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2234 - Expedition ins Ungewisse

Titel: 2234 - Expedition ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich. Der Ruck riss Phil das Ding wieder aus der Hand.
    Mist! Elena Dworkoff überlegte fieberhaft, wie sie das Unheil doch noch abwenden konnte. Sie riss den Schlauch unmittelbar am Anzug ab, verknotete ihn an der Halterung und winkelte die Knie an. Nicht an das Trümmerstück denken! Mit etwas zu viel Drall schoss sie nach oben, auf Phil zu. Der Schlauch glitt zwischen ihren Handschuhen entlang. „Okay. Jetzt!"
    Phil grabschte nach ihr, bekam ihre rechte Schulter zu fassen. Sie spürte, wie er sich mit den Fingern an den Befestigungen des Rückentornisters verhakte.
    Der Schlauch hielt. Elena hangelte sich abwärts. „Trümmerstück aufgefangen", verkündete die Positronik. Staunend sah Elena, wie der Flug der Pfeilspitze in einem kaum sichtbaren, silbrigen Kokon zum Stillstand kam. Verdammt, das war knapp. „Keine Entwarnung, wiederhole: keine Entwarnung", setzte die künstliche Stimme fort. „Weitere Trümmer im Anflug bei sinkendem Energiepegel. Es besteht Gefahr. Fesselfeldprojektoren ..."
    Elena stöhnte auf. Trügerische Hoffnung! Sie mussten die Sicherheit der Schleuse erreichen, ehe ...
    Endlich - die Halterung! Elena zog sich nach unten, bis Phil sich ebenfalls an der Stange festhalten konnte. Die Hälften des Außenschotts glitten auseinander. Sie versetzte Phil einen Stoß, der ihn in die Schleuse beförderte. Die beiden Stahlhälften schlössen sich schon wieder, und Elena machte, dass sie hineinkam.
    Der Schwung trieb sie bis zum Innenschott, wo Phil wie ein bizarr menschlicher Dummy an der Wand hing. Unversehens landete sie in seinen Armen. Gemeinsam rutschten sie zu Boden.
    Durch den schmalen Spalt des Außenschotts sahen sie einen gewaltigen schwarzen Schatten, der mit einer scheinbar beiläufigen Bewegung die im Nichts schwebende Pfeilspitze streifte. „Elena!" Das Innenschott hatte sich geöffnet. Phil riss sie mit sich in den Korridor. Sie kämpfte um ihr Gleichgewicht, rannte hinter ihm her in Richtung Sicherheitsraum. Das gewaltige schwarze Ding prallte gegen das sich schließende Außenschott. Sie vermeinte ein Bersten und Kreischen und Reißen zu vernehmen, aber das war schiere Einbildung.
    Elena fluchte lautlos. Sie hatten es bis hierher geschafft - aber wenn jetzt... Die Hälften des Innenschotts schlössen sich zu langsam. Die Metallhälften des Außenschotts platzten im Vakuum, sie sah es. Elena hielt die Luft an. Ein paar Sekunden noch. „Phil, ich ..."
    Sie bereute, ihm nicht längst gesagt zu haben, was sie für ihn empfand. Jetzt war es zu spät.
    Das gigantische Trümmerstück raste auf sie zu
     
    2.
     
    Auf dem Konsolenmonitor zeichnete sich die Zelle ab, in die sie die zweifache Mörderin gesteckt hatten.
    Julian Tifflor beobachtete die schmächtige Gestalt, die ruhelos hin und her ging, von der Tür bis zum Bett und zurück, vom Regal an der linken Wand bis zum Wasserautomaten auf der rechten.
    Kann es denn tatsächlich sein?, fragte sich der LFT-Außenminister. Ist das wirklich Bre Tsinga?
    Er wusste, dass kein Irrtum möglich war, dennoch wehrte er sich noch immer vehement gegen den Gedanken, eine Mörderin vor sich zu haben. Nicht Bre!
    Ein Mensch, der anderen unter Einsatz seines Lebens half, verkehrte sich nicht über Nacht ins Gegenteil. Bisher besaßen sie in der LFT keine Beweise für ihre Vermutungen, mussten sich mit den nackten Tatsachen begnügen.
    Bre war zur Jüngerin Gon-Orbhons geworden, aus freien Stücken, wie es schien. Dennoch ...
    Die Ärzte hatten die Kosmopsychologin mit allen Mitteln der Technik untersucht und nichts gefunden.
    Bre dachte und handelte unbeeinflusst. Darüber hinaus war Carlosch Imberlock kein Psiont, der seine Anhänger suggestiv bearbeitete.
    Es ist schrecklich!
    Tiff nahm ruckartig den Blick vom Monitor. Er blätterte in den Folien mit den Verhörprotokollen. Sie lieferten auch keinen Hinweis oder Beweis dafür, dass die Jünger Gon-Orbhons eine kriminelle Vereinigung bildeten. „Die Jünger des Gottes Gon-Orbhon befolgen Recht und Gesetz - solange es Recht und Gesetz noch gibt", wiederholte Tiff halblaut die Worte der Kosmopsychologin.
    Ein Dutzend Mal hatte er diesen Ausspruch nach allen Regeln der Kunst untersucht, Interpretationen versucht, selbst NATHAN auf eine Auswertung und mögliche Schlussfolgerungen angesetzt. Ein klares Bild ergab sich nach drei Monaten immer noch nicht. Der Ausspruch beinhaltete keine erkennbare Absicht, aktiv an der Beseitigung von Recht und Gesetz mitzuwirken. Doch die Drohung, die dahinter stand

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