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2242 - Letoxx der FÀlscher

Titel: 2242 - Letoxx der FÀlscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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In derselben Sekunde flackerten die Diodenlichter an den Händen des Direktors.
    Letoxx hielt erschrocken inne, mit ihm die Kataloge Erster Klasse. Der Schatten rückte von der Tafel ab und glitt zur Wand, wo ein provisorisches Display aufgehängt war. „Aktuelle Nachrichten!", verkündete er. „Seht!"
    Der Schirm flammte auf und zeigte den Weltraum. Vor den Sternenhimmel schob sich eine bauchige Kontur. Letoxx identifizierte den Kegelraumer, mit dem er gekommen war. Der Frachter brachte seine zweite Lieferung. Direkt dahinter folgte Einheit Nummer zwei aus Taukirk. Der Pendelverkehr lief ab jetzt auf vollen Touren.
    „Da seht ihr es! Letoxx hat uns die Raumschiffe gebracht. – Was bringen die Experimente der Fünfer-Wissenschaftler?" Der Prim-Direktor glitt mit einem Satz durch den Raum, der aussah wie ein Teleportersprung. Vor Keit Gecent verharrte er. „Gib du mir eine Antwort!", bellte er schneidend scharf.
    Letoxx sah den bulligen Traken klein werden wie ein Halbwüchsiger mit Armen. „Es gibt noch kein konkretes Ergebnis, Herr."
    „Diese Antwort ist falsch. Du hast noch einmal Gelegenheit, dich zu korrigieren."
    Letoxx roch über den Tisch weg animalische Furcht.
    „Ich... berichtige: Es gibt bisher kein positives Ergebnis, aber sehr wohl ein negatives. Es ist bis dato nicht geglückt, Syntroniken, Hyperzapfer und Geräte ähnlicher Kategorie zu aktivieren. Nicht mal Anfangserfolge. Wenn man das als Ergebnis werten will."
    „Exakt das will ich", sagte der Prim-Direktor zufrieden. Er fing erneut um den Tisch zu kreisen an, wie ein Raubfisch um die Beute. „Für mich zählt letztlich nur eins, die DISTANZSPUR nach Kherzesch. Die Aggregate, die wir zur Projektion der SPUR verwenden, arbeiten auf einem hohen UHF-Hyperband. Sie liegen jenseits der Veränderung. Hätte man die Energie, die SPUR könnte jederzeit in Betrieb gehen.
    Woher also nehmen wir die Energie?"
    Von den Katalogen Erster Klasse tönte Murmeln. Aber keiner sagte laut ein Wort. Sie blickten alle zu Boden. Letoxx gab mit der rechten Prothese ein Lichtsignal.
    „Sprich!", rief der Schatten.
    „Archaische Technik wäre da ein Anfang. Wir brauchen zuerst Material, dann machen die Vierer auf der Basis weiter. Die HÖFE brauchen neue positronische Rechner. Die Zapfpole müssen umgestaltet und neu justiert werden. Aber prinzipiell ist Sonnenzapfung vielleicht möglich."
    „Ah! Letoxx bietet uns eine Perspektive ...! Unsere Wissenschaftler bieten keine. Was also tun wir?"
    Der Rundgang des Direktors endete, und Letoxx sah trotz des Schattenfeldes, dass die Gestalt mit einem Satz herumfuhr.
    „Ab sofort setzen die SPURHÖFE und die erreichbaren Dependancen im System Tan-Jamondi auf Niederschwellen-Technik. Bevor es andere im Sternenozean vor uns tun."
    Letoxx kehrte mit dem nächsten Pendelflug zurück nach Taukirk; er funkte Gerreth und Dinike aus den Betten und befahl sie in die Tiefenstadt.
    Irgendwas störte ihn auf Anhieb, als, sie im Schacht nach unten schwebten. Er brauchte ein paar Minuten, dann merkte er, es lag am Geruch. Kil Dinike war in den Wochen, für eine feine Nase unverkennbar, und sie nahm ein Medikament, das ihr Aroma unterdrückte.
    Sie kommentierten müde ein Protokoll der Schritte, die in Letoxx' Abwesenheit erfolgt waren: Eine zweite Industrie-Positronik rechnete mittlerweile, oben im Stadthaus. Die Bestände der Tiefenstadt waren zu mehr als siebzig Prozent dokumentiert. Für die beiden Kegelraumer existierte ein regelrechter Verladeplan; nach den derzeitigen Inventarlisten war ein Versiegen der Bestände von Taukirk jedoch absehbar, ganz im Gegensatz zum Bedarf der SPURHÖFE, der noch gewaltig wachsen würde.
    „Unter dem Strich", sagte er mit vorgetäuschter Freundlichkeit, „liegt ihr im Soll. Ich bin damit zufrieden.
    Gut gemacht."
    Sie musterten ihn voll Misstrauen. „Heißt das, wir können wieder schlafen gehen?"
    „Natürlich."
    „Wie schön, dich wieder hier zu wissen, Herr."
    Letoxx blickte ihnen scheinbar ruhig hinterher. Er wartete einige Minuten ab, bis er sie sicher in den Klausen wusste. Schlaft ihr schon? Zurück zur Oberfläche, er schlug den Weg zu seiner Unterkunft am Stadthaus ein.
    Im Korridor blieb er stehen; niemand zu hören, niemand zu sehen. Er löste die Kachel, die den Spion-Empfänger barg. Letoxx stutzte beim ersten Blick auf das Mini-Display; der Empfänger war aktiviert, zeigte aber keinen Frequenzgang. Die Mikrospione waren entweder defekt, und zwar beide, oder sie waren

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