war, es hat sich zurückgezogen – wenn es denn etwas war. Machen wir besser, dass wir weiterkommen", sagte er. „Ab jetzt bleiben wir enger zusammen."
    Sie gingen nunmehr in so geringem Abstand zueinander weiter, dass sie einander mit ausgestreckter Hand hätten berühren können. Der Nebel um sie verdichtete sich nicht wieder. Akluhi konnte nun ganz deutlich das Wrack vor ihnen sehen. Es lag in einer Mulde und mutete an wie das Skelett eines riesigen Ungeheuers. Nichts daran erinnerte sie an ein Raumschiff oder an irgendwas. Zumindest konnte sich Akluhi nicht vorstellen, welche Form dieses Objekt einmal gehabt haben sollte. Es bestand nur noch

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