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2252 - Welt der Ursuppe

Titel: 2252 - Welt der Ursuppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Artgenossen irgendwo hinter seinem Rücken lauerten auf ein Ereignis. Je mehr ihre Aufregung zunahm, desto näher schien dieses Ereignis zu rücken.
    Der Steuerraum als Ort - für den Kommandantenmord?
    Der Königliche Preistreiber beschloss, ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Er verließ den Steuerraum, stampfte durch mehrere Korridore und entschied sich schließlich für das Warmwasserbecken der Erholungsanlage. Dort konnte er seine besonderen Fähigkeiten voll ausspielen, von denen niemand etwas wusste, nicht einmal seine Kleinen. „Wer könnte es sein, der dahinter steckt?", überlegte er. „Wer ist der Drahtzieher ..."
    Die Bälger wuselten um seine Säulenbeine und verbissen sich wiederholt in das Material seines Anzugs. „Sperr den Cheffunker endlich in eine Heißluftvitrine!", drang es aus einem der gebleckten Münder.
    Egh gab ein missmutiges Gurgeln von sich. Er hatte lange über die Rolle Hap Schinzleys nachgedacht. Er konnte es drehen und wenden, wie er es wollte. Der Cheffunker hatte nichts mit der heimlichen Meuterei zu tun. Er zählte zu den eher behäbigen, gemütlichen Zeitgenossen unter Jamondis ewigen Sternen.
    Drei, vier weitere Spezialisten im Steuerraum schloss er ebenfalls aus. Den anderen allerdings traute er nicht über den Weg. „Tu es endlich!", flüsterte eine verführerische Stimme in seine Gehörgänge. „Ich kann mich nicht so sehr irren", beharrte Egh. „Egal. Exempel ist Exempel. Manchmal trifft es den Falschen."
    „Nein!" Er wäre nicht Egh Larini gewesen, geratenster Sohn des einst spurlos verschwundenen H-Horp Larini und Nachfahre von Dorn Elg Larini, wenn er in dieser Situation herkömmliche Verhaltensmuster bemüht hätte. „Einen guten Kommandanten zeichnet allein wahre Größe aus", sinnierte er, ohne sich darüber klar zu sein, wie er wahre Größe definieren sollte. Es hing mit Lebensanschauung und Erfahrung zusammen und mit vielem mehr.
    Die Brut beeindruckte sein Bekenntnis wenig. Sie umschwirrte ihn heftiger, immer wieder trafen ihn Tritte. „Garantiert haben sie auf diesem Hauptweg eine Falle aufgebaut. Nimm einen anderen."
    Eine Falle? Egh Larini traute seinen Gegnern viel zu, aber auf keinen Fall so etwas. Sie würden ihn irgendwo erwarten, ihn zum Kampf herausfordern oder im schlimmsten Fall gemeinschaftlich über ihn herfallen. Aber eine Falle?
    War ein Besen überhaupt zu einer solchen Hinterlist gegenüber einem Artgenossen fähig? „Der größte Feind des Besch ist der Besch!", zischelte einer der Kleinen böse. „Glaub es, oder mach die Erfahrung selbst."
    Egh Larinis Selbstsicherheit schwand. Die Kleinen hatten manchmal Anflüge von Weisheit, die weit über alles hinausging, was die meisten Erwachsenen jemals wieder erwerben würden. Aber diesmal...?
    Egh rannte los. Der Boden dröhnte, Schlamm spritzte, als er sich auf den Weg zur Hintertreppe machte. In diesem Teil des Schiffes war es zu ruhig, wie er fand.
    Egh Larini hielt nach den Kameras Ausschau. Ohne Ausnahme waren sie wegen Fehlfunktionen abmontiert. Auch ein paar der Sektor-Regelautomaten wiesen Ausfälle auf, ein typisches Zeichen für den allgemeinen Zustand der Handelsflotte. In letzter Zeit hatten die Besatzungen sich ausschließlich mit der Reparatur von primären Aggregaten beschäftigt. „Auch hier lauert Gefahr, kehr um!", warnten die Bälger der sechsten Brut im Chor.
    Er entschied sich gegen sie. Wenn es für ihn eine Chance gab, dann im Warmwasserbecken. Egh schätzte die Strecke noch auf mehr als hundert Schritte.
    Larini erreichte die Treppe zur dritten Höhenlage. Atemlos wälzte er seine Körpermasse die Stufen empor. Alles im Bereich der Treppe war blitzblank sauber. Reinigungsroboter hatten die Algenbeläge entfernt und ihm damit jede Möglichkeit genommen, die Gerüche von Benutzern zu erkennen.
    Die vier Winzlinge zappelten an seinen Beinen. „Dummheit, Dummheit!", gellte es in seinen Gehörgängen. Er hörte nicht hin, richtete seinen Blick in die Röhre, die ihn auf dem schnellsten Weg an sein Ziel führte.
    Irgendwo schepperte Metall. Die Wandung der Röhre dröhnte, aber sie bewegte sich nicht. „Kommandant an Positronik. Was ist los?"
    „Du meinst bestimmt den Lärm der Sanierungsarbeiten. Sie sind Bestandteil des Flugprogramms."
    Egh Larini erinnerte sich düster, für die Endphase des Rückflugs so etwas angeordnet zu haben. „Ich möchte eine Auflistung aller Besatzungsmitglieder, die sich im Sektor 38-6-4 aufhalten."
    Die Positronik leierte die

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