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2251 - Das Land unter dem Teich

Titel: 2251 - Das Land unter dem Teich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das hältst du aus, nach zwei Jahren Nesse-Training.) Die haben sich gestern fast alle voll geknallt. Die üblichen Drogen, die auch die Polittouristen bei uns immer einschleppen, aber außerdem ein Zeug, von dem ich bisher noch nicht einmal den Namen kannte: Tikooeim-Kopf. Schon mal so einen beschrubbten Namen gehört?
    Irgendwann jedenfalls waren alle ganz woanders als ich, ganz wild und aufgekratzt und prall und tanzend, aber auf so komische aufgezogene Art. Und ich bin da zwischen alldem rumgewandert und hab zu träumen angefangen -kennst du ja von mir. (Das Tikooe-Zeug hab ich natürlich nicht angerührt - nicht mal mit den Jungaugen angeguckt. Ich seh schon nüchtern Sachen genug, danke schön. Konnten sie natürlich nicht verstehen, aber wen kümmert's.) Wo war ich? Ach ja. Das Fest. Wie aus den Lehrfilmen. Allein schon das Futter.
    Sechshundert Delikatessen von achthundert Welten, deren halbe Bevölkerung heute nicht weiß, wie sie morgen ihre Kinder satt kriegen soll. Und lauter Leichenberge - also auf dem Fest jetzt. Bergeweise verbranntes Fleisch. Wie viele Schwellenintelligenzwesen die wohl futtern, anstatt mit ihnen zu spielen? Ich hab mich jedenfalls ans Grünzeug gehalten.
    Ich wollte unbedingt was kosten, was „hier auf Fan-Too gewachsen ist. Da konnte mir keine von den Frauen, die die ganze Nahrung da hinstellten und so, etwas zu sagen.
    Schließlich bin ich zur Präsidententochter gegangen. Der gehört diese Villa ja, also auch dieser Planet. Sie hat mich verdutzt angeguckt in ihrem schicken Gewand, aus allen sieben Augen, verdutzt hoffentlich bloß, weil ich zwei Köpfe größer bin und meine voll gekleckerte Latzhose mit nix drunter trug, und dann hat sie mir so ein Steinobst gezeigt.
    Tolle samtige, giftig grüne Früchte, groß wie Kumbwabeeren - aber nicht so sauer! Und ich sag dir was: Die haben Kerne, das ist nicht zu fassen. So rund, so glatt, dass du sie ewig im Mund behalten möchtest. Zungenschmeichler. Bloß dass sie auch Augen- und Handschmeichler sind. Die Farbe, die Glätte, da will ich unbedingt was mit machen.
    Ich hab also diese Kerne abgelutscht, bis mir fast schlecht war von dem ganzen Fruchtfleisch. Drei Becher voll hatte ich am Schluss zusammen. Habe Muster mit ihnen in dieses blöde Kunstgras gelegt. (Oh, das hab ich dir ja noch gar nicht erzählt. Stell dir einen Planeten voller grauweißem, künstlichem Gras vor. Extrem.) Na, und da brannten dann nachts diese Feuer, erbärmliche Feuer, die nach nichts riechen, Plastikfeuer. Und nachdem ich da so eine Weile mit den Kernen rumgespielt habe, dachte ich: Mensch, Nessemädchen, du hast so viele davon, drei ganze Becher voll, da kannst du diesen armen Flammen mal ordentlich was zu knistern und zu knastern geben, was zum Züngeln und Zischeln. Will ich also eins von diesen Feuern mit einer Hand voll Kernen füttern, da stürzt eins von diesen Sicherheitsdienstweibern auf mich los und herrscht mich an, dass ich das ja bleiben lassen solle. „Wieso denn?", frag ich. „Weil sich dieses Zeug wie Unkraut vermehrt. Wir werden seiner kaum Herr."
    Nun finde ich ja, dass diesem Planeten hier niemand auch nur noch ein Quantchen mehr Herrschaft aufdrücken könnte, aber das wollte ich nicht vertiefen. Anscheinend ist Fan-Too vor der Neuformung jedenfalls eine Steppenwelt gewesen, und diese Pflanze schießt nur dann fröhlich ins Kraut, wenn die Samen vorher bei einem Steppenbrand angesengt worden sind. Sonst kriegt der Keim diese glatte, feste, nahtlose Schale nicht geknackt.
    Hab ich die Kerne also nicht ins Feuer geworfen. Ich hatte Mühe, diese Sicherheitsweiber, die mir eher wie irgendwelche organisierten Kriminellen vorkommen, davon zu überzeugen, dass sie mir die Kerne ruhig lassen können. Oh Freiheit, als ob ich sie hinter ihrem Rücken doch reinwerfen würde. Wir sind doch alle eins.
    Jedenfalls, ich hab diese Kerne vorm Schlafengehen ins Fenster meines Atelierhäuschens gestellt, in eine große Kugelvase, die dort leer vor sich hin staubte auf dem Fensterbrett.
    Und dann bin ich ins Bett gekrochen und wollte schlafen, aber die Sonne ging schon auf, und ich war zu aufgeregt, und irgendwann wischten die staubigen Sonnenstrahlen über die Kerne, die dalagen wie nasse, glänzende schwarzlila Bohnen, und auf einmal tanzte da ein Lichtmännlein über ihnen.
    Ein blaues, zartes Lichtmännlein mit orangefarbenen Flammen auf dem Kopf.
    Als ich richtig hingeguckt habe, war es natürlich weg und ist auch nicht wiedergekommen. Aber wenn ich

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