Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2246 - Kavuron der Spieler

Titel: 2246 - Kavuron der Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nun in Form der zahlreichen Angriffsprogramme entwickelte, machte die positronische Struktur zumindest ein klein wenig verwundbarer.
    Das Specter hatte alles auf eine Karte gesetzt, auf sein allerletztes Ass im Ärmel. Es wäre fast nicht mehr dazu gekommen, sie rechtzeitig auszuspielen, denn die Vogelwesen agierten furchtbar schnell.
    Der Cyborg zerfiel. Und auch die Welt verging, in einem Wirbel aus Rage und Pein. „Was war das?"
    Gucky teleportierte zum Pult des Überwachungstechnikers, dessen Gedanken er soeben Überraschung und Irritation entnommen hatte. „Schon wieder weg", murmelte dieser. „Weiß nicht ... Vielleicht habe ich's mir auch nur eingebildet, aber unser Netzwerk hat kurz ... geflimmert."
    „Geflimmert?"
    „Als hätte es einen winzigen Aussetzer gehabt, für etwa zwei zehntausendstel Sekunden. Aber so etwas kann's eigentlich nicht geben."
    Guckys Nase begann zu jucken. Er rieb sie, während er Kontakt zu Filana Karonadse im Rechnerraum herstellte.
    Die TLD-Spezialistin bestätigte die Unregelmäßigkeit. „Ich wollte es dir gerade melden. KHASURN hat sozusagen gestottert oder tief Luft geholt. Das hatte aber keinerlei Folgen für die Peripherie. Jetzt läuft wieder alles wie am Schnürchen."
    „Hm. Danke."
    Der Ilt watschelte zum Sofa zurück. Stand der „Rülpser" des Rechners in Zusammenhang mit den Aktivitäten des Specters? Wo steckte es? Warum war noch immer keine Nachricht eingelangt, die das Kodewort „Kristallpalast" enthielt?
    Nicht nur Gucky machte sich Sorgen. Die Anrufe aus PRAETORIA kamen in immer kürzeren Abständen. Tiffs Fragen wurden vom einen aufs andere Mal dringlicher.
    Ein Großteil der Frist, die sie sich selbst gesetzt hatten, war inzwischen verstrichen. Sie standen kurz vor der Rekonfiguration. Diese würde natürlich einen herben Rückschlag bedeuten.
    Alle ENTDECKER wieder raus aus dem Raumgiganten, sie in halbfertigem Zustand auf den Tendern Zwischenlagern ... All die unzähligen Baumaschinen wieder in den LFT-BOXEN verstauen ... Das wirft uns im Zeitplan um Tage zurück, dachte der Ilt.
    Bully hatte zwischendurch spekuliert, ob möglicherweise genau das hinter dem arkonidischen Ultimatum steckte: Dass es Bostich gar nicht darum ging, einen weiteren Krieg anzuzetteln, sondern durch dessen bloße Androhung die terranischen Baufortschritte bedeutend zu verlangsamen.
    Auch eine Form von Sabotage und eine verflixt schlaue dazu, sinnierte Gucky. Kurz vor Ablauf des Ultimatums lenken sie ein. Und ein paar Tage später, wenn wir die Arbeiten gerade wieder aufgenommen haben, spielen sie genau dasselbe Spiel noch einmal. Himmel und Hölle. Mühle auf, Mühle zu. Insgesamt kann uns das Wochen kosten!
    Fran Imith hatte vorgeschlagen, Ascari offiziell gefangen zu nehmen und als Geisel an Bord der RICHARD BURTON festzusetzen. Bully hatte nach einigem Hin und Her abgelehnt. Wahrscheinlich käme es Mascant Kraschyn gar nicht so ungelegen, die Rivalin aus dem Weg zu wissen und als alleiniger Oberbefehlshaber fungieren zu können.
    Wozu Kraschyn fähig war, hatte er nicht zuletzt auf Ertrus bewiesen. Nein, auf diese Weise hätten sie den Teufel mit Beelzebub ausgetrieben.
    Gucky kratzte sich, nachdem er Tiff ein weiteres Mal vertröstet hatte, mit beiden Händen heftig an der Nase. Er nieste. „Gesundheit", krächzte Flynn. Sonst nichts, nur dieses eine Wort. Sogar der Papagei schien nervös zu sein.
    Es half alles nichts, sie mussten unbedingt erfahren, was der Imperator tatsächlich im Schild führte.
    Wo bleibt bloß das Specter?
    Achte Runde: Fang den Hut Kavuron da Untrach war kein guter Verlierer. Er besaß viel zu wenig Übung darin.
    Nie hätte er es für möglich gehalten, dass ihn jemand mitten in seinem Allerheiligsten derart düpieren könnte. Und doch war es geschehen; noch dazu während seiner höchstpersönlichen Anwesenheit.
    Quasi von Angesicht zu Angesicht!
    Normalerweise, wenn er eines Spielers überdrüssig geworden war, überwältigte er ihn, indem er durch einen mentalen Schlag Bewusstlosigkeit induzierte. Meist reichte es völlig aus, den Avatar des Spielers zu zerstören. Via sensorische Rückkopplung wurde dessen Gehirn dabei ein starker Schock versetzt, der den allermeisten Opfern sofort die Besinnung raubte.
    Im Anschluss daran traten Kavurons Spürhund-Konstrukte auf den Plan. Sie verfolgten den Weg des Spielers innerhalb des planetaren Netzes bis zum Standort seines eigenen weiterhin aktiven, nunmehr quasi „führungslosen" Rechners zurück. Das

Weitere Kostenlose Bücher