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2242 - Letoxx der FÀlscher

Titel: 2242 - Letoxx der FÀlscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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möglich; von dem Sechs-Plan mit wachsendem Überdruss vorgeführt.
    „Ich hab die freie Auswahl?"
    „Nach wie vor", bestätigte der Sechser genervt. „Diese Module kosten alle gleich viel."
    Letoxx legte sich auf zwei Modelle fest. Ihr Gewicht war identisch, aus Gründen der Körperbalance.
    Beide verfügten über leere Schubfächer, syntronische Ausstattung und – einziges Extra! – feines Montagegerät.
    „Warte!", befahl der Sechs-Plan. „Ich setze das erste."
    Letoxx hörte die Arretierung docken.
    Er wartete, bis er den linken Arm unter Kontrolle hatte, und setzte sich das rechte Modul selbst.
    Endlich ein Kybb. Keiner aus dem Fußvolk der Cranar, sondern ein Kybb-Trake. Letoxx stand damit in der Gesellschaftsordnung des Sternenozeans von Jamondi auf einem hohen Rang. Unter seinesgleichen aber, das wusste er, war er unterprivilegiert. Er schwor sich, dass es so nicht bleiben würde.
    „Wie fühlst du dich?", fragte der Sechser.
    „Auf dem Sprung!"
    Die Rangordnung der Kybb-Traken basierte auf drei Säulen. Unten standen die Plane – in der Mitte die Kataloge – oben die Prim-Direktoren.
    Ein Eins-Plan oder Eins-Katalog war immer ein Allrounder, ein Befehlshaber oder Abteilungschef. In Raumschiffen oft ein Kommandeur.
    Die Zahlen Zwei bis Neun standen für ganz unterschiedliche Berufsgruppen.
    Ein Zweier war ein Einzelkämpfer, ein Dreier gehörte zum Militär. Vierer waren Techniker, allgemein Fachleute. Fünfer gehörten zum Stand der Wissenschaftler; Sechser waren Mediker, die seltenen Siebener hießen Prothesenmacher. Die Achter waren Funker und Orter; die Neuner Seher mit speziell geschultem Trakensinn. Ganz unten standen die Zehner, die zu gar nichts zu gebrauchen waren. Die man schlagen und bepinkeln durfte.
    Aber alle waren dem Einser unterstellt.
    Es gab Eins-Plane Dritter, Zweiter und Erster Klasse. Dasselbe mit den Katalogen.
    Einen Prim-Direktor (theoretisch die höchste Instanz) hatte Letoxx noch nie erlebt. In der Trak-Akademie von Eta residierte einer, hieß es, natürlich auch bei Tan-Jamondi, doch niemand, den er kannte, hatte je einen zu Gesicht bekommen.
    Letoxx startete seine Karriere als Acht-Plan, als simpler Funker.
    Aber zunächst musste er die Phasen überstehen, die noch von der Lehre übrig waren.
     
    *
     
    Gerreth gab sich wie ein Trakenfahnder, im Visier Iant Letoxx und den Betrug, der ihn nicht ruhen ließ.
    Immer auf der falschen Spur. Dabei war alles so simpel! Letoxx hatte die Aufgaben vorher gekannt. Er hatte einen Fünf-Plan der Verwaltung mit allem Geld bestochen, über das er verfügte.
    Die Tage verstrichen ... und nichts geschah.
    Didan Gerreth gab schließlich die Verfolgung auf. Doch Gerreth hatte nur die Strategie gewechselt, das wusste Letoxx. Irgendwas geschah, und es geschah hinter den Kulissen.
    Als die Kadettenzeit zu Ende ging, kam der Abschlussjahrgang ein letztes Mal zusammen. Sie trafen sich im Kondensator-Dom von Eta; alle jungen Traken, die er noch mit Armen kannte.
    Aus der Menge fing Letoxx stechende Blicke auf. Es war Didan Gerreth. Der Eins-Plan fixierte ihn mit blitzenden Augen. (Irgendwas war nicht in Ordnung, warum hätte Gerreth sich sonst freuen sollen. Aber was?) Ein Eins-Katalog Zweiter Klasse verlas persönlich die Namen der Kadetten, die Bestimmungsorte im trakischen Imperium.
    Letoxx wartete eine Stunde, bis sein Name an die Reihe kam: „... Iant Letoxx, abkommandiert zum Außenposten Futhorn ..."
    Futhorn.
    Eine Sekunde klammerte er sich an die Hoffnung, sich verhört zu haben. Oder dass der Eins-Katalog sich korrigieren würde:"... Moment, der falsche Datensatz ..." Aber nichts dergleichen.
    In der Trakenmenge stand Letoxx wie isoliert. Wie ein Verbrecher, bestraft für ein Vergehen, das niemand kannte außer ihm. Futhorn, dachte er wie betäubt, zum Wrackplaneten, dem sagenhaften Ende der Welt. Wohin man die Versager schickte.
    Didan Gerreth lachte offen heraus.
     
    3.
     
    „Bück dich!"
    Auf einem Polkontinent stand die Festung des Planeten: eine stachelige tiefschwarze Halbkugel. Aus der Kuppel zweigten Arme ab, die sich schmal wie Insektenglieder in dunkles Sumpfland fraßen.
    Bodenforts, unter der Oberfläche eingegraben, umgaben die Festung in einem weiten Ring. Sie wachten über ein Feld von Raumschiffswracks, dessen Zweck heute nicht mehr zu verstehen war.
    Auf dem Landefeld der Festung ging der Fracht-Traponder langsam nieder.
    „Sämtliche Passagiere verlassen unverzüglich das Schiff!", schnarrte die Stimme des

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