2252 - Welt der Ursuppe
Namen von einem Dutzend Männern und Frauen herunter. Die Brut musste er sich dazudenken. Ingesamt kam er dabei auf fast hundert hochintelligente Bälger. „Seht euch vor", zischte er zu seinen Beinen hinab. „Gegen die vereinten Horden von Ronfft surr Narrf habt ihr keine Chance."
„Es ist sowieso alles zu spät."
Egh Larini blubberte spöttisch. Der Königliche Preistreiber besaß eine Trumpfkarte, die ihn schier unangreifbar machte, eine entsprechende Umgebung vorausgesetzt. Dorn Elg und H-Horp hatten sie ihm vererbt.
Egh hetzte weiter. Sein Atem beschleunigte sich. Das Herz schlug immer schneller, es hatte Mühe, Blut in die mächtigen Beine zu pumpen. „Wir haben noch eine einzige Chance!", keifte einer der vier. „Nimm die Beine in die Arme!"
Unter Erwachsenen wäre das eine tödliche Beleidigung gewesen. Besch besaß zurückgebildete Arme, mit denen sie nicht besonders viel anfangen konnten. Sie entwickelten ein bisschen Technik für Handelsschiffe, widerstanden stolz und tapfer den Einflüsterungen der Kybb in Sachen Prothesen und lebten in dem Wissen, dass die Beine das zu viel besaßen, was den Armen fehlte.
Ihre Sehnsucht galt dem Ausgleich zwischen den oberen und unteren Gliedmaßen.
Egh Larini versuchte die Erschütterung zu verdrängen, die der Spruch des Balgs in ihm auslöste.
Dumpf ahnte er, dass es ein Ansporn sein sollte, das Höchste aus seinem Körper herauszuholen.
Eine Schleuse tauchte vor ihm auf. Er korrigierte sich. Es handelte sich um eine Tür mit einem simplen, langen Griff, den selbst dickbauchige Besch bequem erreichen und drehen konnten. „Hinter der Tür lauert der Tod", zischte es an seinem rechten Bein. Egh Larini blieb stehen und dachte nach. „Ich stelle mich dem Gesindel", bekräftigte der Preistreiber. Er stieß die Tür auf und walzte" in die Halle mit ihren sechs Dutzend Pfützen hinein. Der Boden dröhnte unter seinen Schritten, sie brachten die Tümpel in Schwingung. Teilweise entluden sie sich wie Springbrunnen, überschütteten ihn mit Schlamm und klebrigen Algen. Sie spuckten sogar ein paar Aasfresser aus, die Egh Larini angeekelt beiseite kickte. „Dies ist eine wahre Besch-Hölle", jaulte es an seinen Beinen. „Hast du wenigstens den Lageplan im Kopf?"
„Ja", log er. In Wahrheit kannte er sich gar nicht aus. Hier gab es seines Wissens nicht einmal Geheimgänge und -kanäle.
Hier musste jeder offen seinen Geruch zeigen.
Sie erkannten die Lüge sofort. Er blieb ein wenig zu lange stehen, um sich zu orientieren. „Nach links", zischten sie im Chor. Dieses Mal befolgte er die Anweisungen, ließ sich von der Brut zwischen den Tümpeln hindurchlenken. Ein paarmal klatschte oder schepperte es hinter ihm. Er sah sich nicht um, sondern hetzte stur weiter.
Vielleicht rettete es ihm das Leben. Ein Torbogen tauchte auf, hinter dem eine Rampe abwärts führte. Dahinter dampfte das Warmwasserbecken, das er sich als Ziel und Kampfplatz erkoren hatte.
Wenn sie ihm ihr Gesicht und ihren Geruch in diesem Nebel zeigen wollten, mussten sie ganz nahe zu ihm kommen. „Haltet euch fest!", zischte er. Die Rampe war glitschig, er verlor den Boden unter den Füßen.
Egh Larini ließ sich einfach fallen. Er rollte seitlich die Rampe hinunter, klatschte in einer hohen Fontäne ins Wasser und - verwandelte sich.
Nicht äußerlich, aber innerlich. Das Wechselblüter-Gen ermöglichte es ihm, blitzschnell in einen zweiten Aggregatzustand überzugehen. Das heiße Wasser des Beckens tat ein Übriges. Der Königliche Preistreiber bewegte sich jetzt viermal so schnell wie gewohnt. Er schnellte sich durch das Wasser, nahm blitzschnell die Gesichter der Besch wahr, die ihn erwarteten und jetzt erschrocken auseinander stoben. So hatten sie sich die Begegnung nicht vorgestellt. Mit einem kräftigen Streifschlag seiner Beine schickte er die ersten zwei ins Reich der Träume.
Die Positronik versuchte sich mit ihm in Verbindung zu setzen. Sie benutzte das Wasser als Schallwellenträger. Egh ignorierte den Hinweis, dass es sich um ein Missverständnis handeln musste. Was es war, roch er im Wasser und las es in den verzerrten Fratzen der Kinder, die sich auf ihn und seine Brut warfen.
Seine Kiemen hielten sich gut fest. Und sie sparten mit der Atemluft. Ihre Gesichter sah er nur undeutlich. Wieder tauchte ein riesiger Kopf vor ihm auf, rotblau gefärbt und aufgedunsen, als habe ihn jemand mit Wasser voll gepumpt.
Egh trat ihn zur Seite, schleuderte den Körper nach oben. „Wehe, wer
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