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2252 - Welt der Ursuppe

Titel: 2252 - Welt der Ursuppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Kommandanten herausfordert! Ihm bleibt der Weg in die Zukunft versperrt!"
    Sie schienen ihn zu hören und verstanden sein Gemurmel. Die Widersacher, allen voran der hinterlistige Beff Schmonzeff, flohen in wilder Panik. „Helft mir!" Egh spürte, wie er die Kontrolle über sich verlor. Das Gen steuerte nicht nur seinen Blutkreislauf und die Muskelkontraktion, es aktivierte auch Teile seines Gehirns, in denen der Jagdtrieb ihrer Vorfahren schlummerte. Sieben, acht Sätze brauchte er bis zum Rand des Beckens. Er schnellte sich hinaus in die Kälte, riss mehrere Besch zu Boden und schlug auf sie ein, während er sich für den nächsten Satz zusammenkrümmte.
    Jetzt hörte er auch wieder die Stimmen an seinen Beinen. „Schluss! Fertig! Aus!"
    Sie bissen ihn, aber das stachelte ihn nur noch mehr an.
    Die Kleinen hüpften an ihm hoch, versuchten seine Augen zu verdecken.
    Lächerlich! Egh Larini schüttelte sie mit Leichtigkeit ab. Sie flogen davon, prallten gegen die Begrenzung der Rampe und brachten sich hastig aus seiner Reichweite. „Dummkopf! Welchen Kampf willst du jetzt noch gewinnen?"
    Von seiner eigenen Brut als Dummkopf bezeichnet zu werden gehörte nicht zu den alltäglichen Erlebnissen eines Kommandanten. Die für seinen jetzigen Zustand extrem tiefen Lufttemperaturen außerhalb des Beckens taten ein Übriges. Während die Verschwörer röchelnd vor ihm flohen, erlahmten Egh Larinis Bewegungen immer mehr. Am oberen Ende der Rampe blieb er liegen. Sein hektisches Grunzen jagte den anderen erst recht Todesängste ein.
    Die vier Bälger umtanzten seinen Kopf, wobei sie die Arme triumphierend nach oben reckten.
    Beim Ur-Besch, diese Arme waren fast so lang wie seine eigenen. Egh war sich dessen noch nie so richtig bewusst gewesen. Den späteren Wachstumsprozess würden die Kinderarme nur noch rudimentär mitmachen. „Kapierst du es endlich?", schrien sie ihn an. „Der größte Feind des Besch ist der Besch selbst!"
    „Ja", röchelte er. „Ich habe es verstanden."
    Er lauschte auf die hastklirrende Stimme der Positronik. „Es tut mir Leid, eine solche Entwicklung war nicht vorhersehbar."
    „So, war sie nicht? Kein vorhersehbarer Angriff, ja?"
    Die Positronik leierte eine ganze Reihe von Regeln aus dem Privatbereich der Besatzungsmitglieder herunter, für die sie nicht zuständig war.
    Egh Larini beschloss, auch das zu ändern, und wenn er dazu die Positronik verschrotten musste.
    Er kehrte zum Wasserbecken zurück. Ein paar tote Bälger Beff Schmonzeffs lagen herum. Von den Erwachsenen hatten alle überlebt. Die Welt war ungerecht. „Wir kehren in den Steuerraum zurück", sagte Egh zu seiner Brut. „Positronik, wie weit ist Schinzley inzwischen mit seiner Rekonstruktion?"
    „Er sagt, er könne sie in Kürze abschließen. Die ELGEDORN hat den Funkspruch erneut aufgefangen, diesmal ein wenig deutlicher."
    Bald würde sich alles aufklären.
    In Jamondi herrschte Degeneration. Als Ursache hatten die Besch schon vor langer Zeit die Kybb ausfindig gemacht. Diese Wesen übten das Monopol der technischen Raumfahrt aus, wobei sie nur eine einzige Ausnahme zuließen: die Handelsschiffe der Besch. Als wünschenswerter Nebeneffekt sorgten die Händler Jamondis für einen bestimmten Informationslevel unter den Zivilisationen, ab und zu auch für einen Austausch in Gestalt von Datenspeichern. Boten mitzunehmen hatte sich als zu gefährlich erwiesen. Die Kybb führten immer wieder Kontrollen durch, und mehr als einmal hatten die Besch sich nicht anders zu helfen gewusst, als ihren blinden Passagier unauffällig im Weltall zu entsorgen.
    Im Lauf der Zeit war es ihnen gelungen, ein grobmaschiges Netz aus Funkbojen zu installieren, über das sie Nachrichten austauschten. Seit dem Wegfall der hyperphysikalischen Verlässlichkeit verzichteten sie sogar darauf. Wenn sich der Besch-König jetzt auf diesem Weg bei ihnen meldete - die Benutzung der Funkbrücke stellte unter diesen Umständen für die Besch ein enormes Risiko dar -, war nicht nur etwas Wichtiges vorgefallen.
    Die Welt hatte ihren Lauf verändert. Das Jamondi des Gestern existierte nicht mehr.
    So ähnlich stellte es sich Egh Larini vor. Mit den kurzen Armen teilte er die Schwaden im Steuerraum, bis er Hap Schinzley vor einem offenen Terminal entdeckte. Der Cheffunker hielt jede Menge Werkzeug im breiten Mund. Um seinen Hals hing ein Gewirr aus Drähten. „Gut, dass du kommst", empfing er den Königlichen Preistreiber. „Zwei provisorische Verstärker haben

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