2250 - Zeuge der Zeit
verließen gemeinsam die Kammer. „Worum geht es?"
„Lass dich überraschen."
Atlan fühlte sie zum Rand der Stadt, an ein Tor nach draußen, das aus dick verkrusteten grauen Kantblättern bestand.
Draußen herrschte nicht Orkewetter, nicht Flautwetter, sondern Windstille.
Sie folgte mit ihrem Blick Atlans ausgestrecktem Arm: In Karawanenordnung bewegten sich sechs Garakas und eine Anzahl Männer Richtung Kimte. Zephyda nahm an, dass sie aus der Feste kamen.
Die Tiere waren riesige Lastenträger. Es war das erste Mal, dass sie Züchtungen dieser Art sah. „Groß wie Elefanten", hörte sie Atlan murmeln, doch Zephyda wusste nicht, was er mit dem Wort „Elefanten" meinte.
Hinter sich zogen sie an Seilen einen Pritschenschlitten; und auf der Pritsche lagerte eine Statue aus Stein. Ein Schutzherr. Eine leere, Kapuze und zwei leere Ärmel. „Das wolltest du mir zeigen?"
„Interessiert es dich nicht?"
Dann hob wieder der Wind an, und das Orkewetter verschluckte die Karawane.
Zephyda und Atlan begaben sich zum Lastentor der Stadt. Sie trafen gemeinsam mit Kischmeide ein.
Nach einer Weile teilten sich die Vorhang-Klappen aus Kantblättern, und die Last-Garakas schoben sich dampfend vor Hitze mit den Männern und ihrer Fracht in die Halle.
Kischmeide half der Mannschaft, die Tiere zum Halt zu bringen. „Hoo ...!"
Nach einer Weile stand alles still, und Zephyda begriff mit einem Mal, was die seltsame Lieferung zu bedeuten hatte. „Ein Geschenk des Karthogs, nicht wahr?", sagte sie plötzlich. „Kimte ist jetzt beschützt. Wie die Feste."
Kischmeide warf ihr einen finsteren Blick zu. „Majestät Zephyda - wir werden den Schutz bitter nötig haben!"
ENDE
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