2240 - Der Graue Autonom
Autonomen. Er gestaltete und formte es nach Gutdünken. Es würde ein Leichtes für Ka Than sein, ihnen einen abgeschirmten Raum vorzutäuschen und sie gleichzeitig zu belauschen.
Wenn er nicht ohnehin ihre Gedanken las.
Der Terraner sah zu Atlan und Zephyda. Die beiden machten ratlose Gesten. Sie steckten im selben Zwiespalt wie er selbst. Lotho Keraete war in der Tat ein besonderes Wesen. Als Bote von ES musste er über diverses Wissen verfügen, von. dem sie nur träumen konnten. Wissen über den Sternenozean, das möglicherweise über ihren Kampf entscheiden würde - schließlich war es Lotho Keraete gewesen, der ihn und Atlan mit seinem dringlichen Appell dazu bewogen hatte, mit ihm zusammen nach Jamondi aufzubrechen.
Und da waren noch die Zellaktivatorchips. Irgendwo in seinem Mensch-Maschinenkörper waren die beiden Geräte verborgen, die die Unsterblichkeit schenkten. Sie allein waren bereits ein Schatz, den man niemals leichtfertig aus der Hand geben durfte. Ka Than selbst schien unsterblich, aber mit Hilfe der Aktivatoren konnte er grenzenlose Macht über Sterbliche erringen, sollte er sich je dazu entscheiden, wieder in ihre Angelegenheiten eingreifen.
Fragen über Fragen.
Fragen, die über ihr eigenes Schicksal und das des Sternenozeans entscheiden konnten.
Fragen, die nur Lotho Keraete selbst beantworten konnte.
Rhodan wandte sich zu dem Wesen auf der Antigravtrage. Der Bote lag unverändert da, reglos wie ein Toter, unversehrt wie ein Schlafender. Die Decke, die seinen Körper bedeckt hatte, war verschwunden. Sie musste bei ihrem Spurt zur Residenz des Autonomen in der Schattenstadt zurückgeblieben sein.
Der Terraner fragte sich, ob noch ein Funken des Verstands des Boten erhalten geblieben war. War dieser Funke noch zu etwas wie bewusstem Denken fähig? Wenn ja, was musste in diesem Funken vorgehen? Eingeschlossen in ein Stahlgefängnis - seinem eigenen unwilligen Körper - würde er vor sich hin fristen. Gegen die Wände seines Gefängnisses anrennen, immer wieder, vergeblich, bis ihn die Kraft verließ. Um Hilfe rufen, ohne je gehört zu werden.
Bis in alle Ewigkeit.
Rhodan fasste einen Entschluss. „Wir lassen Lotho Keraete bei dir zurück, Ka Than."
„Was? Wie kannst du das tun?", protestierte Atlan.
Der Autonom schwieg, überließ es seinen Besuchern, ihre Konflikte untereinander auszufechten. „Atlan, es ist der einzige Weg", sagte Rhodan. „Wir haben alles versucht, um Lotho wieder zum Leben zu erwecken. Ka Than ist mächtig. Er wird es schaffen."
„Vielleicht."
Rhodan zuckte die Achseln. „Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Es ist eine Hoffnung. Aber eine begründete. Denk an Karel Vanidag. Er war eine Kreatur Ka Thahs."
„Aber wir wissen nichts über Ka Than! Sein >Kind< jedoch ist ein gewissenloser Mörder!", rief Atlan, als stünden sie nicht vor dem Autonomen. „Er hat eingeräumt, dass es ein Fehler war, Vanidag zu scharfen. Und wir wissen genug über ihn, um Lotho bei ihm zu lassen. Es ist ein Risiko, ich weiß. Aber jeder Schritt auf dem Weg, die Kybb zu besiegen, ist ein Risiko. Wenn wir nicht mehr länger bereit sind, uns auf sie einzulassen, sollten wir uns schleunigst eine abgelegene Welt suchen, auf der wir uns die nächsten Jahrzehntausende verstecken können!"
Es arbeitete in Atlan. Die Züge des Arkoniden verspannten sich, seine Augen nahmen einen tränenfeuchten Glanz an. Schließlich rang er sich durch. „Du hast Recht. Wir lassen Lotho zurück." Zum Autonomen gewandt sagte er: „Bist du jetzt zufrieden, Ka Than?"
Ich werde mich Lotho Keraetes annehmen.
Die Schemengestalt ließ sich wieder auf ihren Thron sinken.
Ihr könnt jetzt gehen.
Eine Aussage, die an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig ließ. Rhodan hatte gehofft, noch mehr Informationen über die Geschichte und die Machtverhältnisse Jamondis zu erhalten, aber offenbar war die Geduld -oder die Kraft? - des Autonomen erschöpft.
Sie wandten sich zum Gehen.
Einen Augenblick, hörte Rhodan plötzlich die Gedankenstimme Ka Thans. Du bleibst noch einen Augenblick. „Ich? Wieso ich ...?", rief Rhodan, als sich eine Nebelwand vor ihm und Atlan aufbaute, sich, verdichtete und Zephyda und den Autonomen einhüllte.
14.
„Ausgestoßene", sagte Keg Dellogun leise. „Das sind wir. Verfemte."
„Das ... das hatte ich nicht gewusst. Ich hatte gedacht, es gäbe keine weiteren Orakel..."
„Wie es keine anderen Shoziden neben dir mehr gibt... ein verständlicher Schluss. Kinder,
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